Leitartikel

Altarweihe mit Kardinal Marx in Rottenbuch

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am Kirchweih-Sonntag weihte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, in der Pfarrkirche Mariä Geburt in Rottenbuch (Landkreis Weilheim-Schongau) den neuen Volksaltar und segnete die neue Ausstattung für den Altarraum. Die Objekte hat der Bildhauer Toni Stegmayer aus Kiefersfelden entworfen.

Die Pfarrkirche Mariä Geburt in Rottenbuch zählt zu den bedeutendsten Rokoko-Kirchenbauten im Erzbistum und darüber hinaus. Neben dem neuen Volksaltar und dem Ambo erhält sie auch passende Sedilien, einen Vorstehersitz sowie Altarleuchter. Die Herausforderung bei der Konzeption eines neuen Volksaltars bestand in der räumlichen Struktur der Kirche und der ausgeprägten Längsausrichtung des Altarraums. Im Wettbewerb fiel die Entscheidung für die Entwürfe des Bildhauers Toni Stegmayer aus Kiefersfelden, der bereits bei anderen Projekten im Erzbistum an der Gestaltung von Altarräumen beteiligt war und beispielsweise den Ambo in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Giesing, die zeitgenössische Ausstattung des Altarraums in der St. Johann Baptist-Kirche in München-Johanneskirchen sowie den Volksaltar in der Kapelle Maria Egg in Peiting schuf. Der Altar besteht aus einem monolithischen Block aus hellem Carrara-Marmor mit dem Grundriss eines Kreissegmentes. Seine konkave Rundung öffnet sich gestisch der Gemeinde zu und unterstreicht visuell den Gedanken der Gemeinschaft. Zugleich nimmt er mit der sich öffnenden Geste Bezug auf den monumentalen Hochaltar des 18. Jahrhunderts, dessen Säulenstellung einen Binnenraum suggeriert. Auf dem Altar liegt eine Platte aus heller Bronze auf. Der Ambo besteht aus einer steinernen Stele, auf die eine metallene Buchauflage, ebenfalls aus heller Bronze, aufgesetzt ist. Im Rahmen des Gottesdienstes werden Reliquien des Heiligen Korbinian und seligen Otto von Freising in der Altarnische versiegelt.

Die Stifts- und heutige Pfarrkirche Mariä Geburt, deren erster Bau kurz nach der Stiftsgründung 1073 begann, wurde im Laufe ihrer Geschichte mehrmals umfassend umgebaut. 1737 bis etwa 1745 erfolgte eine komplette Umgestaltung der gotischen Basilika zum Rokokostil, die der Kirche ihr heutiges Aussehen verleiht. Ähnlich wie beim Freisinger Dom entschieden sich die Bauherren, die Kirche unter Beibehaltung des mittelalterlichen Raumgefüges aus dem 15. Jahrhundert im neuen Stil auszustatten. Während der Säkularisation wurde das zugehörige Augustinerchorherrenstift aufgelöst, so dass die Kirche ihre Funktion als Klosterkirche verlor und schließlich zur Pfarrkirche von Rottenbuch wurde. Mit der neuen Ausstattung erhält die Kirche nun einen ihrer Bedeutung angemessenen Volksaltar. (fho)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Fotos: Pfarrverband Rottenbuch

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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