Vor den Toren Berlins entstand vor über hundert Jahren bei Beelitz die Lungenheilanstalt „Beelitz-Heilstätten“. Diese diente in erster Linie zur Behandlung von Patienten mit Lungentuberkulose, nebst Kuraufenthalt in sauberer Landluft, außerhalb der Großstadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Heilstätten von der sowjetischen Armee bis 1994 als Militärhospital genutzt.
Im Rahmen des privaten Projekts „Baum & Zeit“, initiiert von dem Ehepaar Hoffmann, ist während der letzten Jahre über den Ruinen der der ehemaligen Lungenheilstätte ein 320 Meter langer Baumkronenpfad errichtet worden. Aus einer luftigen Höhe über 20 Meter kann man nun die Architektur der verfallenen Gebäude, die Überreste der historischen Gartenanlagen und den artenreichen Mischwald, der in den letzten Jahrzehnten auf dem gesamten Gelände gewachsen ist, betrachten.
Inzwischen hat sich dieser Erlebnis- und Geschichtspfad zu einem Besuchermagnet entwickelt und stellt eine große Bereicherung für die Tourismusregion Fläming, vor den Toren Berlins, dar.
Zum gestrigen Tag des offenen Denkmals ertönten über den Baumwipfeln Klänge der besonderen Art. Zehn Alphornbläser der Berliner Alphorn-Szene ließen auf dem Baumkronenpfad ihre Hörner erklingen. Im Hintergrund, passend dazu, die Ruine des „Alpenhauses“ der ehemaligen Lungenheilanstalt. Die zahlreichen Besucher fühlten sich in die Alpenregionen versetzt. Lediglich, die Berge haben noch gefehlt. Es war ein musikalischer Hochgenuss mit sowohl traditioneller, als auch moderner Alphornmusik.
Näheres zum Baumkronenpfad in Beelitz-Heilstätten unter https://baumundzeit.de/.
Bericht: Helmut Amberger vom Verein der Bayern in Berlin e.V.
und freier Mitarbeiter der Samerberger Nachrichten
Fotos: Manfred und Helmut Amberger