Brauchtum

Alphorn-Workshop in Berlin mit Franz Schüssele

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Es war sein „Concerto Curioso“, was Franz Schüssele in den Berliner Raum geführt hat. In der Dorfkirche Schönow, in Bernau bei Berlin, gab der international bekannte Alphornspieler und Multi-Instrumentalist ein Konzert mit Alphorn und kuriosen Instrumenten. Auf ungewöhnlichen Horninstrumenten, wie Schneckenhorn, Bukkehorn, Gemshorn, Alperidoo etc. und singender Säge, Karottenklarinette, Medizinspritze, Kürbishorn, CD-Flöte, unternahm er dabei eine musikalische Zeitreise von der Steinzeit bis ins 3. Jahrtausend.

Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Musiker unterrichtet Franz Schüssele auch als Dozent für Posaune und Alphorn an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universität Hildesheim. Somit lag es nahe, im Anschluss an sein Konzert einen Alphorn-Workshop in Berlin zu veranstalten. Denn er hat auch in der Berliner Albhornszene einen Namen, nicht nur als Musiker, sondern auch als Alphornbauer. Viele Alphörner, auf denen in Berlin gespielt wird, stammen aus seiner Werkstatt in Friesenheim, am Rande des Schwarzwaldes.

Somit traf man sich einem Tag nach seinem Konzert in Schönow, in der Almhütte des „Vereins der Bayern in Berlin“ zu einem eintägigen Alphorn-Workshop. Eingeladen waren sowohl fortgeschrittene Alphornspieler als auch Einsteiger, die eine fundierte und effektive Ansatz- und Atemtechnik erlernen oder ihre eigene verbessern wollten. Neben Teilnehmern aus Berlin und Brandenburg kam ein Interessent sogar aus dem fernen Neuseeland. Höhepunkt war zum Abschuss ein gemeinschaftliches Konzert in der katholischen Kirche St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf. Es war dem Alphorn-Virtuosen Franz Schüssele gelungen, das Zusammenspiel der Workshop-Teilnehmer so weit zu erarbeiten, dass es für das Publikum in der Kirche zu einem eindrucksvollen Klangerlebnis wurde. Das Konzert gab einen Einblick in die Welt der Naturtöne mit traditioneller Alphornmusik, aber auch mit modernen Kompositionen, so wie es in einem Gotteshaus nicht oft zu hören ist. Neben eigenen Musikstücken von Franz Schüssele standen auch Kompositionen von dem Berliner Alphornkomponisten Andreas Frey auf dem Programm. Eine besondere Bereicherung waren die Einlagen mit den kuriosen Instrumenten aus seinem Programm „Concerto Curioso“. Ebenso war das Zusammenspiel mit dem Kirchenmusiker der katholischen Kirchengemeinde St. Ludwig, Jacobus Gladciwa, ein besonderes Klangerlebnis. Neben einem Echochor für 12 Alphörner und Orgel, war die Sinfonia Pastorale von L. Mozart (für Alphorn und Orgel), das akustische Highlight des Konzerts.

Sicherlich wird es im nächsten Jahr wieder ein Gastspiel des Multi-Instrumentalisten Franz Schüssele in der Bundeshauptstadt geben, zumal er einen Koffer in Berlin, beim Verein der Bayern, hinterlassen hat.

Bericht und Fotos: Helmut Amberger, freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten und 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e. V.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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