Kultur

Alphorn- und Jagdhornmusik im Bernauer Kurpark

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wie schon in den letzten beiden Jahren hatten auch dieses Jahr die „Hafenstoaner Alphornbläser“ am vergangenen Donnerstag wieder zu einem Konzert eingeladen und fast 150 begeisterte Gäste bei traumhaften sommerlichen Bedingungen in den Bernauer Kurpark gelockt. Das fünfstimmige Ensemble unter der Leitung von Donat Frey gab an diesem Abend, der unter dem Motto „Vom Jodler bis zur Polka“ stand, einen Querschnitt aus seinem Repertoire, mit dabei einige neu erlernte Stücke. In seinen Moderationen erzählte Frey kurze Geschichten, wie es zum Alphornspiel in Bernau kam und beschrieb als langjähriger Alphornbauer sehr genau den Aufbau und die Entstehung des ca. vier Meter langen aus Fichtenholz geschnitzten Instruments. Da keine Ventile oder Klappen vorhanden seien, mit denen man mehr Töne produzieren könnte, kann der Spieler nur etwa 15 unterschiedliche Töne, die sog. Naturtöne, erzeugen. Aus diesem Grund kommt es zu der für Alphörner charakteristische Mehrstimmigkeit, Lieder mit bekannten Melodie zum Mitsingen sind aber meist nicht spielbar. Und so erklangen dann in munterer Folge und bei bester Intonation verschiedene Alphornrufe, Jodler und Polkas oder eine kleine musikalische Szene einer Wallfahrt. Als Zuhörer konnte man richtig spüren, mit welcher Freude und Hingabe die fünf Musikanten bei der Sache waren.

Um an dem Abend noch eine andre Klangfarbe zu Gehör zu bringen, hatten die Hafenstoaner noch eine zweite Bläserformation eingeladen, „Die Chiemgauer Ahornbläser“, eine Parforce-Horngruppe der Jägervereinigung Rosenheim unter Leitung des Bernauers Georg Kautzsch. Die aus Metall gefertigten Hörner haben annähernd die gleich Länge wie die Alphörner, sind in der gleichen Tonart gestimmt und besitzen ebenfalls keine Klappen oder Ventile. Man kann mit ihnen also auch nur Naturtöne spielen. Aufgrund der engeren Bauart können aber viel mehr Töne erzeugt werden, weshalb auch ein anderes Repertoire möglich ist, was an diesem Abend bestens zur Geltung kam. Neben verschiedenen Jagdrufen, spielten die sechs Bläser auch Märsche oder machten sogar einen musikalischen Ausflug in die Oper „Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Als Höhepunkt musizierten die beiden Gruppen am Schluss gemeinsam, was vom begeisterten Publikum mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde.

Eine Wiederholung des Konzerts mit beiden Bläsergruppen gibt es bei trockener Witterung am Donnerstag, 23. August, im Kurpark Bernau.

Bericht und Bilder: Georg Leidel

Nr. 9858: Musizierten am Schluss zusammen, die Hafenstoaner Alphornbläser und die Chiemgauer Ahornbläser

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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