Freizeit

Alpenverein München & Oberland begrüßt Neun-Euro-Ticket

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Richtiger Impuls / Förderung des öffentlichen Personenverkehrs muss verstetigt werden / Pfingst-Ansturm in den bayerischen Alpen erwartet / Empfehlungen zur Tourenplanung

Der Alpenverein München & Oberland hat den gestrigen Start des Neun-Euro-Tickets begrüßt. Günther Manstorfer, Vorsitzender der Sektion München: „Diese bundesweite Initiative ist eine sehr gute Idee und ein richtiger Impuls zur Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs. Aus unserer Sicht ist ein solches Angebot längst überfällig. Diese Form der Förderung des Nah- und Regionalverkehrs darf aber nicht am 31. August enden – vielmehr müssen alle Beteiligten gemeinsam an seiner tragfähigen Finanzierung und Verbesserung des Angebots arbeiten und das aktuelle Momentum zur nachhaltigen Etablierung des öffentlichen Personenverkehrs in der Bevölkerung nutzen.“

Für den Alpenverein München & Oberland ist das Neun-Euro-Ticket eine hervorragende Möglichkeit für alle Menschen, unabhängig vom Einkommen am Nah- und Regionalverkehr teilzunehmen. Durch den bundesweiten Geltungsbereich besteht darüber hinaus die Möglichkeit, klimafreundlich und kostengünstig bislang unbekannte Gegenden Deutschlands zu erkunden.

Um den chronisch überlasteten öffentlichen Personenverkehr insbesondere in die bayerischen Bergregionen nachhaltig zu stärken, verlangt der Alpenverein München & Oberland dessen dauerhafte Ertüchtigung. Günther Manstorfer: „Bergsportler und Bergsportlerinnen wollen mehr denn je mit Bus und Bahn in die Berge. Diesen Trend muss die Politik erkennen und die Angebots- und Preisstruktur des Nah- und Regionalverkehrs so zukunftssicher gestalten, dass dieses Ziel realisierbar ist.“ Der Alpenverein München & Oberland hat in diesem Zusammenhang ein entsprechendes Positionspapier zur Weiterentwicklung des Nah- und Regionalverkehr erstellt und veröffentlicht.

Pfingstwochenende bringt erste Bewährungsprobe

Drei Tage nach Einführung des Neun-Euro-Tickets steht dem Nah- und Regionalverkehr in Bayern mit dem Pfingstwochenende bereits die erste Bewährungsprobe bevor. Der Alpenverein München & Oberland erwartet vor diesem Hintergrund einen Ansturm auf die bayerischen Berge – gerade mit Bus und Bahn. Dabei werden die klassischen Bergziele zwischen Garmisch und Berchtesgaden im Fokus der Ausflügler*innen stehen.

Um diesen Andrang zu entzerren, empfiehlt der Alpenverein München & Oberland:

  • Antizyklisch zu reisen: Angesichts der bereits langen Sonnenscheindauer lohnt sich die Nutzung eines frühen Zuges in die Berge sowie einer späten Heimfahrt. So können Stoßzeiten vermieden und gleichzeitig der Tag in der Natur oder zur Einkehr länger genossen werden. Das Neun-Euro-Ticket ist tageszeitlich uneingeschränkt gültig und daher für solche Bergtouren bestens geeignet. Der Alpenverein München & Oberland empfiehlt zusätzlich, Bergtouren unter der Woche durchzuführen. Dies führt zu einer weiteren Entlastung des öffentlichen Personenverkehrs.
  • Alternative Gegenden zu erwandern: Nicht nur die Alpen sind schön, auch das direkte Umland Münchens sowie die Mittelgebirge im Norden und Osten Bayerns wie der Bayerische Wald oder der Spessart lohnen einen Wanderausflug. Dabei steht das spürbare Naturerlebnis mehr im Fokus, als der reine Gipfelerfolg.
  • Längere Touren zu planen: Mehrtagestouren mit Hüttenübernachtungen sind mit öffentlicher An- und Abreise klimafreundlicher als mehrere einzelne Tagestouren. Gerade die anstehenden Pfingstferien bieten für solche Erlebnisse genügend Zeit.

Der Alpenverein München & Oberland hat entsprechende Tipps und Empfehlungen für die alpine Nutzung des Neun-Euro-Tickets auf seiner Homepage veröffentlicht.

Nicht Teil des Energiepakets der Bundesregierung ist der Müncher Bergbus; dieser kann daher nicht mit dem Neun-Euro-Ticket benutzt werden. Dafür steht den Mitfahrenden jedoch die Möglichkeit offen, Fahrräder, Kraxen und Kinderwägen auf ihre Bergtouren mitzunehmen. Gleichzeitig können Bergbus-Reisende an geführten Touren des Alpenvereins München & Oberland teilnehmen.

Bericht: Alpenverein München & Oberland

Foto: Hötzelsperger – Chiemgau-Bahn Prien-Aschau


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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