Leitartikel

Almgespräch auf dem Samerberg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Seit nunmehr zehn Jahren ist es eine gute sommerliche Tradition, dass sich der Bayernbund zu einem Gedankenaustausch auf der Feichteckalm vom Samerberg mit wechselnden Vertretern des Brauchtums, des Tourismus und der Landwirtschaft trifft. Heuer lud Bayernbund-Landesvorsitzender Sebastian Friesinger erstmals in seiner zusätzlichen Eigenschaft als neu gewählter Landtagsabgeordneter ein, heurige Gesprächspartner waren der Ehrenvorsitzende vom Samerberger Tourismusverein und die Almerin Justina Frese aus Neuhaus am Schliersee, die bereits ihren zweiten Almsommer auf der Feichteckalm verbringt.  

Für Sebastian Friesinger sind Land- und Almwirtschaft in Verbindung mit der Erzeugung und Vermarktung von regionalen Produkten ein hohes Gut. „Gerade hier heroben auf der Alm mit Weitum-Blick in die benachbarte österreichische Bergwelt wird einem bewusst, was die Arbeit der Bauern und Almleute wert ist. Gepflegte Almen und gute Einkehrmöglichkeiten im Rahmen von erholsamen Wanderungen sind für den Tourismus enorm wichtig“. Dem stimmte Hans Auer vom Tourismusverein Samerberg zu und informierte, dass es gerade der Samerberger Tourismusverein mit ihrer Vorsitzenden Roswitha Estermann war und ist, der federführend die beiden Landwirtschaftswege „Almen“ und „Tal“ mit informativen und anschaulichen Tafeln  gemacht und bislang erhalten hat. „Die Landwirtschaftswege erfreuen sich bei bäuerlichen Organisationen, bei Schulklassen und auch bei den Urlaubsgästen großer Beliebtheit“ wusste Hans Auer weiter zu berichten.

Die Sorge um den Wolf ist allzeit gegenwärtig

Auf die Frage nach dem Wolf antwortete die Sennerin Justina: „Derzeit betreue ich hier heroben 60 Jungrinder, von einem Wolf im unmittelbar benachbarten tiroler Unterwiesengebiet haben wir gehört. Die Sorge und zuweilen Angst um die Tiere ist natürlich immer gegenwärtig“. Und Almbäuerin Irmi Mayer ergänzte zum Thema Wölfe und Zäune: „Wo möchtest Du auf unserem Gelände mit einem Zaun anfangen, das ist schier unmöglich“. Die junge Almerin, die im Vorjahr vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern zur Feichteckfamilie von Bartholomäus Mayer aus Samerberg-Schilding vermittelt worden ist, hat sich im zweiten Almsommer mit vielen Aufgaben und Natürlichkeiten arrangiert. Gerne erzählt die 26jährige, dass sie als Auszeit zu ihrer Arbeit als Ingenieurin in einem Planungsbüro wieder den Weg auf die Alm und zur Natur suchte. „Die Tätigkeiten mit Tieren und  Pflanzen sowie das Bewirten der Wanderer und Mountainbiker sind angenehme und dankbare Aufgaben“ – so die Almerin, die sich zusammen mit der Almbauernfamilie schon auf den Samstag, 3. August freut. An diesem Tag wird ab 11 Uhr eine Bergmesse mit anschließender gemütlicher Almeinkehr gefeiert. Viele Bekannte werden sich dann wieder einfinden und um einen guten Almsommer 2024 bitten, der voraussichtlich bis Ende September dauern wird.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom heurigen Almgespräch auf der Feichteckalm u.a. mit MdL Sebastian Friesinger, Samerberger Ehrenvorsitzendem vom Tourismusverein Hans Auer und Almerin Justina Frese vom Schliersee.

 

 

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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