Der Almsommer im Berchtesgadener Land ist nun offiziell beendet. Am Wochenende sind die Kühe von der Halsalm und der Fischunkelalm zum Tal-Hof marschiert bzw. mit der Plätte über den Königssee gebracht worden. Bereits eine Woche zuvor haben sich die Tiere von der Mordau-Alm in der Ramsau auf den Weg zum jeweiligen heimischen Stall gemacht – und das heuer ohne die typischen Fuikl.
Denn der aufwändige Kopfschmuck der Tiere ist nicht nur ein dekoratives Element für die Zuschauer: Er ist Zeichen dafür, dass rund um Haus und Hof oder auf der Alm kein Unglück passiert und in der Bergbauern-Familie kein Todesfall zu beklagen ist. Ist dem nicht so, dient der Almabtrieb dem Gedenken – so wie heuer auf der Mordau-Alm. Hier hatten die Bergbauern* in diesem Jahr einen Sterbefall innerhalb der Familie zu beklagen. Die Leitkuh bekommt dann traditionell ein Latschen – oder wie dieses Jahr – ein Almrausch-Kreuz mit kleinem lila Schmuck, die anderen Tiere tragen Mascherl in den gleichen Farben oder gehen ungeschmückt.
Im heimischen Stall angekommen stehen die Tiere wieder unter der Obhut der Bau-ernfamilie. Haben die Sennerinnen zuvor auf der Alm gemolken und die Milch zur Ab-holung durch die Molkerei Berchtesgadener Land an die Sammelstelle an der Deut-schen Alpenstraße gebracht, melken jetzt wieder die Bergbauern und der Milchsam-melwagen fährt bis zum Hof.
Bericht und Foto: Molkerei Berchtesgadener Land