Schleching – Als die kleine Ortskapelle 1827 gebaut wurde, regierte König Ludwig in Bayern. Bis heute ist die Mühlauer Ortskapelle im Herzen des Ortsteiles ein wahres Juwel, das von den Bürgern betreut, gehegt und gepflegt wird.
Aber fast zweihundert Jahre hinterlassen Spuren!
So wurden im Jahr 2021 Schäden im Inneren und Außen festgestellt, die nun nicht mehr durch die freiwilligen Helfer behoben werden konnten. Cäcilia Wehweck-Loidl erzählt, die Kirchenbänke waren vom Holzbock befallen; bei deren Ausbau merkte man, dass auch der Boden verfault war und durch die Kapellenwände zogen sich rundum Risse. Im Frühjahr 2022 gab es eine Möglichkeit zur Förderung für die Renovierung durch eine Aktion der Integrierten ländlichen Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Ökomodell Achental. Auch die Gemeinde als Eigentümerin leistete ihren Beitrag. Nach Erneuerung des Holzbodens wurde das Kapellenfundament trocken gelegt, indem die Ehrenamtlichen die Erde um die Kapelle abtrug und mit Kieseln auffüllte. Es wurde ein neuer Eingangsstein gelegt, das Gemälde über der Eingangstür ausgebessert und das Eingangsdach neu gedeckt. Die Mutter Gottes bekam ein neues Kleid. Das weitere Vorgehen erfolgte in Absprache mit dem Denkmalamt: Die Außenrenovierung übernahm die Malerfirma Scheck, die Innenrenovierung die Kirchenmalerfirma Stein. Die Mitarbeiter der Firma Stein schabten in mühevoller Handarbeit die Dispersionsfarbe von den Innenwänden ab und malten dann mit reiner Kalkfarbe den Innenraum aus. Zuerst wurden aber noch die zahlreichen Mauerrisse mit einem Spezialverfahren ausgespritzt, um die Stabilität der Kapelle wieder herzustellen. Bisher verborgene Verzierungen, etwa um die Fensterlaibungen oder rund um den Altar, wurden wieder sichtbar gemacht.
Weitere Probleme in diesem Jahr
Aber die Probleme rissen auch in diesem Jahr nicht ab. Beim Ausräumen des Altars und der Figuren machte der Zustand den Mühlauer Bürgern Sorgen; denn der instabile hölzerne Altar konnte kaum transportiert werden. Die Farben an den Figuren waren abgeblättert und es fehlten hölzerne Teile wie Finger, Füße, Kreuze oder Heiligenstrahlen. Mit Freude wurde eine erneute Förderung durch das Regionalbudget der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) angenommen. Seit dem Herbst sind nun der Altar, die Figuren und die Bänke frisch restauriert in der Kapelle. Besucher können kommen; denn nun ist die Ortskapelle wieder öffentlich zugänglich. Auch wird in diesem Jahr wieder die, bei Familien und Wanderern so beliebte, alpenländische Krippe von Elke und Achim Kohn aufgebaut und in der Adventszeit zu sehen sein. Aber die Probleme reißen leider nicht ab! Vor der Renovierung innen und außen wurde natürlich auch das Dach als wichtiges Bauelement überprüft und für in Ordnung befunden. Seit dem Spätsommer 2023 fallen jedoch Holzschindeln vom südlichen Kapellendach! Das ist eine Katastrophe; denn diese Konstellation könnte die gelungene Innenrenovierung gefährden. Als Grund für diese Situation wird der extrem heiße Sommer in diesem Jahr gesehen.
An dieser Stelle geht erstmal ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, an Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE), an das Bayrische Landesamt für Denkmalpflege und den Bezirk Oberbayern, an die Gemeinde und an alle privaten Spender, die zur Renovierung der Kapelle beigetragen haben! Aber wir müssen noch einmal um Hilfe bitten, es ist unumgänglich das Kapellendach zu restaurieren, wenn nicht „alles umsonst“ gewesen sein soll. Alle Beteiligten haben viel Liebe, Arbeit, Engagement, Geld in das Projekt gesteckt, das darf nicht vergebens sein.
Wir freuen uns über jeden Euro, der auf das Konto der Gemeinde Schleching unter dem Kennwort „Mühlauer Dorfkapelle“ eingeht. Die Gemeinde kann Spendenbescheinigungen ausstellen. Für Fragen ist Cäcilia Wehweck-Loidl unter der Telefonnummer 08649 – 633 zu erreichen.
Kontoverbindung: Kreissparkasse Schleching – IBAN: DE66 7105 2050 0000 3600 40 – BIC: BYLADEM1TST oder VR-Bank Rosenheim-Chiemsee – IBAN: DE58 7116 0000 0000 5104 91 – BIC: GENODEF1VRR
Bericht und Foto: Sybilla Wunderlich