Wirtschaft

Aktuelles von Energiewende Oberland

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Zukunft gestalten: Stadtwerke im Oberland diskutieren Wasserstoff & Energiegemeinschaften

Beim von der Bürgerstiftung Energiewende Oberland organisierten Austauschtreffen regionaler Stadt- und Gemeindewerke wurden Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze rund um zukunftsweisende Energiethemen diskutiert. Mit dabei war auch Norbert Zösch vom Stadtwerk Haßfurt, der seine langjährige Expertise und konkrete Einblicke aus der Praxis einbrachte – insbesondere im Bereich Wasserstoffanwendungen und innovativer Versorgungskonzepte.

Im Fokus standen zwei zentrale Zukunftsfelder: Wasserstoff als Schlüsseltechnologie der Energiewende und Energiegemeinschaften als Motor einer dezentralen, bürgernahen Energieversorgung. Moderator Stefan Drexlmeier stellte die Bedeutung der Akteure heraus: „Stadt- und Gemeindewerke nehmen eine Schlüsselrolle in der regionalen Energiewende ein – durch ihre Nähe zur Praxis, ihre regionale Verwurzelung und ihr technisches Know-how.“

Gleichzeitig hat jedes Stadt- und Gemeindewerk seine spezifischen lokalen Besonderheiten und Herausforderungen: von der erforderlichen Sanierung des Schwimmbads über kommunale Wärmenetze bis hin zu defizitären kommunalen Haushalten bleiben oft wenig finanzielle und personelle Ressourcen für zusätzliche Themen übrig.

Haßfurt in Unterfranken hat eine Vorreiterrolle eingenommen: 100% erneuerbarer Energie-Anteil am Strombedarf wurde hier bereits 2015 erreicht – 2023 wurde bereits die dreifache Menge erzeugt (2015: 41.000 MWh; 2023: 123.000 MWh). Diese beeindruckende Zahl wurde durch verschiedene Maßnahmen erreicht; unter anderem den Bau von 10 Windrädern in Kombination mit einem Elektrolyseur, einem eigenen PV-Park, einer Biogas-Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung, einem Wasserstoff-Blockheizkraftwerk und einem Batteriegroßspeicher.

Unter dem Motto der „smart green city Haßfurt“ wurde parallel ein digitales System aufgebaut, das die Vollintegration von GIS-Daten mit eGovernment, digitalen Mobilitätsangeboten und der Bevölkerung verknüpft. Auf einem Dashboard zeigte Zösch die aktuellen Verbrauchs- und Erzeugungsdaten von Haßfurt. Dafür erforderlich sind die Nutzung von Smart Metern: Nach einem Pilotprojekt in 2007 wurde in Haßfurt 2008 mit dem flächendeckenden Smart Meter Rollout begonnen; vier Jahre später war dieser bereits zu 95% abgeschlossen. Seit 2019 können Endkunden vollautomatisch abgerechnet werden.

Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von den Errungenschaften in Haßfurt, die zeigen:
Es lohnt sich, innovative Schritte zu gehen und konsequent in die Zukunft zu denken.

Zum Abschluss führte André Behre, Leiter der Stadtwerke Penzberg und Gastgeber des Treffens, die Gäste durch die neu gebaute Energiezentrale – ein regionales Beispiel für zukunftsorientierte, kommunale Energieinfrastruktur.

vollständige_Pressemitteilung_Austauschtreffen Stadtwerke

Bericht: Bürgerstiftung Energiewende Oberland


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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