Neueste Forschungsergebnisse belegen: Die umweltschonenden und nachhaltigen Bewirtschaftungsmaßnahmen in der Landwirtschaft helfen, die Biodiversität wirksam zu verbessern. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai neueste Zahlen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zur Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen präsentiert. „Mit unseren Agrarumweltmaßnahmen – allen voran dem bayerischen Kulturlandschaftsprogramm – beweisen wir, dass sich Umwelt- und Artenschutz mit landwirtschaftlicher Produktion ideal vereinbaren lassen. Die neuesten Resultate unserer Landesanstalt zeigen eindeutig, dass unsere Förderung wirkt und zur Verbesserung der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft beiträgt“, so die Ministerin. „Unsere bayerischen Landwirte bringen mit extensiven Formen der Bewirtschaftung Biodiversität und zugleich Gewässer- und Klimaschutz in die Fläche“.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen nach den Worten der Ministerin, dass auch in ackerbaulich geprägten Gebieten mit gezielten Agrarumweltmaßnahmen viel erreicht wird. Gewässerrandstreifen helfen dort nicht nur, den Erosions- und Gewässerschutz bei Starkregen zu verbessern. Sie erhöhen nachweißlich auch die Biomasse und die Artenvielfalt bei Insekten. Im Grünland belegen die Versuche neben einer Zunahme der Pflanzenarten auch einen klaren Anstieg der Insektenarten und der -biomasse. Konkret konnte an Gewässerrandstreifen im Durchschnitt eine 40 Prozent höhere Insektenbiomasse und eine um 16 Prozent höhere Artenvielfalt festgestellt werden. Die Artenvielfalt der Schmetterlinge steigt sogar um 45 Prozent. Auf Grünlandflächen mit Agrarumweltmaßnahme konnten 17 Prozent mehr Insektenarten festgestellt werden im Vergleich zu Flächen ohne solche Maßnahmen. „Diese erfreulichen Entwicklungen bestätigen, dass wir mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg sind und die Landwirtinnen und Landwirte einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt- und zur Steigerung der Biodiversität leisten“, sagte die Ministerin bei einem Betriebsbesuch im Landkreis Starnberg.
Maßnahmen des Kulturlandschaftsprogramms auf extensiven Grünlandflächen und an Gewässerrändern werden aktuell im Freistaat von mehr als 25.000 Betrieben auf knapp 190.000 Hektar Fläche umgesetzt. Bayern honoriert allein dieses Engagement der Betriebe mit jährlich knapp 40 Millionen Euro. „Damit gleichen wir die mit den Maßnahmen verbundenen Ertrags- und Einkommensverluste aus. Die Landwirte leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft und genau diese Gemeinwohlleistungen honorieren wir.“ Die Erkenntnisse der Wissenschaft fließen nun in die Weiterentwicklung der Förderprogramme ein und sind darüber hinaus Grundlage für die Wildlebensraumberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Diese unterstützt interessierte Betriebe dabei, Agrarumweltmaßnahmen ins Betriebskonzept zu integrieren und im Landschaftskontext gezielt zu platzieren.
Weitere Informationen zu den drei Forschungsprojekten finden Sie auf den folgenden Internetseiten:
- Wirkung von Agrarumweltmaßnahmen auf die Biomasse und Artenvielfalt von Insekten im Grünland: https://www.lfl.bayern.de/iab/boden/254900/index.php
- Grünlandmonitoring Bayern – Vegetation und Pflanzendiversität: https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/082759/index.php
- Wirkung von Gewässerrandstreifen auf die Biomasse und Artenvielfalt von Insekten: https://www.lfl.bayern.de/iab/boden/254495/index.php
Außerdem sind unter https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/090342/index.php nähere Details zur Wildlebensraumberatung in Bayern zu finden.
Bericht und Fotos: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten