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Änderungen am Münchner Glockenspiel

Veröffentlicht von Christina Rechl

Baureferat in eigener Sache: Modernisierungsmaßnahmen am Glockenspiel

Zu den Pressemeldungen zum Thema „Verstimmung im Rathaus beseitigen“ teilt das Baureferat mit: Das historische Glockenspiel des Neuen Rathauses mit seinen 43 Glocken unterliegt seit jeher konstruktions- und witterungsbedingt tonalen Schwankungen. Um dennoch ein möglichst optimales Klangergebnis zu erzielen, hat das Baureferat wiederholt Anpassungs- und Modernisierungsmaßnahmen veranlasst. Derzeit arbeitet eine durch das Baureferat beauftragte Akustikfirma an der Feinjustierung der neu eingebauten automatisierten Ansteuerung des Glockenspiels. Temperatur- und witterungsbedingt mussten diese Arbeiten in den Wintermonaten ausgesetzt werden.

Bis zur Fertigstellung der laufenden komplexen Steuerungs- und Stimm-Justierung erfolgt das Abspielen des Glockenspiels per Tonaufnahme. Die Aufnahme gibt den originalgetreuen Klang des damals noch mechanisch angesteuerten Glockenspiels nach dem letztmaligen Ausschleifen und Klangoptimieren der Glocken durch niederländische Spezialisten im Jahr 2007 wieder. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Glocken wieder läuten. Sobald das Abstimmen der Liedlängen und Hammergeschwindigkeiten auf den Figurenumlauf erfolgt ist und alle Restarbeiten abgeschlossen sind, werden die Glocken selbst wieder einen, dank der neuen Technik, erheblich verbesserten Musikgenuss bieten können.

Infolge der Automatisierung der Steuerung des Glockenspiels werden die elektrischen Impulse direkt von der Steuerung an die Magnethämmer an den 43 Glocken gegeben. Dies ersetzt unter anderem die historischen, mehrere Meter langen Stahlzüge, die sich je nach Temperatur ausgedehnt oder verkürzt haben, was entsprechende Auswirkungen auf die melodische Qualität zur Folge hatte. Vor der Automatisierungsmaßnahme erfolgte das Anspielen der Glocken über ein Walzenspielwerk und einen Spieltisch. Diese historischen Komponenten befinden sich zwar noch vor Ort, sind aber nicht mehr im täglichen Betrieb eingebunden. Die alte, denkmalgeschützte Technik wird ausschließlich zu Demonstrations- und Vorführzwecken in Betrieb genommen werden. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen (z. B. Frost) oder Reparaturen wurde auch in der Vergangenheit auf eine Tonaufzeichnung zurückgegriffen, seit dies technisch möglich war. Dies wird nun auch bei den Arbeiten zur Automatisierung genutzt.

Text: Landeshauptstadt München – Fotos: Hötzelsperger


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Christina Rechl

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