Unter dem Titel „I moi im Dialekt“ zeigt das Heimatmuseum Prien die Retrospektive zum 125. Geburtstag des „Chiemseemales“ Hiasl Maier-Erding, der am 5. Mai 1894 in Erding als Sohn des dortigen Mayr-Wirts geboren wurde und der heute zu den bekanntesten regionalen Künstlern der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt.
Im Jahr 1907 begann er in Prien am Chiemsee eine Lehre als Dekorationsmaler. Kurze Aufenthalte ab 1911 an der Münchner Kunstgewerbeschule und an der dortigen Akademie der Bildenden Künste ergänzen seinen künstlerischen Lebensweg, der, insbesondere in den Jahren zwischen 1915 und 1920, zu einem äußert fruchtbaren und spannungsreichen Werk führte.
Ab 1919 lebte und arbeitete der Künstler in Gstadt am Chiemsee und hier entstand auch ein Großteil seines Werkes mit den bekannten Chiemseelandschaften, Porträts und Stillleben. Das Jahr 1920 brachte die Gründung der Künstlergruppe der „Frauenwörther“ die Hiasl Maier-Erding mit seinen Künstlerkollegen Thomas Baumgartner und Constantin Gerhardinger aus der Taufe hob und die sich in der Nachfolge der traditionsreichen, auf das Jahr 1828 zurückzuführenden, Künstlerkolonie Frauenchiemsee sah. Im Mai 1921 fand die erste Gemeinschaftsausstellung der Gruppe in den Räumen der heutigen Torhalle auf Frauenchiemsee statt.
Viel zu jung verstarb Hiasl Maier-Erding 1933 mit 38 Jahren in München, allerdings blieb ihm durch seinen frühen Tod die Vereinnahmung seines „bäuerlichen“ Werks durch die nationalsozialistische Kunstideologie von „Blut und Boden“ erspart.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 9. Mai, 19 Uhr statt. Zur Einführung spricht Kreisheimatpfleger Karl J. Aß.
Geöffnet ist die Retrospektive bis zum 14. Juli, täglich außer Montag, 14 bis 17 Uhr.
Bericht und Bilder: Karl Aß, Heimatmuseum Prien