Brauchtum

Chiemgauer Trachtler feiern in München am 11. Mai ihren 125. Geburtstag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

28 Männer aus dem Chiemgau waren es, die am 28. Oktober 1894, also vor nunmehr fast 125 Jahren in der Landeshauptstadt München eine Chiemgauer Landsmannschaft gründeten:  wie es hieß, aus „Liab zur Chiemgauer Hoamat“.  Vier Jahre später eine eigene Fahne geweiht, diese zeigt einen hutschwenkenden jungen Burschen in einem Chiemsee-Kahn, das Schloss Herrenchiemsee und die Chiemgauer Berge.

 1934 feierten die Chiemgauer München noch ihr 40jähriges Bestehen, doch mit dem Krieg kam das Vereinsleben zum Erliegen. Da es nach dem Krieg an Zuzug aus dem Chiemgau mangelte, öffnete sich der Verein für alle Personen, die sich für den Erhalt des Chiemgauer Brauchtums einsetzen wollten und die ihre Freude an der Chiemgauer Brauchtumspflege hatten. Damit wandelte sich die Landsmannschaft zu einem Trachtenverein, dessen erste Teilnahme an einem Gautrachtenfest 1949 in Bernau am Chiemsee war. Genau 70 Jahre später wird es beim heurigen Gaufest des Chiemgau-Alpenverbandes wieder zu einem kameradschaftlichen Treffen der Münchner im Chiemgau kommen, wenn am Sonntag, 28. Juli der Trachtenverein „D´Staffestoana“ Bernau Gastgeber ist. Seit 1950 ist der Münchner Verein offizielles Mitglied beim Chiemgau-Alpenverband mit seinen jetzt 23 Trachtenvereinen von Amerang bis Reit im Winkl. Seither bestehen rege und regelmäßige Kontakte zwischen München und dem Chiemgau. Zum 125jährigen Jubiläum der Münchner haben sich die Chiemgauer-München für Samstag, 11. Mai ein besonderes Festprogramm ausgedacht. Für alle Chiemgauer Trachtenvereine, aber auch für Münchner Trachtenfreunde wird es ab 13 Uhr auf dem Odeonsplatz einen Empfang der Vereine geben. Um 14.30 Uhr beginnt in der Theatinerkirche ein Festgottesdienst mit SE Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg. Ab 16 Uhr führt der Festzug mit den Vereinen des Chiemgau-Alpenverbandes vom Odeonsplatz über die Brienner Straße und über den Königsplatz zum Stiglmaierplatz, dort beginnen dann gegen 17.30 Uhr das gemütliche Beisammensein und der Festabend im Löwenbräukeller. Dabei werden Jung und Alt vom Trachtenverein Chiemgauer München ihr Können und ihre Freude an der Brauchtumspflege zeigen.

Als Schirmherr des Festes freut sich MdL und Bürgermeister a.D. Josef Schmid über die Aktivitäten der Münchner und über das Kommen der Chiemgauer. In seinem Grußwort in der eigens für das Jubiläum mit Unterstützung des Kulturreferates der Landeshauptstadt München und des Bezirks Oberbayern erstellten Festschrift würdigt Josef Schmid die Trachtler unter anderem mit den Worten: „Seit mittlerweile 125 Jahren prägt der GTEV Chiemgauer München das gesellschaftliche und soziale Leben in unserer Stadt mit. Insbesondere die wunderschönen Trachten, die Musik und die Volkstänze sind eine Bereicherung für das kulturelle Leben in der Landeshauptstadt“. Vorstand Florian Hähle, selbst seit 25 Jahren im Verein hat es in den letzten Jahren verstanden, immer wieder junge Leute für den Verein, für das Platteln und für das Miteinander zu begeistern. „Es war und  ist nicht immer leicht in einer großen Stadt, geregelte Proben und Zusammenkünfte zu organisieren, aber das Entgegenkommen der Wirtsleute in unserem Vereinslokal (Gaststätte Gartenstadt in der Naupliastraße 2) sowie der  Zusammenhalt der Vorstandschaft und Mitglieder haben immer wieder geholfen“, so der Vorstand, der selbst ein echtes Münchner Kind ist. Das „Münchner Kindl“ ist im übrigen auch bei allen Trachtenfesten und offiziellen Veranstaltungen zumeist hoch zu Ross dabei – sicher auch beim Festzug am 11. Mai durch München.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom Trachtenverein Chiemgauer München, u.a.:

  • Mit dem Münchner Kindl hoch zu Ross bei einem Chiemgauer Trachtenfest in Frasdorf
  • Auftritte beim Münchner Frühlingsfest
  • Vereinslokal Gasthaus Gartenstadt
  • Kinder und Jugendliche im Proben- und Vereinslokal
  • Vorstand Florian Hähle auf der Oidn Wiesn

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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