Die bayerische Spargelsaison wurde am 9. April in der Stadt Fürth eröffnet. Den ersten offiziellen Anstich übernahm Eckbert Dauer, Leiter der Abteilung Ernährung und Markt im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Tiefel in Ritzmannshof.
„Wir erhoffen uns eine ruhige und konstante Saison“, sagt Miriam Adel, die Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbandes Franken. „Das vergangene Jahr war für die Spargelbauern sehr turbulent. Aufgrund des warmen Wetters war der Spargel sehr schnell gewachsen, was zu Problemen im Absatz geführt hat“, so Adel. Angesichts des kurzen und trockenen Winters konnten die Spargelbauern heuer früh mit den Arbeiten beginnen. „Das Spargeljahr startet entspannt. Für die Saison wünschen wir uns konstantes Wetter: keine extremen Wettereinflüsse, kein extremer Frost oder keine extreme Hitze oder Trockenheit. Das erschwert uns die Ernte.“
Rund 24 Prozent der bayerischen Spargelanbaufläche liegt in Franken, rund ein Drittel in Schwaben, rund 20 Prozent je in Oberbayern und Niederbayern. „Über die Hälfte der bayerischen Spargelbetriebe hat in Franken ihren Sitz. Diese Zahlen zeigen, dass viele kleine Betriebe hinter dem fränkischen Spargel stehen“, so Adel. Fast ein Viertel der Betriebe kennzeichnet ihren „Spargel aus Franken“ mit der geschützten geografischen Angabe „g.g.A.“.
Eine besondere Chance sieht Adel für den fränkischen Spargel durch das zunehmend bewusste Einkaufsverhalten der Verbraucher. „Regionalität ist wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch beim Thema Spargel von hoher Bedeutung. Verbraucher greifen bewusst auf heimischen Spargel zurück und beziehen diesen häufig beim Bauern direkt vor Ort. Dafür sprechen die besondere Frische angesichts der kurzen Wege vom Spargelbauern zum Verbraucher, da der Spargel über ganz Franken angebaut wird und nicht auf bestimmte Regionen konzentriert ist“, so Adel. Um der Plastikflut entgegenzuwirken, dürfen Verbraucher selbstverständlich ihre eigenen Tüten und Taschen zum Einpacken des Spargels verwenden.
Die Anbaufläche für Spargel in Bayern steigt seit Jahren leicht an und lag zuletzt bei fast 4.200 Hektar (2018). Auf bayerischen Spargelfeldern wächst in erster Linie Bleichspargel, also weißer Spargel, wohingegen der grüne Spargel eine untergeordnete Rolle spielt. „Der größte Unterschied zwischen grünem Spargel und Bleichspargel ist die Tatsache, dass grüner Spargel direkt an der Erdoberfläche wächst, wohingegen Bleichspargel unter der Erde heranreift“, erklärt Adel.
Der Familienbetrieb Tiefel bewirtschaftet 7,5 Hektar Spargelfelder und ist bekannt für seinen frühen Spargel. Jedes Jahr gibt es einen internen Wettbewerb der Spargelanbauer über den ersten Spargel in der Region von Fürth. Verbraucher können den Spargel von Tiefel direkt auf dem Hof kaufen. Als besonderen Service wird der Spargel auch geschält angeboten.
Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband