Kultur

„Winter“-Ausstellung im Priener Heimatmuseum eröffnet

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Den Winter in das Priener Heimatmuseum bringt heuer eine Weihnachtsausstellung mit rund 30 Arbeiten bekannter südostbayerischer Künstler vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die gut besuchte Eröffnung der Studio-Ausstellung „Winter – Bilder der süddeutschen Malerei“ eröffnete Bürgermeister Jürgen Seifert  mit Zitaten aus dem Gedicht des Salzburger Schriftstellers Georg Trakl mit dem Titel „Ein Winterabend“.

Nachdenklich fuhr der Bürgermeister fort mit den Worten: „Über die Jahrhunderte war die Jahreszeit des Winters nur belegt mit Kälte, Dunkelheit, Hunger und letztendlich Tod. Erstmals um 1450 entstand mit einem Tafelgemälde für die Münchner Frauenkirche das Motiv von Christi Geburt in einer Winterlandschaft, was Hoffnung vermittelte. Doch das Bild blieb lange eine Ausnahme, erste Mitte des 16. Jahrhunderts beginnen mit dem Niederländer Pieter Brueghel d. Ä. das Winterbild und die Winterlandschaften selbstständig zu werden“. Die eigentliche Entdeckung des Winters – so Bürgermeister Seifert weiter- blieb im 19. Jahrhundert der Romantik vorbehalten, der bedeutendste deutsche Künstler war dabei Caspar David Friedrich. „Das Thema Winter wurde bislang an den großen Kunsthäusern kaum aufgegriffen, umso mehr danken wir dem Priener Heimatmuseum und speziell dem Leiter des Museums Karl J. Aß dafür, dass er die Winter-Idee nicht nur aufgegriffen, sondern auch hervorragend umgesetzt hat“, so der Bürgermeister, der unter den Ehrengästen auch Kulturfördervereins-Vorsitzenden Dr. Friedrich von Daumiller sowie als Vertreter der zeitgemäßen Künstler und Aussteller den Priener Lenz Hamberger und den Aschauer Franz Feistl willkommen heißen konnte. Blumen für verschiedene Leihgaben zu dieser Ausstellung übergaben Bürgermeister Seifert und Museumsleiter Aß an die Künstlerin Felicitas Köster-Caspar und an Monika Hauser von der Städtischen Galerie Rosenheim. Karl J. Aß gab in seiner Zusammenstellung der Werke den Betrachtern noch einige Gedanken mit auf dem Weg, unter anderem mit dem Satz: „Die Winterlandschaft und das Wintermärchen sind heute aus der bildenden Kunst nicht mehr wegzudenken und die gezeigten Bilder erwecken die Sehnsucht nach Heimeligkeit am Kamin und Romantik, auch wenn es draußen vielleicht noch grün ist und das ersehnte weiße Weihnachten buchstäblich ins Wasser fällt“ – dieser Gedanke passte allein schon wegen des Regens am Eröffnungstag.

Die Ausstellung „Winter“ kann an den Öffnungstagen des Priener Christkindlmarktes von Freitag bis Sonntag jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden, vom 26.12. bis 13.1. ist das Museum täglich außer Silvester geöffnet. Dazu gibt es noch zwei Veranstaltungen im Advent. Am Freitag, 14. Dezember laden die Priener Verserlschreiber um 20 Uhr mit Brigitte Buckl an der Zither zum Abend „Bei uns im Advent“ ein. Und am Freitag, 21. Dezember liest Ernst Reiter mit Zither-Begleitung von Peter Maier ab 20 Uhr die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma.

Weitere Informationen: www.prien.de

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung „Winter – Bilder der süddeutschen Malerei“ im Priener Heimatmuseum.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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