Es ist schon eine jahrzehntelange Tradition, dass sich die Trachtenvereine „Die lustigen Wildenwarter“ und „Daxenwinkler“ Atzing am zweiten Oktober-Sonntag zum gemeinsamen Jahrtag mit all ihren Mitgliedern, mit den Fahnenabordnungen und mit der Blaskapelle Wildenwart zusammentun. Höhepunkt des gemeinsamen Vormittags nach einem Kirchenzug von Wildenwart zur Kirche „Christkönig“ und einem dortigen von Pfarrer Klaus Hofstetter zelebrierten und von der Blaskapelle musikalisch gestalteten Gottesdienst war ein ehrendes Gedenken am Krieger- und Friedensdenkmal in Prien-Prutdorf.
Heuer war der Trachtenverein Wildenwart mit der Ausrichtung betraut, dessen Vorstand Peter Voggenauer sagte in Prutdorf: „Ich stamme aus einer Generation, die keinen Krieg erleben musste. Ich habe keine Bombenabwürfe und Alarmierungen erlebt, hob nie in einen Luftschutzkeller miassn, war ned dabei beim Eintreffen der ersten Amerikaner. Es gibt ganze Familien, aa in da Gemeinde Wildenwart, die noch weit nach dem Krieg auf die Heimkehr der Männer, Väter und Söhne hofften, verzweifelt in ihrer Hoffnung oder Trauer“. Dem Rückblick auf schreckliche Zeiten folgte von Peter Voggenauer der Blick in die Gegenwart und er machte deutlich, dass aktuelle Auslandseinsätze zeigen, was Krieg bedeutet indem er sagte: „Lasst uns deshalb heute nicht vergessen, dass zur selben Zeit, wo wir hier stehen, auch deutsche Soldatinnen und Soldaten in Kriege verwickelt sind und sich an vielen anderen Stellen der Welt im Einsatz befinden. Wir haben die Bilder in Erinnerung, wie auch junge Deutsche aus einem Einsatz in einer fernen Region in einem Sarg heimkehren. Oft wird vergessen, dass zurzeit ca. 3.500 junge deutsche Bundeswehrangehörige im Ausland eingesetzt sind. Sicher freiwillig, aber es sind unsere Söhne und Töchter. Lasst`s uns deshalb gemeinsam für a guads Miteinander in unserer scheena Hoamat eisteh“. Den Gebeten von Pfarrer Hofstetter und der Ansprache von Vorstand Voggenauer folgten ein dreifacher Kanonensalut und das Lied vom Guten Kameraden durch die Wildenwarter Blaskapelle. Ebenso wie die Wildenwarter Trachtler legte der Atzinger Trachtenverein mit Vorstand Michael Schlosser einen Kranz nieder. An der Feier beteiligten sich alle Atzinger und Wildenwarter Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen. Bei schönstem Herbstwetter folgte der Rückmarsch zur Wildenwarter Schlosswirtschaft mit gemütlicher Einkehr in dessen Saal. Dort spielte die Blaskapelle noch zur gemütlichen Unterhaltung auf.
Fotos: Rosi Hötzelsperger – Eindrücke vom gemeinsamen Jahrtag der Trachtenvereine von Atzing und Wildenwart
Anhang: Rede Kriegerdenkmal