Gottesdienste im byzantinischen anstatt im lateinischen Ritus stehen demnächst in einigen Landkreisgemeinden auf dem Programm. Den Auftakt macht am Freitag, 12. Mai, um 19 Uhr der ukrainisch-katholische Gottesdienst mit Pfarrer Vasyl Shafran in der Wildenwarter Christkönigskirche.
Die musikalische Gestaltung übernimmt der Chor des Priesterseminars in Ternopil, der der Region für einige Tage einen Besuch abstattet. Anschließend tragen die Ukrainer einige Volkslieder aus ihrer Heimat vor. „Seit knapp 30 Jahren bestehen Verbindungen aus dem Rosenheimer und dem Priener Raum zur Diözese Ternopil und speziell zum dortigen Priesterseminar, das etwa 100 jungen Menschen einen Platz zum Leben, Lernen und Arbeiten bietet“, schildert Katharina Schmid aus Höhenmoos. Sie engagiert sich seit Jahren in einem landkreisweiten Helferkreis für Ternopil. Die jungen Männer dort gehören der ukrainisch-katholischen Kirche an, die – anders als die russisch-orthodoxe Kirche – den Papst in Rom als ihr Oberhaupt anerkennt. Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche ist eine seit 1593 mit Rom unierte Kirche des byzantinischen Ritus und bildet eine Teilkirche der Römisch-katholischen Kirche. Ihr gehören etwa 5,2 Millionen Gläubige in der Ukraine, sowie Polen, den USA, Südamerika, Australien und Westeuropa an. Die unierte Kirche hat dieselbe Anzahl an Sakramenten wie die römisch-katholische Kirche, allerdings unterschiedliche Ausformungen: So wird beispielsweise bei der Hochzeit dem Brautpaar eine Krone aufgesetzt, um den Bund fürs Leben zu verdeutlichen.
Die Jungpriester haben die Aufgabe nach dem Abschluss ihrer Ausbildung die bestehenden Pfarreien in der Diözese Ternopil zu besetzen und neue zu gründen. Für die musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste, in denen der Gesang eine große Rolle spielt, ist der Seminaristenchor zuständig.
Bei ihrem Besuch, erklärt Katharina Schmid weiter, wollen die Ukrainer den Rosenheimern nicht nur ihre Art der Liturgiefeier näher bringen; sie hoffen zudem auf Spenden, um den Seminarbetrieb in Ternopil aufrechterhalten zu können.
Bericht und Bilder – Heinrich Rehberg