Brauchtum

Reichertsheimer Klöpfel-Brauch

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Klopfersingen der Reichertsheimer Trachtenjugend

„Heid is Klöpferlsnacht,

recht zeitig ham wir uns fertig gmacht,

und gengan nun von Haus zu Haus,

und hoffan, dass uns jemand macht de Türen auf,

De Gaben, die Ihr schmeissts ins Kistal ei,

wern gespendet an den Anna-Hospizverein,

Wir Trachtenkinder song a herzliches vergelts Gott an eng,

und Gottes Segen, soi im nächsten Jahr über eich leng“

Mit diesem Gedicht und einem traditionellen Lied machte sich die Kindergruppe des Trachtenvereins Reichertsheim auf den Weg zum Klopfersingen. 35 Burschen und Dirndl waren an diesem Donnerstagabend in Reichertsheim und Umgebung unterwegs. Eine Gruppe ging im Ortskern von Reichertsheim, weitere vier Gruppen fuhren mit Autos zu Familien, die dem Verein nahestehen. Die Reise führte die Klopfersinger von Aschau über Reichertsheim bis nach Kirchdorf. Von Haus zu Haus wurde gezogen, um dort mit Gesang und einem Gedicht eine Spende für einen sozialen Zweck zu sammeln. Die insgesamt 700 € kommen heuer dem Anna-Hospizverein Mühldorf zugute. Der Ursprung des Klopfersingen liegt weit zurück. Arme Kinder und Bettler gingen damals von Haus zu Haus, um mit Gesang, Musik und Gedichten eine milde Gabe zu erbitten. Das Brauchtum wird jährlich im Dezember fortgeführt und ist ein fester Bestandteil in vielen Orten. Es wird von Haus zu Haus gezogen, um für wohltätige Zwecke zu sammeln.

Text: Magdalena Kirchthaler /  Foto: Maxe Huber


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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