Kultur

Weihnachtskonzert des Chiemgaus-Orchesters

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Auch heuer veranstaltete das Chiemgau-Orchester in kleinerer Kammerensemble-Besetzung ein festliches Weihnachtskonzert. Am Abend des 13. Dezember erklangen im voll besetzten Priener Chiemsee-Saal Kompositionen aus der Barockzeit – eine wohltuende Einstimmung auf die Festtage und eine willkommene Gelegenheit zum Innehalten im hektischen Vorweihnachtstrubel.

Der Leiter des Orchesters, Matthias Linke, der dieses Mal nicht nur als Dirigent, sondern auch als Solotrompeter und Bratschist in Erscheinung trat, hatte ein besonderes Programm zusammengestellt, in dem einzelne Orchestermitglieder auch mit anspruchsvollen solistischen Partien hervortraten. Moderiert wurde das Konzert – eine schöne und bewährte Tradition des Orchesters – wieder von der Vereinsvorsitzenden Christine Böhm, die in locker-heiterer Weise in die Werke einführte. So erfuhr man, dass die zu Beginn musizierte Suite Nr. 2 für Oboe, Trompete und Orchester von Georg Philipp Telemann eigentlich zu einer über vier Stunden dauernden Tafelmusik gehört, die im 18. Jahrhundert als ‚Begleitmusik‘ zu Festivitäten aufgeführt wurde. Das Chiemgau-Orchester mit seinen Solisten Matthias Linke (Trompete) und Takahiro Fujii (Oboe) konzentrierte sich auf jenen Ausschnitt, dem man den Charakter einer ‚Unterhaltungsmusik‘ durchaus anmerkt, dem es aber mit dem nötigen Schwung eine brillante Virtuosität und Leuchtkraft verlieh.

Im Oboenkonzert von Tomaso Albinoni konnte Takahiro Fujii dann die lyrischen Qualitäten seines Instruments und die musikantische Präzision seines Spiels – zumal in den schnellen Sätzen des Konzerts – nochmals unter Beweis stellen. Auch ein unbekannteres Werk kam zur Aufführung: die Symphonie Noel Nr. 5 des französischen Komponisten Michel Corette, die durch einen interessanten Wechsel von feierlich-getragenen, übermütig-tänzerischen und berührend-gefühlvollen Sätzen besticht und im Ohr bleibt. Den Abschluss bildete dann eines der beliebten, eingängigen Concerti grossi von Arcangelo Corelli (op 6 Nr 4). Als schöne Zugabe erklang schließlich der berühmte Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel. Hier konnte das Orchester noch einmal seine volle Ausdruckskraft und die Intensität seiner Musizierfreude zum Ausdruck bringen.

Bericht und Bilder: Chiemgau-Orchester /Christine Böhm


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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