Ausgespülte Ufer sichern, Bauwerke in Gewässern reparieren oder Gehölze an Bachläufen pflegen: Diese und andere Tätigkeiten sind Aufgaben der drei Flussmeisterstellen, die zum Traunsteiner Wasserwirtschaftsamt gehören. Deren Arbeiter kümmern sich das ganze Jahr über um den laufenden Unterhalt diverser Gewässer. Rund sieben Millionen Euro hat die Behörde dafür im ablaufenden Jahr in ihrem Amtsbereich investiert. Drei Beispiele aus dem Landkreis Traunstein.
Sichere Ufer für die Weißache
Die größte Baustelle in diesem Jahr widmet sich der Sanierung der Ufer entlang der Weißache in Bergen. Sie beginnt an der Brücke der Kreisstraße TS 5 und reicht auf einer Länge von rund 300 Metern flussaufwärts in den Ort hinein. Hier reparieren Arbeiter der Flussmeisterstelle Traunstein unter der Leitung von Flussmeister Thomas Dufter Uferanbrüche und schadhafte Ufersicherungen. Außerdem bauen sie Querbauwerke im Fluss zurück und ersetzen sie, wo möglich, durch Sohlrampen. Diese flacheren, aus Stein gestalteten Rampen ermöglichen Fischen den Aufstieg im Gewässer und damit den Weiterzug in neue Laich- und Lebensräume. Mit Abschluss der Arbeiten in und an der Weißache wird dann auch die Fußgängerbrücke an ihren angestammten Platz zurückkehren. Schließlich soll die Weißache in ihrem Charakter erhalten bleiben. Dabei hat Stefan Hollrieder, Sachgebietsleiter „Gewässerunterhaltung“ am Wasserwirtschaftsamt, neben der Gewässergestaltung die Sicherheit der Menschen im Blick: „Natürlich sorgen wir dafür, dass der Hochwasserschutz gewährleistet und gesichert ist.“ Die Bauzeit für dieses Projekt beträgt zwischen vier und fünf Monaten. Die Kosten sind mit 350.000 Euro veranschlagt.
Reparierte Mauern entlang des Thoraubachs
Rund 60.000 Euro sind kalkuliert für eine Maßnahme in Ruhpolding: Im Ortsteil Haßlberg, direkt entlang der historischen Glockenschmiede, fließt der Thoraubach, ein verbauter Wildbach. Die Ursprünge der Glockenschmiede samt Wasserrad gehen zurück bis ins 17. Jahrhundert, das Ensemble steht unter Denkmalschutz. In den 1950er-Jahren hatten Arbeiter der Wasserwirtschaft die Mauern zuletzt saniert. Jetzt drohten sie einzustürzen. Hochwasser hatte sie massiv unterspült. Auch die Sicherung am Grund des Baches war in Mitleidenschaft gezogen. Bis zu vier Arbeiter der Traunsteiner Flussmeisterstelle stehen im Bachbett, das Wasser wird während der Bauzeit über zwei große Rohre abgepumpt und umgelenkt. Die Männer sorgen dafür, dass die Löcher in den porösen Mauern mit Beton gefüllt und fehlende Steine im Mauerwerk ersetzt werden. Und sie reparieren die Sohlschwellen aus behauenen Quaderbausteinen. Eine schwere, herausfordernde Aufgabe für die Wasserbauer, die seit zwei Monaten bei Wind und Wetter draußen arbeiten. Bis Weihnachten wollen sie die Sanierung des Thoraubachs auf einer Länge von etwa 150 Metern abgeschlossen haben.
Bauwerke im Alplbach saniert
Bereits vollständig in Ordnung gebracht sind die Schadstellen am Alplbach in Staudach. Dort haben die Arbeiter in enger Abstimmung mit der Gemeinde vier Bauwerke in Stand gesetzt. Die Bauzeit betrug eineinhalb Wochen, bei einer Kostensumme von etwa 20.000 Euro. Die Baustellen in Bergen, Ruhpolding und Staudach zählen am Wasserwirtschaftsamt zu den mittleren bis größeren Unterhaltsmaßnahmen mit einem Budget von jeweils mehr als 10.000 Euro. Etwa 40 solcher Maßnahmen fallen im Schnitt pro Jahr an, zumeist an verbauten Wildbächen. Hinzukommen außerdem jährlich rund 150 kleinere Maßnahmen: Dazu zählt unter anderem die Baumpflege an Gewässern – auch an denen erster und zweiter Ordnung. Insgesamt sind das 742 Kilometer Flussstrecke sowie 9410 Hektar Seefläche, die gepflegt werden müssen.
Bericht und Bilder: Wasserwirtschaftsamt Traunstein
Bergen Weißache: Uferbaustein für Uferbaustein hebt der Baggerfahrer aus dem Wasser und baut sie in die Uferböschung ein.
Bergen Weißache 1: Für die Arbeiten in und an der Weißache in Bergen ist übergangsweise eine Fahrstraße im Fluss entstanden.
Bergen Weißache 2: Zur Sicherung des Ufers der Weißache in Bergen schaufelt der Bagger nach und nach Kies an die Böschung.
Ruhpolding Thoraubach Arbeiten im Bachbett: Die Arbeiter der Flussmeisterstelle Traunstein arbeiten bei jedem Wetter draußen. Hier sanieren sie eines der Querbauwerke im Thoraubach im Ruhpoldinger Ortsteil Haßlberg.
Ruhpolding Thoraubach Mühlrad: Im Ruhpoldinger Ortsteil Haßlberg, ganz hinten im Tal, steht die alte Glockenschmiede samt Wasserrad. Der Thoraubach fließt direkt vorbei. Auch seine Ufermauern sind alt, sie stehen unter Denkmalschutz.
Staudach Alplbach: Die Schadstellen am Alplbach in Staudach haben die Arbeiter der Flussmeisterstelle Traunstein bereits saniert. Die Ufersicherung ist repariert.