Der Alpenverein München & Oberland erneuert die traditionsreiche Vorderkaiserfeldenhütte im Zahmen Kaiser. Nach 130 Jahren intensiver Nutzung stellt der Umbau sicher, dass die Hütte auch für kommende Generationen erhalten bleibt. Der Ersatzbau wird etwa 5,2 Millionen Euro kosten und soll bis 2026 fertiggestellt werden. Ziel der Sektion Oberland des Alpenvereins ist es, den Charme der klassischen Berghütte mit moderner Energieversorgung zu paaren. Der Grundriss und die Kapazität der Hütte werden nicht erweitert. Interessierte können sich am Bau beteiligen.
„Die Vorderkaiserfeldenhütte ist seit Generationen ein Ort der Begegnung unter Bergsteigenden. Mit dem Umbau bleibt die Hütte auch in den kommenden Jahrzehnten ein Zuhause in den Bergen – für Familien, Jugendgruppen und Bergsportbegeisterte gleichermaßen“, erklärt Dr. Matthias Ballweg, Vorsitzender der Sektion Oberland des DAV.
Warum ein Neubau notwendig ist
Die Vorderkaiserfeldenhütte, 1890 errichtet und danach mehrfach erweitert, weist gravierende Mängel auf. Niedrige Decken, unzureichende Brandschutzmaßnahmen, eine veraltete Infrastruktur und vor allem der schlechte Zustand der Bausubstanz machen eine vollständige Sanierung unwirtschaftlich. Rund 6.500 Übernachtungen pro Jahr und 300 Tagesgäste in der Hochsaison zeigen, wie beliebt die Hütte ist. Damit die Hütte Bergliebhaber*innen auch in Zukunft eine sichere, warme und nachhaltige Herberge bieten kann, ist ein teilweiser Ersatzbau unumgänglich.
Nachhaltig für die ZukunftIm Fokus des Bauvorhabens stehen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Der historische Baukörper wird, wo möglich, erhalten. Ergänzt wird er durch Neubauten aus regionalen Materialien. Eine Photovoltaikanlage, eine Stückholz-Heizanlage mit regionalem Holz sowie eine Regenwasserzisterne für die WC-Spülung sind nur einige der Maßnahmen, die den ökologischen Fußabdruck senken werden. Der neue Gastraum und die modernisierten Schlafkojen schaffen dabei zeitgemäße Bedingungen, ohne den ursprünglichen Flair traditioneller Berghütten zu verlieren. Gleichzeitig wird die Hütte den Maßstäben nachhaltigen Bauens und den Anforderungen eines modernen Hüttenbetriebs gerecht.
Soziale Verträglichkeit im Fokus
Das Nebenhaus wird zur neuen Selbstversorgerhütte. Diese bietet Platz für 20 Personen und ist eine kostengünstige Alternative, insbesondere für Familien und Jugendgruppen.
Engagement für die Region und die Natur Der Ersatzbau berücksichtigt die Lage der Hütte inmitten des Naturschutzgebiets Kaisergebirge. Der neben der Hütte gelegene Alpenpflanzengarten beherbergt viele seltene Pflanzen der Region. Sein Schutz und Erhalt waren der Sektion Oberland des Alpenvereins als Bauherrin ebenso wichtig wie die Nutzung regionaler Ressourcen bei Bau und Betrieb.
Gemeinsam für die Vorderkaiserfeldenhütte Um die Finanzierung stemmen zu können, ruft der Alpenverein München & Oberland Mitglieder und Bergbegeisterte zur Mithilfe auf. Unterstützer*innen haben die Möglichkeit, mit einer persönlichen Würdigung dauerhaft sichtbar zu bleiben. Je nach Spendenhöhe sind Widmungen auf der Ehrenwand, einzelnen Betten oder sogar dem ganzen Nebengebäude möglich.
Foto & Text: Alpenverein München & Oberland