Kultur

Weihnachtskonzert der Musikkapelle Ainring

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im letzten Konzert der Musikkapelle Ainring in der Sporthalle mit dem langjährigen Dirigenten Dr. Thomas Rettelbach standen lauter „Favoriten“ auf dem Programm – Favoriten des promovierten Biologen mit Spitznamen „Borki“. Er hatte Werke ausgesucht, die er in den zehn Jahren seiner Dirigententätigkeit mit der Musikkapelle aufgeführt hat. So reihte sich im Weihnachtskonzert, dem letzten von Rettelbach, der den Stab ab März 2025 an Hans Hogger abgibt, ein Höhepunkt an den anderen.

Die Moderation lag in den Händen der Damen Caroline Unterreiner, Monika Bäßler und Isabella Gimpel, die diese Aufgabe in den letzten zehn Jahren innehatten. Der vierte im Bunde, Sigi Huber, war leider verhindert. Zu hören war nicht nur eine Blaskapelle, sondern ein Klangkörper mit musikalischem Gestaltungswillen, rhythmischer Präzision und ungebremster Musizierfreude. Das hohe Niveau war an der Wahl der Werke aus verschiedenen Genres abzulesen, darunter sinfonische Blasmusik mit eindrucksvollen Fanfaren. Es gab Walzer, wie „The Second Waltz“ von Dimitri Schostakowitsch oder „Maly darek“ von Mark Sven Heidt, bei dem jeweils die Instrumentengruppen aufstanden, die die Melodie hatten, ebenso wie Swing (der „Alte Kameraden-Swing“), Filmmusik mit Big Band Sound („The Lion King“), den Konzertmarsch „Bandology“ von Eric Osterling, Hymnen, wie die „Jupiter Hymn“ von Gustav Holst oder Philip Sparkes „Hymn of the Highlands“ über ein schottisches Schloss. Arrangements von Werken für Sinfonieorchester, zum Beispiel „Also sprach Zarathustra – Sonnenaufgang“ als Ouvertüre für das Konzert, ebenso wie Pjotr Iljitsch Tschaikowskys „Ouvertüre 1812“ mit Variationen zur französischen Nationalhymne hatten Gänsehautcharakter. Fast in jedem dieser Stücke glänzten einzelne Musiker aus den verschiedenen Instrumentalgruppen passagenweise als Solisten. Bei den Klarinetten-Soli der gesamten „Virtuosen-Polka“ von Adam Hudec mit dem Dirigenten Mathias Wiesbacher brillierten Thomas Rettelbach und Anna Lena Heintze. Die Musikkapelle lud auch zu einem Spaziergang ins „Krapfenwaldl“ von Johann Strauß Sohn ein, bei dem gleich zu Beginn ein Kuckuck in Gestalt von Friedhelm Schneider auf die Bühne flatterte und mit seinem Kuckucks-Pfeiferl eine lustige Note ins Konzert brachte, vor allem als er das Gezwitscher der anderen Vögel, zum Beispiel von Christian Stehböck, im Spaß als Konkurrenz ansah und sie mit erhobenem Zeigefinger zum Schweigen bringen wollte.

Eröffnet wurde das Konzert von der Bläserklasse 5.0 unter der Leitung von Thomas Rettelbach, der den erkrankten Ferenc Tornai vertrat. Die sechs jungen Musikanten und ein einsamer Schlagzeuger im Hintergrund hatten ein Menuett von Johann Sebastian Bach einstudiert, sowie den Militärmarsch von Franz Schubert und „Kumbaya, My Lord“ und erfreuten mit der „Ode an die Freude“ als Zugabe. Die erste Vorsitzende des Musikvereins, Monika Bäßler, begrüßte alle Gäste und Ehrengäste, darunter Bürgermeister Martin Öttl und Altbürgermeister Hans Eschlberger mit Gattinnen. Sie dankte allen Sponsoren, Unterstützern und Helfern.

Die Jugendkapelle unter der Leitung von Sabrina Dusch zeigte bereits bei „Checkpoint – A Youngstars Overture“ ein erstaunlich hohes Niveau, das sie bei allen weiteren Darbietungen weiterführten. Mit dem Medley aus dem Film „Aladdin“ ließen sie die Besucher in die orientalische Welt eintauchen und beeindruckten mit Solopassagen auf der Trompete. Der Stepptanz „The Lord of the Dance“ schuf Assoziationen zu der Tanztruppe des Originals. Das hohe Niveau basiere auf einer guten Ausbildung, auf der Freude am Musizieren und auf finanzieller Unterstützung, zeigte sich Mathias Wiesbacher überzeugt. Zu dieser trug der adventliche Weihnachtsmarkt nach der Idee seiner Frau bei, bei dem fast 2.500 Euro für die Jugendkapelle zusammengekommen seien. Der symbolische Scheck wurde zur großen Freude an die Dirigentin Sabrina Dusch übergeben.

Passend zum „Jahr der Tuba“ im Jahr 2024 spielte der Solist Seppi Wimmer die Zugabe „Für Theresa“ von Herbert Hornig. Vor dem stimmungsvollen Ausklang mit dem Andachts-Jodler tanzte die Gruppe der rhythmischen Sportgymnastik beim TV Traunstein unter der Leitung von Anja Rettelbach als Glühwürmchen oder erleuchtete Schmetterlinge zur Musik der Kapelle und setzte einen außergewöhnlichen Schlusspunkt unter das ganz besondere Jubiläumskonzert. Wunderschön.

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka

303: Die Bläserklasse 5.0 zeigte ihr Können.

315: Applaus für die Jugendkapelle und ihre Dirigentin (ganz rechts)

320: Spendenübergabe von Ehepaar Wiesbacher aus dem Erlös des Vorweihnachtsmarktes an die Jugendkapelle, vertreten durch Sabrina Dusch.

365: Applaus für die Musikkapelle Ainring unter der Leitung von Thomas Rettelbach

334: „Im Krapfenwaldl“ singt der Kuckuck, alias Friedhelm Schneider.

352: Die „Virtuosen-Polka“ mit Thomas Rettelbach und Anna Lena Heintze

358: Lob und Dank von Monika Bäßler an den langjährigen Dirigenten Thomas Rettelbach.

369: Tubist Seppi Wimmer spielt „Für Theresa“.

372: Wunderschöne Tanzeinlage mit rhythmischer Sportgymnastik unter der Leitung von Anja Rettelbach

404: Blumen für Anja Rettelbach zum Dank für die stimmungsvolle Tanzeinlage

407: Hans Hogger tritt im März 2025 die Nachfolge von Thomas Rettelbach an.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!