Kirche

Friedenslicht kommt nach München

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das „Friedenslicht aus Betlehem“, das Pfadfinderinnen und Pfadfinder nach München bringen, wird bei einem ökumenischen Jugendgottesdienst am dritten Adventssonntag, 15. Dezember, um 15.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom feierlich ausgesandt. Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg leitet die Feier gemeinsam mit dem Regionalbischof im Kirchenkreis München und Oberbayern, Thomas Prieto Peral, sowie dem griechisch-orthodoxen bischöflichen Vikar Archimandrit Petros Klitsch.

Traditionell entzündet jedes Jahr ein österreichisches Kind das Friedenslicht in der Geburtskirche in Betlehem und bringt es von dort in sein Heimatland, von wo aus es Pfadfinderinnen und Pfadfinder in die Städte und Dörfer Europas bringen. Wegen der aktuellen Lage im Nahen Osten wird das Friedenslicht heuer jedoch nicht neu in der Geburtsstadt Jesu entzündet, sondern beginnt seine Reise von Betlehems Partnerstadt Steyr in Oberösterreich aus. In der Wallfahrtskirche Christkindl im gleichnamigen Ort und Stadtteil von Steyr hatten österreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht des vergangenen Jahres aufbewahrt, das nun nach Wien gebracht und dort in der Votivkirche ausgesandt wird. Auch Abgesandte der Pfadfinderverbände aus München und Oberbayern nehmen es entgegen.

Beim Gottesdienst im Liebfrauendom sind zahlreiche Pfarreien, Kirchengemeinden und Jugendgruppen vertreten, die das Friedenslicht anschließend weitertragen. Während der Weihnachtsgottesdienste werden die Kerzen in den Kirchen am Friedenslicht angezündet. Viele Gläubige nehmen das Licht für die Weihnachtsfeiertage mit nach Hause. Pfadfinderinnen und Pfadfinder tragen es zudem in Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen, Rathäuser, Polizeiwachen und Gefängnisse, in Sammelunterkünfte, Altersheime, zu Obdachlosen und in Moscheen und Synagogen.

In Deutschland steht die Friedenslicht-Aktion dieses Jahr unter dem Leitwort „Vielfalt leben. Zukunft gestalten“. Leonie Bourhenne (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und Andrea Jaumann (Pfadfinderinnenschaft St. Georg), Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Friedenslicht München“, heben hervor, dass alle Menschen mit ihren jeweiligen Erfahrungen zum Frieden beitragen können. Bourhenne erläutert: „Jeder Konflikt birgt neue Herausforderungen – die Ursachen sind unterschiedlich und auch Lösungen gibt es nicht nach Schema F. Dass Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven auf das schauen, was passiert, vielfältige Impulse einbringen und damit ernst genommen werden, kann der Schlüssel zum Erfolg sein.“ Jaumann ergänzt: „Wir brauchen die ganze Vielfalt von Charakteren und Ideen, um unsere Zukunft aktiv zu gestalteten, denn wir wissen nicht, welcher Weg weiterführt und welcher eine Sackgasse ist.“

Die Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“ wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen und wird in Bayern von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und dem Verband deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG) getragen. (glx)

Hinweis: Unter www.erzbistum-muenchen.de/stream wird der Gottesdienst gestreamt und in Deutsche Gebärdensprache übertragen. Mehr Informationen zur Aktion gibt es unter www.friedenslicht-muenchen.de  und www.friedenslicht.de.

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger (Liebfrauendom München)

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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