In einem Festakt in Wolnzach erhielten 25 bayerische Gastronomiebetriebe am 19. November die Auszeichnung „Musikantenfreundliches Wirtshaus“. Seit 28 Jahren werden Wirtshäuser von den bayerischen Bezirken, dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege sowie dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern mit diesem Titel geehrt. Das Bayerische Heimatministerium unterstützt die Auszeichnung seit 2019. Über 500 Wirtshäuser wurden seitdem mit dem Titel „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ geehrt.
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker ist überzeugt: „Volksmusik hat in der Gesellschaft große Bedeutung. Sie ist vom Volk fürs Volk und für jeden zugänglich. Musik bringt Menschen zusammen: Egal an welchem Ort, welche Altersgruppe oder welche Herkunft. Ein herzliches Vergelt’s Gott an die heute ausgezeichneten Wirtsleute. Sie verbinden die hervorragende Qualität der bayerischen Wirtshäuser mit heimischer Musiktradition!“
Die ausgezeichneten Wirtshäuser erhalten eine Plakette, die den Besuchern signalisiert, dass spontanes, unangekündigtes Singen und Musizieren zum eigenen Vergnügen und zur Unterhaltung der Gäste nicht nur möglich, sondern auch erwünscht ist. Im Gegenzug stellt das Wirtshaus für die Musizierenden Brotzeit und Getränke bereit.
Folgende Gaststätten wurden als „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ ausgezeichnet:
„Unternehmen, die sich mit Leib und Seele der bayerischen Wirtshauskultur verschrieben haben, sind unverzichtbar. Sie verkaufen jeden Tag viel mehr als Essen und Trinken – Sie verkaufen ein Lebensgefühl und Emotionen.“, sagt DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer. Sie fügt hinzu: „In diesen Wirtshäusern verschmelzen zwei bayerische Kulturformen, die schon seit Jahrhunderten unweigerlich zusammengehören: unsere typischen Speisen und Getränke und die traditionelle bayerische Musik. So entsteht genau das, was Einheimische und Touristen an unserer Heimat lieben: Die bayerische Geselligkeit und Lebensfreude, das Wirtshaus als zentraler Ort des Gemeinschaftslebens wo man sich trifft, diskutiert, speist, feiert oder musiziert.“
DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert betont: „Unsere Wirtshäuser umfassen nicht nur den sozialen Aspekt, sondern auch den wirtschaftlichen. Die Gasthäuser sind Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung, sie sind standorttreu, beziehen ihre Produkte größtenteils aus der Region, produzieren vor Ort, sie zahlen hier ihre Steuern und sind auf heimische Handwerker und Dienstleister angewiesen. Und doch ist es leider so, dass mehr und mehr Wirtshäuser für immer zusperren. Der DEHOGA Bayern kämpft um den Erhalt jedes einzelnen Betriebs. Wir sind in ständigem Austausch mit Vertretern der Politik und fordern umfassende Maßnahmen hinsichtlich einer finanziellen und bürokratischen Entlastung der Wirte. Die Ertragssituation für Unternehmen muss gestärkt werden, allen voran durch eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Speisen. Zudem brauchen wir mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit. Nur so kann es gelingen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch für Klein- und Kleinstbetriebe zu verbessern, damit diese ihre Existenz für die Zukunft sichern.“
Bericht und Foto: DEHOGA Bayern