Gesundheit & Corona

25 Jahre Stiftung für Menschen mit Behinderung

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Seit über 25 Jahren setzt sich die Stiftung des Landkreises Rosenheim für Menschen mit Behinderung für mehr Teilhabemöglichkeiten ein. Das Jubiläum wurde nun im feierlichen Rahmen und mit Musik vom ABM-Orchester der Stiftung Attl begangen.

1998 wurde die Stiftung durch den damaligen Landrat, Dr. Max Gimple, unter dem Namen „Stiftung zur Förderung der Fürsorge für Behinderte im Landkreis Rosenheim“ ins Leben gerufen, erinnert sich Stiftungsvorstand Hans Kerschbaumer. „Menschen mit Behinderung wurden damals gesellschaftlich nicht wahrgenommen“, so Kerschbaumer. Die Gründung der Stiftung erforderte daher besonders viel Überzeugungsarbeit. „Dass die Stiftung nach einem Vierteljahrhundert so erfolgreich arbeiten kann, ist vor allem den vielen außerordentlich engagierten Stiftungsmitgliedern zu verdanken“, so Kerschbaumer. Ein Selbstläufer ist Inklusion dennoch nicht. „Für viele Menschen mit Behinderungen ist eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht ohne weiteres möglich. Viel zu oft müssen sie für Ihre Rechte eintreten, sogar darum kämpfen, um nicht ausgeschlossen zu werden“, so Landrat Otto Lederer. „Ich bin froh, dass unsere Stiftung einen Kontrapunkt, einen Impuls setzt.“

Ziel der Stiftung ist es, Menschen mit Behinderung in Stadt und Landkreis Rosenheim zu unterstützen, wenn sie keine ausreichende Hilfe von anderen Stellen erhalten. Das umfasst die Unterstützung für Menschen mit Behinderung in schwierigen Lebenslagen, zum Beispiel durch die Übernahme von Kosten für den behindertengerechten Fahrzeugumbau sowie Maßnahmen zur Integration von Menschen mit Behinderung in das gesellschaftliche Leben, wie die Anschaffung von schwimmfähigen Strandrollstühlen für mehrere Badeseen im Landkreis. Die Stiftung besteht aus einem ehrenamtlichen Vorstand sowie einem fünfköpfigen, ebenfalls ehrenamtlich tätigen, Stiftungsrat, der in regelmäßigen Sitzungen über die Vergabe der Stiftungsgelder entscheidet. Alle beteiligten Personen sind entweder selbst behindert oder verfügen über langjährige Erfahrung in der Behindertenarbeit. Seit ihrer Gründung teilt die Stiftung die Überzeugung, dass behinderte Menschen selbst am besten darüber entscheiden können, wie die vorhandenen Gelder am sinnvollsten und effektivsten eingesetzt werden können.

Seit Beginn hat die Stiftung über 900 Anträge bearbeitet. Etwa 70 Prozent wurden angenommen. Die Stiftung versteht sich als Auffangnetz, falls andere Träger nicht unterstützen. Der Stiftungsratsvorsitzender Hans Loy weiß: „Es gibt sehr viele Hilfen, aber man muss das Wissen darüber haben und man muss wissen, wie man diese in Anspruch nehmen kann.“

Bericht und Foto: LRA Rosenheim – Landrat Otto Lederer (links) mit den gegenwärtigen und ehemaligen Stiftungsmitgliedern.

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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