Mit zahlreichen Beschlüssen ist heute die Herbsttagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) in Amberg zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt der Beratungen der 108 Synodalen stand der Haushalt der Landeskirche für 2025, er wurde mit Erträgen in Höhe von 971 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 954,6 Mio. Euro verabschiedet. Mehr als die Hälfte der Mittel sind für den Pfarrdienst und das Leben in den Gemeinden bestimmt.
Im Zuge von Strukturanpassungen sollen die bisherigen Kirchenkreise Augsburg, München und Regensburg ab März 2025 zu einem Kirchenreis „Schwaben-Altbayern“ zusammengeführt werden. Ein entsprechendes „Erprobungsgesetz“ regelt auch, dass der neue Kirchenkreis der Größe wegen von zwei Regionalbischöfinnen bzw. Regionalbischöfen im Tandem geleitet werden soll. Bereits vor zwei Jahren hatte die Synode den Grundsatzbeschluss gefasst, die Zahl der Kirchenkreise von aktuell sechs auf fünf oder vier zu reduzieren. Mehr Gendergerechtigkeit bei den Berufungen für Oberkirchenräte und -rätinnen: Um diese zu gewährleisten, soll künftig eine Gleichstellungsbeauftragte bzw. ein Gleichstellungsbeauftragter in die Auswahlverfahren einbezogen werden. Die Landessynode beschloss außerdem eine flexible Frauenquote zwischen 40 und 60 Prozent auf allen Leitungsebenen einzuführen.
Keine Mehrheit fand ein Vorschlag, die Synode von aktuell 108 Mitgliedern auf künftig 75 zu verkleinern. Auch sollte die Zusammensetzung der Synode neu geregelt werden: nicht mehr unterschieden nach „ordiniert“ und „nicht ordiniert“, sondern nach Haupt- oder Ehrenamtlichen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage, erarbeitet von einer Arbeitsgruppe aus der Synode, wurde zurückgezogen, nachdem sich abzeichnete, dass die Zweidrittelmehrheit der Synodalen dem Vorschlag nicht folgen würde. Damit wird auch die nächste Landessynode der ELKB, die Ende 2025 gewählt wird, wieder 108 Mitglieder haben. Die Synode hat auch ein Gesetz verabschiedet, in dem die Kirchengemeinschaft der ELKB mit der Episkopalkirche, The Episkopal Church (TEC), begründet wird. Der Schwerpunkt der TEC, der weltweit zwei Millionen Mitglieder angehören, liegt in den USA. Von den sechs deutschen Gemeinden liegen drei in Bayern. Kirchengemeinschaft meint, dass man jeweils die Taufe und die Ordination der Geistlichen anerkennt und die Mitglieder wechselseitig am Abendmahl teilnehmen können.
Die nächste Tagung der Landessynode findet vom 30. März bis 3. April 2025 in Augsburg statt. Schwerpunktthema dort wird die Diakonie sein.
Bericht: Evang.-Lutherische Kirche Bayern – Archiv-Foto: Hötzelsperger