Ukraine- & Nothilfe

Großübung Miesbach-Rosenheim

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ein außergewöhnliches Szenario beherrschte am vergangenen Samstag (16.11.2024) den Bereich rund um die Oberlandhalle in Miesbach: Eine Großübung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Rosenheim in Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz des Landkreises Miesbach brachte Rettungskräfte aus der gesamten Region zusammen. Ziel war es, einen sogenannten „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) unter realistischen Bedingungen zu trainieren.

Um 14:00 Uhr startete die Übung mit einem inszenierten Notruf bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Rosenheim. Die Meldung: Beim Einsturz einer Tribüne in der Oberlandhalle seien zahlreiche Personen verschüttet oder verletzt worden, einige davon lebensgefährlich.

Reibungslose Zusammenarbeit im Fokus

Schon kurz nach der Alarmierung trafen die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes am simulierten Unglücksort ein. Vor Ort mussten Führungskräfte sich schnell einen Überblick verschaffen und ihre Maßnahmen aufeinander abstimmen. „Die Lebensrettung steht in dieser Phase an erster Stelle“, erläuterte Michaela Vornberger, Einsatzleiterin Rettungsdienst aus Rosenheim. Dabei kommt in Bayern zur Unterstützung der Rettungskräfte ein vorgegebener Algorithmus zum Einsatz – diese abgestimmte Vorsichtung war ein wesentlicher Bestandteil der Übung. Beteiligt daran war auch die Notaufnahme des Krankenhauses Agatharied. Das Team der Zentralen Notaufnahme bereitete sich mit zusätzlichen 30 Mitarbeitenden auf die Versorgung der Verletzten vor.

Überregionale Zusammenarbeit im Ernstfall

Wie in einem realen Szenario wurden auch bei dieser Übung Rettungskräfte aus mehreren Landkreisen mobilisiert. Neben Einheiten aus Miesbach und Rosenheim kamen Kräfte aus Bad Tölz, München und Ebersberg hinzu. Die Koordination der Maßnahmen, insbesondere die Versorgung der Schwerverletzten und deren Transport in Kliniken, wurde von der Sanitätseinsatzleitung organisiert. Zur Unterstützung der Maßnahmen standen besondere Ressourcen zur Verfügung, darunter ein Großraumrettungswagen aus München und der Rettungshubschrauber „Heli 3“ aus Tirol. Ehrenamtliche Helfer versorgten stabilere Patienten direkt vor Ort. Ein weiterer Schwerpunkt der Übung war die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Speziell eingesetzte Mimen stellten Personen dar, die durch die Ereignisse betreut werden mussten. Diese Einspielung wurde realitätsnah gestaltet, indem PSNV-Kräfte aus den Nachbarlandkreisen als Mimen eingesetzt wurden. Miesbachs Landrat Olaf von Löwis und Rosenheims Landrat Otto Lederer zeigten sich beeindruckt von der Zusammenarbeit und Professionalität der Einsatzkräfte. „Die Übung hat einmal mehr die Bedeutung eines übergreifenden, abgestimmten Handelns im Katastrophenfall deutlich gemacht“, so Lederer. Christof Vornberger vom Rettungszweckverband Rosenheim und Patrick Burghoff vom Katastrophenschutz des Landkreises Miesbach dankten abschließend allen Teilnehmenden und Organisatoren für ihren Einsatz. Nach sechs Monaten Vorbereitung sei die Übung ein großer Erfolg gewesen.

Bericht und Foto: LRA Rosenheim – Bei der Großübung wurde ein sogenannten „Massenanfall an Verletzten“ (MANV) unter realistischen Bedingungen trainiert.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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