Gesundheit & Corona

Krisendienst und oberbayerische Tafeln

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit dem Krisendienst Psychiatrie Oberbayern und den oberbayerischen Tafeln werben zwei starke Partner für seelische Gesundheit. Ab sofort sind rund 50.000 Lebensmittel-Tüten mit dem Aufdruck des Krisendienstes an über 40 Tafeln in ganz Oberbayern im Umlauf. Die Aktion unter dem Krisendienst-Motto „Seele erschöpft? Wir helfen!“ läuft so lange, bis die Tüten aufgebraucht sind. An mehreren Tafel-Standorten machen sich die Gebietskoordinatoren des Krisendiensts zudem ein Bild vor Ort und helfen bei der Essensausgabe.

„Es freut uns sehr, dass sich die Tafeln für seelische Gesundheit engagieren. Es geht nicht nur darum, was in die Tüte kommt, sondern auch zu zeigen, dass niemand alleine gelassen wird. Manchmal braucht auch die Seele Nahrung, in Form von Fürsorge, Gemeinschaft und jemandem, der zuhört. Für Menschen in seelischen Notlagen muss es selbstverständlich sein, sich beim Krisendienst beraten zu lassen“, sagt der oberbayerische Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger. Der Krisendienst ist eine telefonische Soforthilfe bei psychischen Krisen und seelischen Notlagen. Die Leitstelle ist täglich rund um die Uhr unter der Nummer 0800-655 3000 erreichbar, die Anrufe sind kostenfrei und eine telefonische Beratung ist in über 120 Sprachen möglich.

„Die Kooperation mit den Tafeln ist ein wichtiges Signal für Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen und kann helfen, das Gespräch über psychische Gesundheit weiter zu normalisieren“, sagt Krisendienst-Geschäftsführerin Cornelia Maier. Bei besonders schweren Notlagen kann die Leitstelle mobile Einsätze vor Ort in die Wege leiten. Die mobilen Einsatzteams sind rund um die Uhr in Rufbereitschaft, organisiert werden sie von den Gebietskoordinatoren des Krisendienstes.

Simon Prokscha ist als Gebietskoordination des Krisendienst Psychiatrie Oberbayern für die mobilen Einsatzteams in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Altötting, Mühldorf a. Inn und Berchtesgadener Land zuständig. Prokscha erklärt: „Manchmal kann eine kleine Geste, wie eine Tafeltüte, eine große Last von der Seele nehmen. Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche – weder in existenziellen Angelegenheiten noch in psychischen Krisen.“

Weitere Informationen zum Krisendienst Psychiatrie Oberbayern

Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern ist Teil des Netzwerks Krisendienste Bayern. 2023 führten die Krisendienste in ganz Bayern 88.111 Telefonate mit Menschen in seelischer Not. Die mobilen Einsatzteams führten 3.791 persönliche Kriseninterventionen durch. Die Leitstelle des Krisendienst Psychiatrie Oberbayern führte im Jahr 2023 rund 32.000 Telefonate mit Menschen in Krisen – darunter 2.804 in Stadt und Landkreis Rosenheim sowie den Landkreisen Traunstein, Altötting, Mühldorf a. Inn und Berchtesgadener Land. Die mobilen Einsatzteams führten in der Region 404 persönliche Kriseninterventionen durch.

Bericht und Foto: Bezirk Oberbayern / Heike Geismar –  Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, Krisendienst-Geschäftsführerin Cornelia Maier (li.) und Krisendienst-Gebietskoordinator Simon Prokscha sind sich einig: „Hilfe anzunehmen, ist keine Schwäche.“


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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