Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. Auch im Klimawandelgarten des Landwirtschaftsministeriums in der Galeriestraße läuft der Countdown. Doch bis der Schaugarten seine Pforten von November bis April 2025 schließt, gibt es in den verbleibenden fünf Wochen – passend zum Wiesn-Beginn – noch ein Highlight für interessierte Kleingärtner und Gartenfreunde: die Sonderausstellung ,Hopfen trifft Gärtner´. Dazu Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: „Als Zutat für Bier ist Hopfen wortwörtlich in aller Munde. Auch seine Heilwirkung ist bekannt. Aber dass die sommergrüne schnellwachsende Schlingpflanze als Schattenspender im Garten dienen kann oder als kühlende Begrünung von Hausfassaden einsetzbar ist, wissen die Wenigsten.“
Ergänzend zu den interaktiven Ausstellungsobjekten, die das Thema „Pflanze im Klimawandel“ durch verschiedene Beispiele für Haus und Garten veranschaulichen, bietet das öffentlich zugängliche Areal ab sofort alles Wissenswerte über Hopfen. Im Gegensatz zu den meisten anderen mehrjährigen Kletterpflanzen ist Hopfen eine Staude und treibt jedes Frühjahr neu aus dem Wurzelstock aus. Seine Triebe wachsen unter optimalen Bedingungen bis zu einem Meter pro Woche und lassen sich leicht an Stäben und Drähten in die Höhe leiten. Nachdem Hopfen große Blätter ausbildet, bietet er sich beispielsweise als schattenspendenden Sichtschutz im Garten oder zur Fassadenbegrünung an.
Kurz vor Saisonende zog Landwirtschaftsministerin Kaniber über den Klimawandelgarten eine positive Bilanz: „Bisher haben sich mehr als 4.000 offizielle Besucher im Klimawandelgarten informiert. Unser Programm in der Gartensaison 2024 mit 20 Führungen und begleitenden Aktionstagen, wie zum Beispiel auch die Teilnahme am Programm “Lernort Staatsregierung“, war ein großer Erfolg. Insgesamt ist unser Konzept voll aufgegangen. Denn mit unserem Schaugarten zeigen wir einerseits die Herausforderungen des Klimawandels und andererseits praktikable Lösungsvorschläge auf. Das reicht von der richtigen Pflanzenauswahl über das Begrünen von Bauwerken bis hin zu einer naturnahen Regenwasserbewirtschaftung als wichtige Elemente der grün-blauen Infrastruktur. Denn mit mehr oder weniger einfachen Maßnahmen können wir in Städten und Dörfern, in Haus und Garten schon die Folgen des Klimawandels abmildern.“ Angesichts der jüngsten verheerenden Auswirkungen von Jahrhundertregenereignissen sei es zudem wichtig, die Bevölkerung zum Beispiel auch über Speichermöglichkeiten von Regenwasser im eigenen Wohnumfeld zu informieren. „Das machen wir im Klimawandelgarten und erklären, wie jeder einen Beitrag zum Entstehen von „Schwammstädten“ und „Schwammdörfern“ leisten kann“, so die Ministerin.
Hopfenforschung hat in Bayern eine lange Tradition. Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen für Hopfenanbauer und Bierproduzenten liefert seit 1974 das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Kooperation mit der Gesellschaft für Hopfenforschung am Standort Wolnzach/Hüll. Dort findet aktuell auch praxisorientierte Forschung zur Sicherung des Hopfenbaus in Bayern in Zeiten des Klimawandels statt. Weitere Informationen finden sich unter www.lwg.bayern.de/landespflege/urbanes_gruen/.
Foto: CKö/STMELF
Text: STMELF