Kirche

Festlichkeiten zu Ehren des Heiligen Korbinian

Als Höhepunkt des diözesanen Festjahres „1.300 Jahre Korbinian in Freising“ feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag, 15. September, um 9.30 Uhr einen Festgottesdienst auf dem Freisinger Domplatz. Da der Heilige Korbinian in seiner Funktion als päpstlicher Missionar zu Völkerverständigung in Europa und einer Vielfalt der Perspektiven beigetragen hat, wird auch der Festgottesdienst eine europäische Dimension erhalten: Bischöfe oder diözesane Repräsentanten aus der französischen Heimat Korbinians im heutigen Bistum Évry-Corbeil-Essones, aus Freisings Partnerstadt Škofia Loka im Erzbistum Ljubljana sowie aus Gebieten ehemaliger Besitzungen der Erzdiözese München und Freising, dem heutigen Erzbistum Salzburg und dem Bistum St. Pölten, haben ihr Kommen und die Konzelebration bei der Heiligen Messe angekündigt. Auch der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Teilnahme zugesagt.

Am Einzug zu Beginn des Gottesdienstes nehmen Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen der Erzdiözese, der kirchlichen Verbände, Ministranten und weitere Ehrenamtliche aus allen Dekanaten teil. Zusammen mit Bannern, auf denen weitere Heilige des Erzbistums dargestellt sind, tragen sie den Korbiniansschrein auf den Domplatz. Der Schrein enthält die Gebeine des Bistumspatrons Korbinian, der als Wanderbischof im 8. Jahrhundert in Altbayern im Gebiet um Freising den christlichen Glauben verkündete. Während der Heiligen Messe wird zudem das Enghausener Kreuz am Altar aufgebaut sein. Es gilt als das älteste bekannte überlebensgroße Kruzifix. Das Werk aus Holz stammt Untersuchungen zufolge aus dem 9. Jahrhundert und befindet sich normalerweise in der Filialkirche Heilige Kreuzauffindung in Enghausen (Gemeinde Mauern) im Landkreis Freising. Letztmals außerhalb der Filialkirche Enghausen war es am 10. September 2006 im Rahmen des Papstbesuchs Benedikts XVI. in Bayern bei einem Gottesdienst auf dem Freigelände der Messe in München-Riem zu sehen.

Um die Vielfalt kirchlichen Lebens in dem Festgottesdienst abzubilden, werden aus den 18 neu gegründeten Dekanaten des Erzbistums Delegationen mit Fahnen ihrer Institutionen, Vereine und Verbände sowie Ministrantinnen und Ministranten erwartet. Vertreterinnen und Vertreter der muttersprachlichen Gemeinden und zahlreiche weitere Ehren- und Hauptamtliche repräsentieren das Erzbistum in seinen vielen Facetten. Im Rahmen der Gottesdienstfeier verleiht Kardinal Marx vier Korbiniansmedaillen, um engagierte Ehrenamtliche für ihre Arbeit zu ehren. Der Domchor, die Domkantorei und die Dombläser gestalten den Gottesdienst musikalisch unter der Leitung von Matthias Egger und begleitet von Simon Rager an einer Freiluft-Orgel. Nach dem Gottesdienst ziehen die Delegationen aus dem Erzbistum in die Freisinger Altstadt hinunter, begleitet vom Kolping Spielmannszug Ebersberg und der Blaskapelle Langenpettenbach.

Um 14 Uhr beginnt auf dem Marienplatz ein Festumzug der Stadt Freising durch die Altstadt, an dem die Fahnenabordnungen aus den Dekanaten teilnehmen und so als Repräsentanten des kirchlichen Lebens sichtbar werden. Der Umzug beginnt an der Hochstraße und zieht dann weiter durch die Innenstadt.

 Festgeläut der Domglocken, Treffen für Aktive in der Seelsorge und spirituelle Radtour

Bereits am Samstag, 14. September, läuten die Glocken der katholischen Kirchen in Freising ab 15 Uhr den bevorstehenden Festtag ein. Für zehn Minuten werden sämtliche Geläute gemeinsam erklingen. Die große Korbiniansglocke im Südturm des Freisinger Domes, die schwerste und klangtiefste Glocke der Stadt, die heuer 300 Jahre alt wird, soll zu Ehren des Heiligen Korbinian vor und nach 15 Uhr jeweils für fünf Minuten einzeln erklingen.

Im Vorfeld des Festgottesdienstes findet in Freising am Freitag, 13. September, ein Fest für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger der Erzdiözese statt. An einem Vortrag von Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie an der Tilburg University in Utrecht, zum Thema „Wenn Gott nicht mehr funktioniert – Pastoral jenseits des Optimierungsdenkens“ können alle Interessierten teilnehmen. Der Vortrag in Kooperation mit der Domberg-Akademie findet um 15 Uhr im Pfarrheim St. Georg (Am Rindermarkt 3) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist bis 12. September möglich unter https://domberg-akademie.de/veranstaltungen. Um 18 Uhr feiert Kardinal Marx im Freisinger Dom eine Vesper, zu der ebenfalls alle eingeladen sind.

 Am Samstag, 14. September, um 9 Uhr beginnt am Münchner Dom eine Spirituelle Radtour unter dem Leitwort „Korbinian unterwegs“, die zum Freisinger Dom führt. Die Tour wird organisiert vom katholischen Sportverband Deutsche Jugendkraft (DJK). Weitere Informationen zu Ablauf, Strecke und Anmeldung sind einsehbar unter www.djk-lv-bayern.de/event/spirituelle-radtour/. (hs)

 Hinweis:

Der Domberg ist am Sonntag, 15. September, ab 8 Uhr nicht mehr befahrbar, die Domberg-Tiefgarage steht nicht öffentlich zur Verfügung. Parkmöglichkeiten bestehen nur in den Parkhäusern in der Altstadt, auch der P+R Parkplatz am Bahnhof kann nicht genutzt werden. Ab 10.30 Uhr ist die Freisinger Innenstadt generell für Fahrzeuge zur Einfahrt gesperrt, die Ausfahrt bleibt möglich. Es wird daher dringend empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können morgens zwischen 8 Uhr und 9.15 Uhr einen Shuttlebus nutzen, der zwischen der Freisinger Heiliggeistgasse und dem Domgymnasium verkehrt. Nach dem Gottesdienst fährt der Shuttle zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr vom Domgymnasium zur Luitpoldanlage. Zudem können die Besucher den neuen Schrägaufzug nutzen, um auf den Domberg zu gelangen.

Korbiniansmedaillen für ehrenamtlich Engagierte

Kardinal Marx verleiht Auszeichnungen bei Festgottesdienst zum Bistumsjubiläum in Freising

 München/Freising, 6. September 2024. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Erzbistum zeichnet der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, verdiente Gläubige im Rahmen des Festgottesdienstes anlässlich des Bistumsjubiläums „1.300 Jahre Korbinian in Bayern“ aus. Die Korbiniansmedaillen werden am Sonntag, 15. September, im Anschluss an das um 9.30 Uhr beginnende Pontifikalamt auf dem Freisinger Domplatz verliehen. Es werden Persönlichkeiten unterschiedlichen Alters aus allen drei Seelsorgsregionen des Erzbistums geehrt und auch ein besonderes Projekt ausgezeichnet. 2024 wird die Korbiniansmedaille an folgende Personen verliehen:

Ingrid Seyringer, 82 Jahre, ist die am längsten tätige Mitarbeiterin in der Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising. Sie hat diesen Dienst mit aufgebaut und bereits ihr 50-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Die aus der Region München stammende Preisträgerin war von 1974 bis 2003 als hauptamtliche Beraterin tätig und bringt sich seither ehrenamtlich ein. Zudem ist sie seit Langem in der Deutschen Hospitalité Notre Dame de Lourdes engagiert, die sich in Lourdes in den Dienst der Pilgerinnen und Pilger stellt, und begleitet Kranke bei Pilgerfahrten. Seyringer arbeitet darüber hinaus als ehrenamtliche Sprecherin bei Radio Horeb und ist Mitglied der Theresianischen Karmelgemeinde.

Lieselotte Namberger, 81 Jahre, gestaltet und prägt seit 50 Jahren das kirchliche Leben in Traunstein mit: Unter anderem als Mitglied des dortigen Pfarrgemeinderates, den sie von 1982 bis 2006 auch leitete, sie ist als Kirchenpflegerin tätig und bringt sich im Frauen- und Mütterverein Haslach, einem Stadtteil von Traunstein, ebenso wie bei Aktionen und Festen ein. Auch strukturell leistete sie wichtige Arbeit: So wirkte sie bei der Bildung des Haushaltsverbundes der Stadtpfarrkirche Traunstein mit und ist als Verbundpflegerin für die Kirchenstiftung und den Kindergartenverbund tätig.

Matthias Fabian Stiftinger, 26 Jahre, ist ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) München und Freising und Hauptverantwortlicher für die Durchführung der diesjährigen 72-Stunden-Aktion, bei der rund 1.700 Kinder und Jugendliche in mehr als 90 Gruppen drei Tage lang soziale Projekte umgesetzt haben. Prinzipien der christlichen Gemeinschaft und Nächstenliebe sowie die Wirksamkeit kirchlicher Jugendarbeit konnten somit praktisch erfahren werden. Stiftinger bekleidete und bekleidet zahlreiche weitere Ehrenämter etwa als Ministrant, Lektor und Kommunionhelfer.

Das Jugend-Theaterprojekt „Gerichtet“ transferiert biblische Szenen in die Gegenwart und verknüpft diese mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen, so dass die Relevanz biblischer Texte auch für kirchenferne Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht wird. Die Idee zu dem Projekt stammt von dem aus Holzkirchen stammenden Cornelius Heuten, 28 Jahre, der zusammen mit Benedikt Hohl, 25 Jahre, aus Poing, die Textfassung geschrieben hat. Beide werden stellvertretend für das Projekt mit einer Korbiniansmedaille ausgezeichnet. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Erwachsener aus dem Umfeld des BDKJ wurde in einem mehr als zweijährigen Prozess das Theaterstück mit 70 Beteiligten entwickelt und die künstlerische Arbeit geplant. (uq)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger (Dom zu Freising)

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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