Kirche

Ministrantendienst ist Glaubensbekenntnis

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx würdigt den Einsatz von Kindern und Jugendlichen, die ministrieren, als Glaubensbekenntnis. In einem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Sonntag, 4. August, gesendet wird, erklärt der Erzbischof von München und Freising, der Dienst der Ministrantinnen und Ministranten – kurz „Minis“ – sei kein Dienst im Verborgenen. „Sie sind sichtbar, wenn sie im Altarraum stehen und geben damit auch immer ein Glaubensbekenntnis“, so Marx. „Das ist gar nicht so selbstverständlich, und deshalb sind die Minis für uns alle ein Vorbild“, bekennt er. „Sie zeigen uns, wie es ist, zu seinem Glauben zu stehen und dafür auch am Sonntag früh aufzustehen und zur Kirche zu gehen“, würdigt der Erzbischof die jungen Menschen und fügt hinzu: „Vermutlich werden das nicht immer alle aus dem Freundeskreis cool und gut finden.“

Mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche sind in Deutschland als Ministrantinnen und Ministranten aktiv. Sie erfüllten eine wichtige Aufgabe in jedem Gottesdienst, erläutert Marx und sagt: „Wenn sie fehlen, dann fehlt uns etwas. Denn: Ohne Minis geht es nicht!“ Sie trügen eine hohe Verantwortung, sagt der Kardinal, der zudem das Teamplay der jungen Menschen im Altardienst hervorhebt: „Es sind viele verschiedene Aufgaben, die sie nach und nach lernen, die sie unter sich aufteilen und die wie ineinandergreifende Zahnräder dafür sorgen, dass wir gemeinsam Liturgie feiern können. Die Minis lernen gemeinsam, dass es auf jede und jeden ankommt.“

Kardinal Marx erinnert an die eben zu Ende gegangene XXIII. Internationale Ministrantenwallfahrt, zu der etwa 50.000 „Minis“ aus aller Welt nach Rom gekommen waren, darunter mehr als 35.000 aus Deutschland. „Selten ist der Vatikan so jung wie in dieser Woche, wenn zigtausende Minis dort sind, miteinander Neues erleben, Spaß haben, Kontakte und Freundschaften knüpfen können“, hebt der Erzbischof von München und Freising hervor. „Sie lernen, dass Weltkirche bunt und vielfältig ist und dass es mehr Gemeinsames als Trennendes gibt“, betont er. Auch die große Papstaudienz sei für viele ein ganz besonderer Moment. Das gemeinsame Erleben stärke das Selbstbewusstsein und den Mut der jungen Leute.

Wie bei jeder Wallfahrt ließen die Ministrantinnen und Ministranten für ein paar Tage ihren Alltag hinter sich, seien unterwegs zu einem gemeinsamen Ziel und entdeckten hoffentlich Neues. „Dadurch stärken sie ihre Gemeinschaft untereinander und vertiefen ihre Gemeinschaft mit Gott“, so Marx. „Wenn wir das Leben miteinander teilen auf einer solchen Weggemeinschaft, dann ist das im wahrsten Sinne auch Gottesdienst. Denn in der Eucharistie tun wir nichts anderes: Wir feiern das Leben, wir sagen Gott Dank für unsere Gemeinschaft und wir stärken unseren Glauben.“ Der Erzbischof ist überzeugt: „Das gibt Power, damit wir als Teamplayer und in einer weltweiten Gemeinschaft Verantwortung füreinander tragen können.“ Kardinal Marx dankt zum Schluss des Beitrags allen Ministrantinnen und Ministranten, „die uns das immer wieder neu zeigen!“ (glx)

Hinweis: Der Radiobeitrag von Kardinal Marx wird am Sonntag, 4. August, um 7.25 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Archiv-Foto: Rainer Nitzsche (Ministranten vom Samerberg)

 

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Toni Hötzelsperger

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