Salinenkapelle St. Rupert und Maximilian:
Schöne Bläser- und Orgelmusik der Romantik – Zwei Traunsteiner Organisten mit einem Quartett der Grassauer Blechbläser
Traunstein. Die reizvolle Verbindung von Orgelmusik und Blasmusik aus der Zeit der Romantik erfreute das Publikum in der voll besetzten Salinenkapelle St. Rupert und Maximilian beim Konzert des Musiksommers zwischen Inn und Salzach. Den Vorgaben des Musiksommers entsprechend war wieder ein ausgesucht schöner, historischer Kirchenraum ausgewählt, verbunden mit wunderschöner Musik und virtuosen Interpreten ihrer Instrumente. Der bedeutendste Sakralbau Traunsteins, auf dem Karl-Theodor-Platz, um 1630 erbaut, wurde dem Salzheiligen Rupert und dem Namenspatron Herzog Maximilian geweiht, der ab 1623 Kurfürst und Gründer der Saline war.
Als Hausherr begrüßte Stadtpfarrer Konrad Roider die vielen Gäste zu dem außerordentlichen Ereignis in der Salinenkapelle.
Das ausgewählte Programm mit einer Reihe von meist kurzen Stücken reichte von unbekannteren Komponisten wie Siegfried Karg-Elert (1877 bis 1933) bis zu Beethoven und Mendelssohn Bartholdy. „Praise the Lord with Drums and Cymbals“ des erst genannten Koponisten eröffnete das Konzert mit allen Musikern triumphal. Es folgte der Yorkscher Marsch für Bläser von Ludwig van Beethoven, der musikalisch gleichsam zur Jagd rief, wie auch später der berühmte Jägerchor aus Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ von 1821.
Vor dem Altar spielte ein virtuoses Quartett der Grassauer Bläser nämlich Matthias Linke und Konrad Müller, Trompete, Katharina Waldherr, Horn, sowie Johann Schmuck auf der Bassposaune. Bestens aufeinander eingespielt war das volle Klangvolumen der Instrumente zusammen mit der Orgel manchmal fast zu viel für den altehrwürdigen Kirchenraum. Aber die Musiker verstanden auch souverän, zartere Töne anzuschlagen. An der März – Orgel auf der Empore waren, ökumenisch vereint, die beiden renommierten Traunsteiner Meister des Orgelspiels zu hören – der musikalische Hausherr von St. Oswald, Kirchenmusiker Manfred Müller und Matthias Bertelshofer, Kantor an der evangelischen Auferstehungskirche in Traunstein. Dem abwechslungsreichen Programm geschuldet spielten sie mal einzeln, zum Beispiel Stücke von Theodore Dubois (1837 bis 1924), aus dessen Zehn oder Zwölf Stücken für Orgel, dann wieder beide an der Orgel, so bei der Fantasie in d-moll, opus 87 für zwei Aufführende von Adolphe Hesse (1809 bis 1863) in allen möglichen Kombinationen des Zusammenspiels, vierhändig und vierfüßig. Ein berührendes Notturno von Nickolas Rismki- Korsakov ging dem abschließenden Fanfare-Cantabile-Finale, einer Suite für Orgel- und Bläserquartett von Jacques Nicolas Lemmens (1823 bis 1881) voraus.
Die variationsreichen und abwechslungsreich erklingenden Stücke war am frühen Abend in dem noch von Tageslicht durchflutetem Raum der Kapelle ein besonderes Erlebnis. Alle Zuhörer hatten sich den Applaus bis zum Schluss aufgehoben. Nach eineinviertel Stunden ohne Pause waren Applaus und Beifallsbekundungen natürlich umso größer. Als Zugabe erklang noch der Choral „Nun danket alle Gott“, bevor alle den warmen Sommerabend ohne Regen weiter genießen konnten. Christiane Giesen
Zum Titelfoto: DasFoto zeigt von links Kirchenmusiker Manfred Müller, Johann Schmuck, Katharina Waldherr, Matthias Linke und Konrad Müller neben dem Kantor der Auferstehungskirche, Matthias Bertelshofer vor dem Altar der Salinenkapelle St. Rupert und Maximilian.
Foto & Text: Christiane Giesen