Leitartikel

Hausforschertagung im Inntal

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

In Oberaudorf traf sich am 28. und 29. Juni 2024 der Arbeitskreis für Hausforschung, Regionalgruppe Bayern, zu seiner 38. Jahrestagung. Als Schwerpunktthema wurde der „Blockbau“ gesetzt. „Dieses Thema hatten wir bereits 1999 in Gramming. Nun ist es Zeit für ein Update“, führte Dr. Herbert May, Leiter des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim und Mitorganisator der Tagung, ein.

Diese Bauweise einer Raumhülle aus Balken, bzw. Blockhölzern, mit besonderem Eckverbund wurde in verschiedenen Vorträgen besonders im 15. und 16. Jahrhundert beleuchtet. Einen Überblick verschaffte zum Beispiel der Gebietsreferent für den Landkreis Rosenheim des Landesamtes für Denkmalpflege Christoph Scholter mit seinem Vortrag „Die Hauslandschaft und -typologie zwischen Walchensee und Chiemsee“. Kreisheimatpfleger für Architektur Daniel Hoheneder ging mit einem Einzelobjekt in die Tiefe: Er gab Einblicke in die Erforschung des Trogerhauses in Bad Feilnbach, einem Blockbau von 1537. Neben dem Gugghof in Brannenburg und zwei Beispielen aus Nußdorf ist der Trogerhof eines der wenigen erhaltenen Beispiele aus dem 16. Jahrhundert in unserem Landkreis. Um das Baudenkmal zu erhalten, hat die Gemeinde Bad Feilnbach das Trogerhaus erworben und einer Bürgernutzung zugestimmt. Die Exkursionen führten die Fachleute aus ganz Bayern zum Gugghof und zum Trogerhaus. Außerdem wurden für sie die Bibliothek in Kloster Reisach und die Kapelle in Schloß Urfahrn zugänglich gemacht. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass sich aus Haus- und Bauforschung Erkenntnisse für Gegenwart und Zukunft ziehen lassen.

Bericht und Fotos: Michaela Firmkäs

Daniel Hoheneder referiert über den Trogerhof, Bad Feilnbach

Hausforschertagung im Kursaal Oberaudorf mit Referent: Christoph Scholter

Exkurs in die Bibliothek von Kloster Reisach

 

 

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Toni Hötzelsperger

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