Leitartikel

75 Jahre Cafe Pauli in Aschau

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das „Cafe Pauli“ in Höhenberg bei Aschau feiert an seinem Namenstag – dem Peter und Paul Tag – sein 75-jähriges Bestehen. Das ist für die Wirtsfamilie Kink und das gesamte Personal des Cafe Pauli ein willkommener Anlass, um mit allen Freunden und Stammgästen am Samstag, 29. Juni ab 15 Uhr zu feiern. Auch damals bei der Eröffnung vor 75 Jahren, war es der Peter und Paul Tag, der Namenstag des Wirtes, an dem den ersten Gästen die ersten Tassen Kaffee und die schon damals begehrten Kuchen aus dem eigenen Haus serviert wurden.

Selbstverständlich warten auch die Tiere des Streichel-Zoos auf die kleinen Gäste, ein junger Esel ist auch in diesem Jahr wieder der absolute Liebling aller kleinen und großen Besucher. Für die technikinteressierten Besucher hat Paul Kink ein paar ganz besondere Schmankerl: eine alte Dampfmaschine ist unter ihrem Schutzdach zu sehen und wird am 29. Juni ab ca. 17 Uhr in Betrieb gezeigt. Auch die legendären drei Kettenkräder, mit denen der Vater des heutigen Wirts noch Holz aus dem Forst holte, können besichtigt werden. Sie sind 80 Jahre nach ihrem Bau auch heute noch voll funktionsfähig.

75 Jahre kann man als Gastgeber nur dann beständig gute Leistungen bringen, wenn gute und freundliche Mitarbeiter mit dazu helfen. Die Wirtsleute bedanken sich bei allen, die in dieser langen Zeit beim Cafe Pauli arbeiten bzw. mitgearbeitet haben und damit zum Erfolg des Hauses beigetragen haben.

Ein Großteil der Mitarbeiter halten dem Betrieb schon über 10 Jahre die Treue.

Normalerweise bekommt der Jubilar zum Geburtstag Geschenke, aber beim Cafe Pauli ist das zum Jubiläum anders: passend zur Jahreszahl werden 75 Cent von einem jeden Getränk an soziale Einrichtungen im Dorf gespendet: die Bergwacht Sachrang-Aschau, die Feuerwehr Aschau und den BRK-Ortsverband Aschau.

Weitum in der Region ist es den Besuchern und Gästen bekannt: wenn die weiß-blaue Rautenfahne am Mast weht, dann hat das Cafe Pauli geöffnet und lädt zum Kommen und Verweilen ein: sei es im herrlichen Biergarten unter den alten Schatten spendenden Kastanien oder auf der sonnenüberfluteten Terrasse, unter dem überdachten Freisitz oder in einem der urgemütlichen Gasträume. Nirgends lässt sich eine Tour in den Bergen vor der Haustür, im Oberen Priental oder im nahen Tirol so schön beenden, wie in diesem zünftigen Biergarten und die alte bayerische Radlermass schmeckt hier auch den extremsten Mountainbikern. Die Gäste können wählen, wo es ihnen am besten gefällt, ob drin oder draußen, der Freisitz und der Biergarten sind ganz nach Bedarf geöffnet, wenn die Leute draußen sitzen wollen. Eine gscheite Brotzeit, ein gutes Bier oder ein Glaserl Wein am Abend, da kann es dann schon später werden im Biergarten mit dem unverwechselbaren Blick ins Priental. Bei einem Getränk oder einem Eisbecher kann man den Abend gemütlich ausklingen lassen“, so Paul Kink, „wir haben auch immer ein offenes Ohr für die Wünsche unserer Gäste und gehen darauf ein“. So geht das Tag für Tag, lediglich am Dienstag haben die Wirtsleute und das Personal ihren Ruhetag.

Noch ein Geheimtipp ist das Cafe-Pauli-Frühstück für alle: jeden Tag können Frühstücksgäste am reichhaltigen Frühstücksbüfett teilnehmen oder ihr ganz spezielles Frühstück aus der Frühstückskarte auswählen und genießen.

Das Haus bietet Räumlichkeiten und Platz für alle, sei es für kleine oder große Familienfeiern aller Art, für Vereinsfeiern oder -versammlungen oder auch als attraktives Ausflugsziel für Bus- und Reisegesellschaften.

Geöffnet hat das Cafe Pauli von Ende März bis Anfang November, wobei am Dienstag Ruhetag ist. Zusätzlich haben wir im März und November Samstag und Sonntag geöffnet. Sowie vom 25. Dezember bis 6. Januar durchgehend

Wer gerne länger bleiben und sich im Urlaub verwöhnen lassen will, für den stehen gemütliche Gästezimmer und Ferienappartements zur Verfügung. Sie sind alle zeitgemäß ausgestattet und bieten den Gästen jeglichen Komfort. Selbstverständlich gibt es hier in der unmittelbaren Nachbarschaft des Aschauer Behandlungszentrums auch behindertenfreundliche Ferienwohnungen. Fernab von jedem Trubel können sich die Gäste im Cafe Pauli erholen und auf der Terrasse das Panorama des Prientales genießen, während die Kinder den Spielplatz und den Streichelzoo erkunden. Doch ganz allein wird man im Cafe Pauli nie sein, dafür ist es rundum zu bekannt. Egal ob Sommergäste oder Patienten und Besucher aus dem nahe gelegenen Behandlungszentrum Aschau, ob Bergwanderer, Radlfahrer und Badegäste im Sommer oder Langläufer und Skifahrer im Winter – während der zweiwöchigen Öffnungszeit von Weihnachten bis Dreikönig – das Cafe Pauli hat für alle die passende Brotzeit, den richtigen Kuchen und den richtigen Eisbecher.

Seit 75 Jahren hat der Trachtenverein Edelweiß Niederaschau sein Stammlokal und seine Heimat im Cafe Pauli und fühlt sich in den Räumen des Hauses wohl. Unzählige Erinnerungsstücke des Vereins zeigen die enge Verbundenheit des Vereins zum Cafe Pauli.

„Die Gäste wollen etwas Gescheites zum Essen bekommen und das wollen wir ihnen stets bieten“ erklärt der Wirt Paul Kink, „denn gut Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Paul und Anita Kink und ihre Mitarbeiter bieten ihren Gästen

  • eine große Auswahl an hausgemachten Torten, Kuchen und Strudeln,
  • eine riesengroße Auswahl an Eisspezialitäten und Eisbechern
  • Kaffeespezialitäten von regionalen Röstereien, vom Dinzler am Irschenberg und vom Burkhof in Sauerlach
  • Verschiedenste Frühstücksteller, für den perfekten Start in den Tag
  • gepflegte Biere von heimischen Brauereien
  • ein reichhaltiges Angebot an kalten und warmen bayerischen Brotzeiten
  • eine gut sortierte Weinkarte

aber auch ganz einfach eine frische Buttermilch von einheimischen Kühen – Milch- und Milchprodukte stammen von der Molkerei Berchtesgadener Land. Großen Wert legt man im Haus darauf, in der Küche und in der Backstube einheimische Produkte und Produkte aus der Region zu verwenden. Bevor man ins Haus hineingeht, lohnt sich stets der Blick auf die Kuchentheke, da beginnt dann bei den Torten, Kuchen und Strudeln für den Gast die Qual der Wahl. Täglich gibt es auch verschiedene glutenfreie – und laktosefreie Kuchen & Torten im Angebot.

Die seit dem Bau des Hauses im vorletzten Jahrhundert bestehende Landwirtschaft wurde 1974 aufgegeben, doch ganz ohne Tiere ging es beim Pauli auf Dauer nicht. Ein paar Jahre später wurde dann mit einem kleinen Tierpark, sowie verschiedenen Schaukeln, Rutschen und anderen Turngeräten ein von Kindern gerne angenommenes Spielparadies geschaffen. Heute steht für die Kinder ein großer Spielplatz, sowie ein Tierpark mit einer Vielzahl von Tieren aller Art, mit Eseln, Ponys, Geißen, Hasen, sowie verschiedenen Enten- und Fasanenarten bereit. Die meisten dieser Tiere sind handzahm und lassen sich streicheln. Weitum legendär ist das große Hasenhaus, ein großer oberbayerischer Bauernhof in dem ungezählte Hasen wohnen. Die Nähe zum Aschauer Moorbad und zum Bärnsee, die zahlreichen Parkplätze und die ruhige Lage abseits der Hauptstraßen tragen zur Idylle bei. Kein Wunder, dass sich im Cafe Pauli langjährige Stamm-Urlauber, Gelegenheitsgäste und Einheimische gleichermaßen wohl fühlen, ebenso wie die Maler, die auf ihren Staffeleien den Blick ins Aschauer Tal festhalten. Dieser Blick kann heutzutage jederzeit weltweit genossen werden, sind doch gleich zwei Aschauer Webcams mit dem Prientalblick am Haus angebaut. (http://www.bayernwebcam.de/webcams/aschau/) https://www.terra-hd.de/aschau4/ So weiß jeder sofort, wie in Aschau und speziell beim Cafe Pauli das Wetter ist und ob man im Freien sitzen kann – oder nicht.

Erinnerungen zum „Schuster Pauli“:

Das Anwesen, aus dem Mitte des 20. Jahrhunderts das Cafe Pauli entstand, stammt in seinem Kern aus dem 1880er Jahren. 1930 kauften Paul und Anna Kink, die Großeltern des jetzigen Besitzers, den kleinen Hof und führten die Landwirtschaft weiter. Da Paul Kink vom nahe gelegenen Schusterhof aus Höhenberg herstammte, heißt der Hausname beim Cafe Pauli heute noch gerne „beim Schuster Pauli“, Eine willkommene Nebeneinnahme zum Ertrag aus der Landwirtschaft und dem Cafebetrieb bildete bis 1967 ein Fuhrbetrieb mit Pferden und Mulis und später mit Kettenkrädern für den Holztransport. Diese seltenen Kettenkräder sind – voll funktionsfähig – im Besitz des Wirtes und können besichtigt werden. Eine Fremdenpension nahm bereits vor dem zweiten Weltkrieg ihren Anfang. Nach dem Krieg erkannten Paul und Anna Kink schnell, dass dieser Logenplatz am Südhang von Höhenberg mit seinem einzigartigen Panoramablick ins Priental, auf das Schloss Hohenaschau, die Pfarrkirche von Niederaschau und die Kampenwand ein begehrtes Wander- und Ausflugsziel werden müsste. In eine Stube von 25 Quadratmetern und auf einer kleinen Terrasse nahm das Cafe Pauli seinen Anfang mit dem Kaffee-Geschäft. Die Eröffnung des am Namenstag des Hausherren gestaltete am Peter-und Paul Tag 1949 die Musikkapelle Aschau. Nach den kargen Jahren des Dünnbieres gab es zur Eröffnung ein „gscheides“ Bier aus der Schlossbrauerei Hohenaschau. Schon ein Jahr später – im Jahr 1950 – sorgte die Familie Kink mit einem ersten Anbau für ein richtiges Lokal mit rund 50 Plätzen. Ein weiter Anbau für einen Saal mit 70 Plätzen kam dann ein paar Jahre später 1957 dazu, gleichzeitig wurden die Terrasse und der Biergarten vergrößert. 1965 übernahmen dann Paul und Gundi Kink, die Eltern des jetzigen Besitzers die Führung des Cafes. Sie erweiterten das Haus ständig. Jeden Winter wurde während der Betriebsruhe eine Erweiterung oder Erneuerung vorgenommen. 1992 begann dann eine größere Baumaßnahme: es entstanden ein großen Nebengebäude und ein Verbindungsbau zum Haupthaus. Im Nebenbau entstanden acht Ferienwohnungen. Diese werden seit 1994 als Zusatzangebot zu den Pensionszimmern vermietet und von den Urlaubsgästen sehr gerne angenommen. 2002 übernahmen schließlich der jetzige Besitzer Paul Kink und seine Frau Anita das Haus und die Führung des Betriebs.

Bericht und Bilder: Cafe Pauli, Höhenberg bei Aschau – Telefon 08052-90740  –  www.cafe-pauli.de


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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