Über die Auffassung von Markus Söder kann man geteilter Meinung sein. Unbestritten ist jedoch, dass die Grundlage für die Schaffung und den Erhalt von Identität und Kultur die Sprache einer Kulturgemeinschaft ist. In Altbayern ist diese wichtigste Säule der Volks- und Staatskultur das 1500 Jahre alte Bairisch und mit der Erweiterung zum heutigen Bayern vor 200 Jahren hinzugekommen, das Fränkische und das Schwäbisch-Alemannische. Die Sprache hebt Kultur und mit dem Untergang einer Sprache sterben Kultur und Identität. Das Bairische steht seit 2009 auf der UNESCO-Liste der bedrohten Sprachen. Und was macht die Bayerische Staatsregierung? Nichts außer Feigenblattlösungen! Ist das Interesse an einer stabilen und wehrhaften bayerischen Identität aber wirklich groß und echt, so müssen Markus Söder und Kultusminister Bernd Sibler schleunigst und konsequent sich mit unseren Ideen, Vorschlägen und Forderungen zur identitätsstabilisierenden Förderung von Regionalsprachen und Mundarten befassen. Passiert das nicht, dann verkommt die Identität Bayerns zum rachitischen Zwetschgenmanderl. Da helfen dann auch keine Kreuze nix mehr.
Horst Münzinger
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Tel.: 0176 44 64 64 98
1, Vorsitzender Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
Foto: von links: Horst Münznger, Ludwig Brandl und anderl Lipperer vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.