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Sichtbare Ländliche Entwicklung

Veröffentlicht von Christina Rechl

Der Techniker für Ländliche Entwicklung spielt eine entscheidende Rolle in der Gestaltung und Verbesserung ländlicher Gemeinden und Regionen. Der Schwerpunkt dieses Ausbildungsberufs liegt dabei auf der Durchführung von Vermessungsarbeiten, dem Setzen von Grenzsteinen im Außendienst und der Arbeit mit Geoinformationssystemen im Innendienst. Die Ausbildung erfolgt in einem Dualen System und dauert drei Jahre. Im Sommer kann man sich wieder bewerben für die Ausbildung am ALE Oberbayern, das ab 2026 in Mühldorf am Inn seinen Standort hat.

Die abwechslungsreiche Kombination aus Feldarbeit und Bürotätigkeit hat auch Stefan Müller angesprochen. Der heute 22-jährige hat seine Ausbildung zum Techniker am Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern von 2017 bis 2020 absolviert. „Ich habe früh erkannt, dass ich in einem Bereich arbeiten möchte, in dem ich mir meine Arbeit weitgehend selbst einteilen kann. Zusätzlich schätze ich die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen am ALE sehr. Jeder ist auf den anderen in gewisser Weise angewiesen. Das macht das Team insgesamt sehr stark.“ Man sollte deshalb auch die Fähigkeit mitbringen, das große Ganze zu betrachten und Spaß daran haben komplexe Aufgaben durch „Knobeln“ zu lösen, so Stefan. Häufig sind es sehr umfassende und langwierige Projekte, die man in der Gruppe bewältigen muss, dabei hilft es aber oft sich mit erfahreneren Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.

Auch im Außendienst weiß man nie so recht, was einen vor Ort erwartet, häufig ist auch Improvisationstalent gefragt. “Einmal wollten wir eine Messung durchführen, leider ist uns zu spät aufgefallen, dass uns zwei ca. 10 Meter hohe Bäume im Hofraum eines Beteiligten die Sicht versperren. Als wir uns gerade eine neue Position suchen wollten, kam der Hofbesitzer ölverschmiert mit einer Kettensäge aus seiner Werkstatt gelaufen und machte die beiden Bäume innerhalb kürzester Zeit zu Kleinholz, welches er den Rest des Tages dann Stück für Stück entsorgte.“ Auch Annalena Söll hat die Ausbildung zur Technikerin für Ländliche Entwicklung gemeinsam mit Stefan Müller am ALE Oberbayern absolviert. Der Kontakt mit den Menschen im ländlichen Raum und die Abwechslung waren für sie die ausschlaggebenden Gründe, sich für den Beruf zu entscheiden. „Man sollte den Kontakt mit Menschen nicht scheuen, lernfähig sowie auch teamfähig sein und sich gern in neue Tätigkeiten einarbeiten. Durch die verschiedenen Arbeiten im Innen- und Außendienst sollte man die körperliche Arbeit in der Natur mögen. Da gibt es auch kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.“

Wenn sie ihren Beruf in fünf  Worten beschreiben müsste, wären es folgende: „vermessen, neugestalten, technisch, kommunikativ, flexibel“. Und auch sie hat eine lustige Anekdote aus dem Außendienst parat: „Es gäbe so einige Geschichten aus meinen Berufsalltag, die man hier erzählen könnte aber eine der lustigsten war, als ich in der Ausbildung das zweite Mal in den Außendienst gehen durfte und mein Kollege bereits das Tachymeter für mich aufgestellt hat. Er hat dabei die Höhe eindeutig falsch eingeschätzt hat und ich war somit ca. einen Kopf zu klein, um durchzusehen. Der Kollege brachte mir dann eine Erhöhung, um durchs Fernrohr sehen zu können.“

Die Ausbildung beginnt jedes Jahr zum 1. September. Genauere Informationen und weitere Eckdaten zur Ausbildung sind unter folgendem Link zu finden:

https://www.stmelf.bayern.de/landentwicklung/karrierechancen/techniker-fuer-laendliche-entwicklung/index.html

Einen Einblick in den Berufsalltag gibt es zudem auf Instagram unter @dielandgestalterin oder auf dem neuen Karriereportal des Freistaats: https://sei-dabay.de/berufe-entdecken/techniker-fuer-laendliche-entwicklung

Fotos & Text: ALE Oberbayern

 

Redaktion

Christina Rechl

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Samerberger Nachrichten

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