Katharina Schmid bleibt auch in den kommenden Jahren erste Vorsitzende des Helferkreises für die Diözese Ternopil. Bei den turnusmäßig anstehenden Neuwahlen im Gasthaus „Kampenwand“ in Aschau wurde sie im Amt bestätigt. Die Führungsmannschaft des Helferkreises Ternopil mit Vereinssitz auf Frauenchiemsee setzt sich in den kommenden drei Jahren aus folgenden Personen zusammen: erste Vorsitzende Katharina Schmid, zweiter Vorsitzender Fritz Tischner, für die Bücher ist Schriftführerin Marianne Lankes verantwortlich, für die Kasse Josef Bauer, die Kasse prüft Marianne Keuschnig. Elisabeth Weidenspointner, Gertraud Steiner, Anni Wörndl, Sabine Bauer und Bettina Lindner (bisher Konrad Lindner) gehören dem Gremium als Beisitzer an.
„Im Jahr 2024 haben wir von den „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks bereits 240000 Euro für unsere Hilfe in der Diözese Ternopil erhalten“, berichtete die Vorsitzende in ihrem ausführlichen Jahresbericht. Stellvertreter Fritz Tischner erläuterte die Einzelvorhaben in Zusammenarbeit mit den „Sternstunden“. 120000 Euro wurden im Vorjahr für Essenpakete bereitgestellt, die alle 14 Tage an die Flüchtlingsfamilien ausgegeben werden, die aus dem Osten des Landes in den Bereich Ternopil evakuiert wurden. Zusätzlich wurde die Schulspeisung im Seminar organisiert. Für 58000 Euro wurden für die traumatisierten Kriegskinder Ferienfreizeiten in den Karpaten organisiert. 300 Kinder erholten sich fernab von jedem Kriegsgeschehen in den Bergen. „Wir haben keinerlei Verwaltungskosten und schicken jeden Cent direkt nach Ternopil, auch das war ein Grund für den BR uns für „unsere Kinderarbeit“ so gut mit Mitteln auszustatten“ betonte Fritz Tischner.
„Im vergangenen Jahr haben wir rund 65000 Euro an Spenden erhalten, auch dieses Geld wurde umgehend für Projekte in der Ukraine bereit gestellt, sei es für die Organisation und Durchführung von Hilfslieferungen, als Zuschuss für den Diesel der Generatoren oder als Transportkostenzuschuss von Trinkwasser in die Ostukraine“, so Kathi Schmid. Seit der letzten Versammlung wurden drei LKW mit je 20 Tonnen Fracht in die Ukraine geschickt, dazu mehrere Zuladungen zu Kleintransporten. Jakob und Traudi Steiner zeigten am Beispiel des letzten Transportes auf, welch ungeheurer Aufwand für den Transport von Hilfsgütern betrieben werden muss. 22 Tonnen Nahrungsmittel im Wert von 20500 Euro, verteilt auf 16 Paletten, dazu ein paar Tonnen Saatkartoffeln, 32 Fahrräder und zwei Rollatoren – alles musste erst einen Platz auf der Ladefläche finden. Jedes einzelne Paket und Päckchen wird akribisch in der Zollerklärung verzeichnet. Mittlerweile ist es nicht mehr so einfach, Speditionen für den Transport von Hilfsgütern ins Kriegsgebiet zu finden, die Frachtpreise haben gegenüber den ersten Fahrten gewaltig angezogen.
Höhepunkt des vergangenen Jahres war für den Helferkreis Ternopil die Bischofsweihe von Pfarrer Volodymyr Firman in Zarvanytsja; eine Teilnahme von Mitgliedern des Helferkreises an der Weihe scheiterte wegen eines Unwetters über dem Zielgebiet. Bereits drei Monate später stellte sich der neu geweihte Bischof dem Helferkreis im Cafe Pauli in Aschau vor (wir berichteten) gemeinsam mit Wassyl Semenjuk, Erzbischof der Erzeparchie Ternopil-Sboriw/Ukraine zelebrierte Bischof Firman in der Priener Pfarrkirche eine Bischofsmesse, anschließend trafen sich alle zum Kennenlernen und zum Verabschieden des Erzbischofs Semenjuk im Priener Pfarrheim. Aus der Ukraine kam die Rückmeldung: „dem Erzbischof hat alles sehr gut gefallen und er war sehr zufrieden – und wir beide (Bischof Firman und Pfarrer Shafran) sowieso“.
Kathi Schmid berichtete von den vielen Veranstaltungen rund um die Ternopil-Hilfe, zahlreiche Interviews mit den Medien wurden geführt, danach galt es sich um neuen Lagerraum für die Hilfsgüter zu kümmern und um eine geeignete Sorte von Saatkartoffeln, die auch in der Ukraine wachsen. Zahllose Einzelspender warteten auf ihre Spendenbescheide und zahllose Spender stellten ganz spontan Einzelspenden zur Verfügung. Die Vorsitzende wies darauf hin, dass Sachspenden zurzeit nicht entgegen genommen werden können, der Aufwand beim Zoll steht in keinem Verhältnis zum Warenwert. Sie bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen der Vorhaben beigetragen haben.
Kassier Josef Bauer berichtete, dass der Verein zweckgerichtet alle Spendengelder, die Patenschaftsgelder und diverse Spenden für das Seminar überwiesen habe. Die vorhandenen Mittel reichten für die satzungsgemäßen Aufgaben des Vereins aus. Rechnungsprüferin Marianne Keuschnig bestätigte die Richtigkeit des Kassenberichts und schlug der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft vor. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Pfarrer Vasyl Shafran als Öko-Beauftragter der Diözese Ternopil hat in diesem Jahr mit seinem Auto-Anhänger rund 600 Pappel Setzlinge an die Dekanate geliefert, die dann von dort an die Pfarreien verteilt und zusammen mit der Bevölkerung gepflanzt wurden. Die schnell wachsenden Pappeln sollen ein Zeichen für die Verantwortung darstellen, dass auch den kommenden Generationen eine Zukunft gesichert werden müsse.
Bericht und Foto: Heinrich Rehberg
Bildunterschrift: Die erste Vorsitzende des Helferkreises für die Diözese Ternopil Katharina Schmid mit ihrem Stellvertreter Fritz Tischner.