Der Bayernbund stellt nach und nach die Tätigkeiten in allen Bezirken in Bayern vor – heute die Arbeit im Bezirk Mittelfranken.
Liebe Leserinnen und Leser, der Bezirk Mittelfranken liegt im fränkischen Teil von Bayern. Das Gebiet Mittelfrankens liegt im Nordwesten Bayerns und grenzt im Westen an Baden-Württemberg, im Süden und Südosten an die Bezirke Schwaben und Oberbayern, im Osten an die Oberpfalz, sowie im Norden an Unterfranken und im Nordosten an Oberfranken. Seinen Verwaltungssitz hat der Bezirk Mittelfranken in Ansbach. Die mit Abstand größte Stadt ist Nürnberg.
Im Folgenden möchte ich Ihnen gerne unsere Aufgaben, Ziele und Einrichtungen beispielhaft vorstellen:
Im Jahr 2023 wendet der Bezirk Mittelfranken für die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und pflegebedürftigen Menschen mehr als 1,1 Milliarden Euro auf, um Ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Daran arbeiten täglich mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gewährung von Leistungen im Bereich der Sozialhilfe war und ist in den letzten Jahren einem grundlegenden Wandel unterworfen. Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht vor, dass den Menschen mit Behinderungen eine weitestmögliche Selbstbestimmung und das Recht auf Teilhabe ermöglicht werden muss. Die Fallbearbeitung erfolgt daher, wie Fachleute sagen, „personenzentriert“. Dieser Aufgabe haben sich die Bezirke gestellt und dabei beachtliche Erfolge erzielt. Dabei müssen die erforderlichen Änderungen mit einem hohen personellen Aufwand betrieben werden, was angesichts der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt eine zusätzliche Schwierigkeit bedeutet. Der Bezirk Mittelfranken bildet neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem in einem speziellen Studiengang aus: Bachelor of Arts mit Schwerpunkt Social Public Management. Der Mittelfränkische Behindertenrat mit 26 Vertreterinnen und Vertretern der 5 kreisfreien Städte und der 7 Landkreise Mittelfrankens sorgt dafür, dass die von einer Behinderung betroffenen oder bedrohten Menschen mit Ihren individuellen Bedarfen Gehör finden. Damit dies auch in der politischen Ebene verankert ist hat der Bezirkstag aus seiner Mitte einen Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen bestellt.
Die Schwerpunktthemen des Bezirks sind mit weiteren Beauftragten des Bezirkstages, wie zum Beispiel für Kultur und Heimatpflege oder auch Umwelt, Nachhaltigkeit und Landschaftspflege besonders berücksichtigt.
Die Aufrechterhaltung der psychiatrischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten wir mittels dem im Jahr 2005 gegründeten Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Mittelfranken. Hier werden spezielle Einrichtungen für Psychiatrie, Psychosomatik, Neurologie und Geriatrische Rehabilitation, aber auch Suchterkrankungen vorgehalten. Mehr als 3.100 bestens ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen hier für die wohnortnahe, dezentrale Versorgung zur Verfügung. Jährlich werden so 14.000 Patientinnen und Patienten stationär und teilstationär und weitere 42.000 ambulant versorgt.
Im Bildungsbereich ist der Bezirk Mittelfranken an der Spitze der Bayerischen Bezirke. Mit 9 Schulen und Einrichtungen und einem Finanzaufwand von rund 60 Millionen Euro verfolgen wir unser Ziel, jungen Menschen mit und ohne Behinderung einen guten Start in ihr Berufsleben zu ermöglichen. Unweit von Ansbach findet sich, eingebettet in ein Ensemble historischer Gebäude aus der Barockzeit der ehemaligen markgräflichen Sommerresidenz der Ansbacher Markgrafen in Triesdorf ein landwirtschaftliches Bildungszentrum mit 9 Schulen und der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf. Rund 3.500 Studierende bilden sich hier in den zukunftsträchtigen Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel, Ernährung, Umwelt und Energie fort. Fortschritt und Tradition gehen dort Hand in Hand: Auf einer Fläche vor dem historischen Hofgärtnerhauses stehen eintausend Mal je zwei Bäume einer Apfelsorte und bilden so ein europaweit einmaliges Genreservoir, das in der internationalen Fachwelt große Beachtung findet. Das aktuell größte Projekt in Triesdorf ist die Errichtung eines Fachzentrums für Energie und Landtechnik. Kürzlich erfolgte der Spatenstich für die zweite Baumaßnahme dieses rund 17 Millionen Euro teuren Vorhabens.
Der Erhalt unserer Natur und Umwelt ist eine weitere, wichtige Aufgabe. Seit mehr als 30 Jahren ist der Bezirk Mittelfranken maßgeblich an der Errichtung und dem Erhalt der Erholungsanlagen im Fränkischen Seenland beteiligt. Im Bereich der Landschaftspflege hat der Bezirk Mittelfranken über seine Beteiligung am Landschaftspflegeverband Mittelfranken Pionierarbeit geleistet. Dieser Verband widmet sich in Zusammenarbeit mit unseren mittelfränkischen Landwirtinnen und Landwirten dem Erhalt von Streuobstwiesen, der Biotoppflege und der Förderung der Schafwirtschaft.
Kulturförderung und Heimatpflege sind, gerade in Zeiten der Digitalisierung und der damit einhergehenden Informationsflut wichtiger denn je. Der Bezirk Mittelfranken fördert und schafft ein vielfältiges, regionales Kulturangebot. Im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim wird die Geschichte der kleinen Handwerker und Landwirte auf einer Fläche von 45 Hektar mit rund 100 historischen Gebäuden aus mehr als 700 Jahren erlebbar. Hier wird Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Ein Blick auf die Homepage verschafft Interessierten einen Überblick über das Jahresprogramm mit vielen Ausstellungen, Vorführungen und Thementagen. Das Festival „fränkischer sommer“ bringt im Zweijahresrhythmus hochrangige Musikerinnen und Musiker zu wunderbaren Konzerten in historisch bedeutsame Gebäude in ganz Mittelfranken. Seit 1980 verleiht der Bezirk den „Wolfram-von Eschenbach-Preis“. Der mit 15.000 € für den ersten Preisträger dotierte Kulturpreis wird an Persönlichkeiten verliehen, die „durch Geburt, Leben oder Werk mit Franken“ verbunden sind.
Bedeutsamer denn je ist die Aussöhnung der Länder Europas. Deshalb unterhält der Bezirk Mittelfranken Regionalpartnerschaften mit der französischen Region Nouvelle-Aquitaine, der polnischen Woiwodschaft Pommern und der Region Südmähren in Tschechien. Diese sind in der Bürgerschaft mit Engagement getragen. Regelmäßig erfolgen gegenseitige Besuche zwischen Partnergemeinden. Dabei entstehen Freundschaften und so wächst das gegenseitige Verständnis und Interesse für die Lebensweise unserer Nachbarn.
Eingehende Informationen sowie interessante Links zu Einrichtungen und Partnern des Bezirks Mittelfranken finden Sie unter www.bezirk-mittelfranken.de im Internet.
Mit freundlichen Grüßen – Peter Daniel Forster – Bezirkstagspräsident von Mittelfranken
Beitrag wurde zur Verfügung gestellt vom Bayernbund (Weiß-Blaue Rundschau) – www.bayernbund.de
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Storchenstadt Herzogenaurach