Das Eschentriebsterben ist eine schwere Baumkrankheit, die in vergangenen 15 Jahren in ganz Mitteleuropa bereits zahllose Eschen zum Absterben gebracht hat. Verursacht wird sie durch einen aus Ostasien eingeschleppten Pilz (Hymenoscyphus fraxineus). Doch nun gibt es Hoffnung. Im Staatswald bei Palling hat das Amt für Waldgenetik (AWG) jetzt die erste bayerische Samenplantage für Eschen eingerichtet, die sich als widerstandsfähig gegen das Triebsterben erwiesen haben. Forstministerin Michaela Kaniber eröffnete heute die neue Anlage und bekräftigte: „Wir sichern hier die Zukunft der Esche in unseren Wäldern. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das ein wichtiger Schritt. Die Esche ist ein echter Allrounder unter den Baumarten. Sie ist trockenheitstolerant, ökologisch wichtig und liefert ein wertvolles, vielseitig verwendbares Holz. Umso dramatischer war die Entwicklung der letzten Jahre.“
In der Samenplantage werden rund 670 Bäumchen angepflanzt. Sie stammen von Trieben gesunder Eschen und wurden mehrfach mit dem Erreger infiziert ohne Schaden zu nehmen. Ziel ist es nun, dass die widerstandsfähigen Eschen diese wichtige Eigenschaft künftig an ihre Nachkommen weitergeben. Die Anlage ist Ausfluss des deutschlandweiten Forschungsprojekts „FraxGen“, an dem die Bayerische Forstverwaltung durch das AWG maßgeblich beteiligt war. Mit der Eröffnung der Eschen-Samenplantage gab Forstministerin Kaniber gleichzeitig den Startschuss für das neue AWG-Programm „100 Samenplantagen für Bayern“. Es zielt darauf ab, die Zahl der Samenplantagen in Bayern zügig auf 100 zu verdoppeln, um die Versorgung von Baumschulen und Waldbesitzern mit qualitativ hochwertigem Vermehrungsgut zu verbessern. „Gutes Saatgut ist für den Erfolg des Waldumbaus nicht mit Gold aufzuwiegen“ so die Forstministerin. Zur Umsetzung des 100 Samenplantagen Programms holt das AWG in den nächsten Monaten noch Kooperationspartner wie die Staatsforsten oder kommunale Waldbesitzer mit ins Boot.
Bericht und Foto: Bayerisches Landwirtschaftsministerium / Stephanie Büchl – Bild zeigt Staatsministerin Michaela Kaniber mit dem Pallinger Bürgermeister Franz Ostmaier. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt „FraxGen“ finden sich unter https://www.awg.bayern.de/329504/index.php; Details zum Eschentriebsterben auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft unter https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/063829/index.php