Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf hat diesen Dienstag im Sozialministerium in München im Rahmen einer Feierstunde das Bundesverdienstkreuz am Bande an mehrere Persönlichkeiten ausgehändigt. Unter diesen sind auch Regina Braun aus Halfing sowie Christoph Wunder aus Bad Endorf.
Auszeichnungen aus der Region
Frau Regina Braun, Halfing
Seit mehr als vierzig Jahren engagiert sich Frau Braun in außerordentlicher Weise für die „Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands e. V.“ (kfd) und setzt sich persönlich für die Vertretung der Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein.
Mit großem Ideenreichtum im Rahmen der bundesweiten kfd-Mitgliederwerbekampagne „Frauen.Macht.Zukunft“ setzte sich Frau Braun erfolgreich für den Fortbestand des Verbandes, der gesellschaftlichen Akzeptanz der Institution Kirche und dem damit verbundenen Interesse am ehrenamtlichen Engagement im Verband, ein. Neben ihrem Wirken in der kfd engagiert sich Frau Braun zusätzlich in der Kommunalpolitik.
Herr Christoph Wunder, Bad Endorf
1965 war Herr Wunder Gründungsmitglied des Jugendrotkreuzes in Bad Endorf und trat 1966 der dortigen Wasserwacht bei. Seitdem gehört er ununterbrochen dem Bayerischen Roten Kreuz KdöR (BRK) an. Auch beruflich orientierte er sich daran, seinen Mitmenschen zu helfen und war als Medicalberater tätig. 2011 baute Herr Wunder einen Kleiderladen des BRK auf und leitete diesen als Teamchef bis 2021. Darüber hinaus setzte sich Herr Wunder auch für internationale Hilfsprojekte ein.
In seiner Heimatgemeinde Bad Endorf engagierte er sich zudem als Mitglied des Marktgemeinderates und war von 2007 bis 2020 ehrenamtlicher Seniorenbeauftragter. In dieser Funktion gelang es ihm unter anderem, 2013 das europäische Forschungsprojekt „Dossy“, ein Wandernotrufsystem für Senioren, nach Bad Endorf zu holen.
Weitere Auszeichnungen
Frau Margarete Brunnhuber, Sauerlach
Seit mehr als fünfzig Jahren setzt sich Frau Brunnhuber für das Gemeinwesen und die Belange ihrer Mitmenschen ein. Seit 1991 ist Frau Brunnhuber Mitglied beim Verein „Hilfe für die Ukraine e. V.“ und seit 2019 im Vorstand. Seit dem Reaktorunglück in Tschernobyl hat sie von 1991 bis 2010 auch die Hilfslieferungen organisiert und zum Teil selbst den Transpost nach Lemberg übernommen. Neben ihrem bemerkenswerten Wirken beim Verein „Hilfe für die Ukraine e. V.“ hat sie sich auch in vielen weiteren Vereinen in der Gemeinde Sauerlach überaus verdient gemacht.
Herr Rupert Klinger, Hitzhofen
Seit dreißig Jahren engagiert sich Herr Klinger in beispielgebender Weise in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Dabei setzt er sich vor allem für die sozialen Belange seiner Mitmenschen ein. Als gewerkschaftliche Vertrauensperson der „AUDI AG“ in Ingolstadt vertrat er die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen. Hier bekleidete er unter anderem auch das Amt der 1. Vertrauensperson für Menschen mit Behinderung sowie seit 2014 bis 2022 die des Vorsitzenden der Gesamtschwerbehindertenvertretung für die gesamte „AUDI AG“ und die des ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Schwerbehindertenvertretung für den gesamten Volkswagen-Konzern.
Zudem ist Herr Klinger seit 1992 durchgehend bis heute 1. Vorsitzender des „Krieger-, Soldaten- und Kameradenvereins Hofstetten“ und seit 2016 in der „Kreiskriegervereinigung Eichstätt Land“ 2. Vorstand. Außerdem ist Herr Klinger in seiner Heimatgemeinde Hitzhofen seit fast dreißig Jahren kommunalpolitisch engagiert. Seit 2015 übt Herr Klinger das Amt eines ehrenamtlichen Richters beim Sozialgericht München aus.
Frau Ingrid Prager, München
Seit fast 67 Jahren ist Frau Prager Mitglied der BARMER und mit fast 83 immer noch im Verein „DHV – Die Berufsgewerkschaft e.V.“ ehrenamtlich tätig. Außerdem gehört sie seit über 20 Jahren als stellvertretende bayerische Landesvorsitzende dem „Christlichen Gewerkschaftsbund in Bayern“ (CGB) und dem geschäftsführenden Aufsichtsrat des DHV an. Über mehr als 40 Jahre bekleidet Frau Prager verschiedene Ehrenämter, beispielsweise am Sozialgericht als ehrenamtliche Richterin und seit fast 30 Jahren auf Bundesebene für die „Deutschen Rentenversicherung“ als Versicherungsberaterin. Ebenso ist sie in verschiedenen Gremien der BARMER GKVK aktiv und gehört seit drei Jahrzehnten dem Verwaltungsrat an.
Zudem hat sich Frau Prager mit großem persönlichen Einsatz, als Mitglied in den Münchner Bezirksausschüssen „Obergiesing-Fasangarten“ und „Untergiesing-Harlaching“ ehrenamtlich für die Belange der Münchner Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Ihr bürgerschaftliches Engagement geht jedoch noch weit darüber hinaus.
Frau Hanna Prausnitz, München
Seit über 45 Jahren ist Frau Prausnitz Mitglied im „Kinderschutzbund München“. Zuerst als Mitarbeiterin, bald schon als Geschäftsführerin der Geschäftsstelle und seit ihrer Pensionierung 2013 war sie bis 2023 ehrenamtliche 1. Vorsitzende im Vorstand des „Kinderschutzbundes München“. In diesen Jahren wurde aus einem kleinen Verein ehrenamtlich engagierter Frauen eine Kinderschutzeinrichtung mit insgesamt fünf Einrichtungen und neun Projekten für Kinder, Jugendliche und Familien mit 80 Angestellten und über 100 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für Frau Prausnitz ist es zu einer Lebensaufgabe geworden, für Kinder und Familien in Not im Kinderschutzbund ein Netz von bestmöglichen Hilfen zu schaffen und anzubieten.
Mit ihrer steten, unerschrockenen und bescheidenen Verlässlichkeit und Zielstrebigkeit, die niemals sich selbst in den Vordergrund stellte, sondern immer die Sicherung und Weiterentwicklung des Kinderschutzbundes und seiner vielfältigen Projekte im Blick hatte, bewies Frau Prausnitz weit über jedes gewöhnliche Maß hinaus ihre Standhaftigkeit und ihren Willen, diejenigen besonders im Blick zu halten, die in vielfältigen gesellschaftlichen Belastungslagen häufig nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.
Frau Irmingard Straubinger, Postmünster
Frau Straubinger pflegt seit 1984 ihre schwerstbehinderte Schwägerin, die seit Geburt auf Pflege und ganztägliche Hilfe angewiesen ist. Als ihre Schwiegermutter 2006 ebenfalls pflegebedürftig wurde, nahm sich Frau Straubinger auch ihr an und kümmerte sich um ihre Schwiegermutter bis zu ihrem Tod 2016. Nach wie vor pflegt Frau Straubinger ihre schwerstbehinderte Schwägerin, mit der sie alleine im Haushalt lebt, zuhause. Die Pflege umfasst dabei alle Verrichtungen des täglichen Lebens. Das Wohlbefinden ihrer Schwägerin hat oberste Priorität für Frau Straubinger, nichtsdestotrotz steht sie auch ihrem Umfeld mit Rat und Tat zur Seite. Ihre Mitmenschen beschreiben sie, trotz aller Schicksalsschläge und ihres durch schwierige Umstände gezeichneten Lebens, als stets positiven, sehr herzlichen und lebensfrohen Menschen.
Ein solches Engagement kann menschlich gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Bericht: Bayr. Familienministerium (StMAS) – Fotoquelle: StMAS / Nötel / Schäffler