Wirtschaft

Rosenheimer Land: Oberbayern fördert Denkmalpflege

Veröffentlicht von Christina Rechl

Altes erhalten und neu gestalten – Bezirk Oberbayern vergibt über 1,6 Millionen Euro für Denkmalpflege / 200.000 Euro fließen in die Stadt und den Landkreis Rosenheim – auch Prien a. Chiemsee wird mit einem Projekt gefördert.

Der Beschluss fiel heute im Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags. Der Bezirk fördert 131 kommunale, kirchliche oder private Vorhaben. Am meisten profitieren davon Denkmäler in den Landkreisen Eichstätt, Rosenheim (mit Stadt Rosenheim), Traunstein und Erding. „Mit unserer Denkmalpflegeförderung möchten wir sicherstellen, dass die Kulturlandschaft Oberbayern auch für die nächsten Generationen attraktiv bleibt“, sagte Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger. Altes erhalten sei dabei kein Selbstzweck. Der Bezirk wolle bewusst auch alte Gemäuer für eine neue Nutzung erschließen. Die Förderung, für die der Bezirk jährlich mehr als zwei Millionen Euro ausgibt – eine zweite Vergabe folgt im Herbst – sei „ein bedeutsamer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und kreisfreien Städte“, so Schwarzenberger.

In Stadt und Landkreis Rosenheim können mit dem Förderbetrag von 200.000 Euro elf Objekte erneuert werden. Hier dienen die Zuschüsse neben dem Erhalt historischer Bausubstanz auch der Schaffung von Raum für Wohnungen und Gewerbe. So möchte eine Bauherrengemeinschaft in Babensham ein ehemaliges Bauernhaus zu zwei Wohnungen umbauen (29.000 Euro). In Prutting soll aus dem ehemaligen Lidl-Gütl ein Mehrgenerationenhaus mit einer Praxis entstehen (30.000 Euro). Die höchstmögliche Fördersumme von jeweils 50.000 Euro gibt der Bezirk in Wasserburg a. Inn für den Ausbau eines Altstadthauses zu acht Wohnungen mit Ladeneinheit sowie in Edling für den Umbau der Schächinger Mühle. Das früher als Gasthaus genutzte Gebäude soll danach ebenfalls Wohnzwecken dienen.

Auch für drei Gotteshäuser gibt es eine Finanzspritze vom Bezirk: 10.000 Euro für die Rosenkranzkirche im Rosenheimer Stadtteil Fürstätt (Neugestaltung des Kirchenraums), 4.000 Euro für die Pfarrkirche St. Vitus in Vogtareuth-Zaisering (Erneuerung von Altar und Kanzel) sowie 1.200 Euro für die Filialkirche St. Margaret in Unterübermoos (Gemeinde Pfaffing), in der der Hochaltar samt Skulpturen und Gemälden restauriert wird. An die Kreishandwerkerschaft Rosenheim gehen 1.200 Euro für Voruntersuchungen an der Burgkapelle St. Ägidius in Wasserburg a. Inn. Und eine Hausgemeinschaft in Wasserburg darf sich über einen Zuschuss von 11.000 Euro für die Erneuerung des Dachs freuen. Ein neues Dach bekommt auch ein Wohnhaus in Prien a. Chiemsee (13.000 Euro). Die restlichen 600 Euro fließen in Voruntersuchungen zur Sanierung eines Einfirsthofs in Flintsbach.

Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür stellt er jährlich über rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro.

Text: Bezirk Oberbayern – Archiv-Foto: Hötzelsperger – Prien a. Chiemsee  (auch dort gibt es für eine Dacherneuerung eine Förderung)


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