Die Situation ist ein halbes Jahr nach dem Erdbeben weiterhin schwierig – Viele Menschen noch auf Akuthilfe angewiesen – Caritas international baut Zwischenunterkünfte – Wiederaufbau im Fokus der aktuellen Projektarbeit.
Ein halbes Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko bereitet Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes intensiv die Phase des Wiederaufbaus vor. Gleichwohl sei die Situation noch schwierig. „Viele Menschen sind noch auf grundlegende Hilfe angewiesen“, darauf macht Gernot Ritthaler, Nothilfekoordinator von Caritas international, aufmerksam. „Die Bedingungen für unsere Arbeiten in der gebirgigen Region des Erdbebengebietes sind sehr herausfordernd und benötigen in ihrer Umsetzung viel Zeit.“ Das Hilfswerk hat seine Hilfen im schwer zugänglichen Atlasgebirge der Provinz Al Haouz konzentriert und dafür bislang 640.000 Euro bereitgestellt. „Mit diesen Mitteln konnte unser Partner, die Caritas Marrakesch, unmittelbar nach dem Beben das Überleben von etwa 6.000 Menschen sichern, die durch das Beben alles verloren haben.“ Es wurden Lebensmittel, Wasser, Kinderspielzeug und Hygienesets verteilt, medizinische Erstversorgung organisiert und die obdachlos gewordenen Menschen temporär in wetterrobusten Zelten untergebracht.
Mit Blick auf die schneereichen und sehr kalten Winter im Atlasgebirge wurde warme Winterkleidung an die Menschen ausgegeben, sowie die Unterbringungsmöglichkeiten weiter ausgebaut. „Gemeinsam mit der Caritas Marrakesch haben wir eine Containersiedlungen mit Sanitäreinrichtungen für 330 besonders schutz- und hilfsbedürftige Menschen errichtet“, berichtet Gernot Ritthaler. Der Wiederaufbau soll nun verstärkt vorangetrieben werden. Dazu gehört auch, dass die vom Beben betroffenen Menschen wieder in die Lage versetzt werden, eigene Einkommen zu erzielen. So werden beispielsweise Bewässerungskanäle wieder in Stand gesetzt und Kleinhandwerker dabei unterstützt, ihre zerstörten Werkstätten neu aufzubauen. Damit können sie ihre alten Tätigkeiten wieder aufnehmen und ihre Familien ernähren. „Diese Hilfen werden noch beträchtliche Zeit laufen müssen, bis die Menschen wieder ökonomisch auf eigenen Beinen stehen können“, vermutet Gernot Ritthaler von Caritas international.
Das Beben vom 8. September 2023 hatte sein Epizentrum etwa 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge und war mit der Stärke von 6,8 das schwerste in Marokko seit mehr als 100 Jahren. Nach offiziellen Angaben kamen fast 3.000 Menschen ums Leben, 5.700 wurden verletzt. Das Erdbeben zerstörte und beschädigte rund 60.000 Gebäude, 300.000 wurden obdachlos, mehr als ein Drittel davon waren Kinder. Insgesamt waren vom Beben 2,5 Millionen Marokkanerinnen und Marokkaner betroffen.
Caritas international bittet um Spenden mit dem Stichwort: Nothilfe nach Erdbeben in Marokko <https://www.caritas-international.de/spenden/online/formular?id=MOK2023Q3&wrbtr=75&prodid=3&ec_id=2541948
Text und Foto: Deutscher Caritasverband, Caritas international,