Ukraine- & Nothilfe

Osterbrief der Chiemgauer Rumänienhilfe 2024

Die Chiemgauer Rumänienhilfe ist aktuell nicht nur in Rumänien aktiv, sondern auch weiterhin in der Ukraine. Über ihre aktuellen Projekte informiert die Chiemgauer Rumänienhilfe in ihrem Osterbrief.

Osterbrief 2024 der Chiemgauer Rumänienhilfe

Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.

Paulus an die Galater 6;9

Liebe Freundinnen und Freunde unseres Freundeskreises,

Paulus schreibt dann noch weiter; „Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind“. Versuchen wir es doch, die Welt um uns herum ein wenig besser zu machen.

Diese Worte des Apostels Paulus sollen nicht nur eine Einladung, sondern auch eine Verpflichtung sein, uns für andere einzusetzen, insbesondere für diejenigen, die in Not sind. Vor über drei Jahrzehnten, im Dezember 1989, erlebte Rumänien einen historischen Umbruch, der das Land stark veränderte. Seitdem haben sich viele Verbesserungen ergeben, insbesondere mit dem Beitritt Rumäniens zur EU. Durch EU-Fördermittel wurden wichtige Infrastrukturprojekte realisiert, darunter der Bau von Straßen sowie Renovierungen von Schulen und Krankenhäusern in einigen größeren Städten. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Not in ländlichen Gebieten für viele Menschen jedoch weiter bestehen. Arbeitsplätze sind knapp, und oft sehen sich gut ausgebildete Fachkräfte gezwungen, das Land zu verlassen, um anderswo bessere Verdienstmöglichkeiten zu finden. In Zusammenarbeit mit unseren Freunden in Rumänien betrachten wir es als unsere Aufgabe, diesen Menschen so gut wie es uns möglich ist zu helfen, im Geiste dessen, was Paulus uns lehrt.

Ein besonderes Anliegen ist uns das christlich geführte Kinderheim „Casa Ray“ in Dobreni. Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen können wir das Heim in dem 20 Kinder leben mit Sach- und Geldspenden unterstützen und den Kindern somit ein besseres Leben ermöglichen. Wir erhalten regelmäßig Dankesbriefe, die uns zeigen, wie sehr unsere Hilfe geschätzt wird. Besonders bemerkenswert ist, dass den Kindern dort praktische Fähigkeiten vermittelt werden, damit sie sich später im Leben selbstständig im Haushalt und Garten versorgen können. Es erfüllt mich mit großer Freude zu sehen, wie einige der Kinder, die über Jahre im „Casa Ray“ unterstützt wurden, eine schöne Entwicklung genommen haben. Es wird ihnen dort Lebenspraxis vermittelt, so dass sie sich im Leben einmal selbstständig im Haushalt oder aus dem Garten versorgen können. Einige von ihnen besuchen mit Erfolg Gymnasien oder Universitäten im Land. Dies zeigt deutlich, wie unsere gemeinsamen Anstrengungen dabei helfen, Lebensperspektiven zu schaffen, die ohne die Unterstützung der Spender und dem Engagement der Heimeltern und Erzieher nicht möglich gewesen wären.

Ein weiteres Projekt, auf das wir mit Stolz zurückblicken können, ist unsere Patenschaft mit monatlich 50€, welche derzeit sieben Bergbauernkinder bekommen. Sie haben Talent, leben jedoch weit abgelegen auf Einzelgehöften in den Bergen der Bukowina und ihre Eltern können das Geld für ein Internat in der Stadt nicht aufbringen. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie sie mittlerweile als junge Erwachsene Universitäten besuchen und Berufsausbildungen erfolgreich abschließen konnten. Dank Euerer großzügigen Unterstützung und unserer gemeinsamen Anstrengungen stehen diese Kinder nun mit beiden Beinen fest in ihrem Heimatland. Sie mussten nicht das Land als Erntehelfer verlassen, sondern konnten in der Heimat bleiben und tragen nun dazu bei, das Land weiterzuentwickeln. Es ist mir ein großes Anliegen, diese sinnvolle Förderung auch weiterhin beizubehalten. Ich bin dankbar für Eure finanzielle Unterstützung und freue mich über jeden weiteren Schritt, den diese jungen Menschen auf ihrem Lebensweg machen.

Die Ordensschwester Maria Hausner in Alba Iulia steht immer wieder vor großen Herausforderungen. Sie trägt die Verantwortung für einen Kindergarten, eine Schule mit Gymnasium, ein Altenheim und die Organisation einer kleinen Landwirtschaft zur Selbstversorgung. Diese Aufgaben erfordern ihre volle Hingabe und Kraft. Doch zusätzlich zu all dem sieht sie sich auch noch regelmäßig Schikanen und Kontrollen der verschiedensten Behörden ausgesetzt mit der Begründung es sei EU-Gesetz; doch diese dienen nur dazu, Geldstrafen zu verhängen. Im Altenheim werden von ihr und einer Mitschwester sowie Freiwilligen Helfern 80 ältere Menschen versorgt, die oft von niemandem sonst unterstützt werden, da ihre Renten zum Leben kaum ausreichen. Als Teil ihres franziskanischen Auftrags setzt sich Schwester Maria dafür ein, diesen Menschen ein würdevolles Leben und auch Sterben zu ermöglichen. Doch dafür braucht es nicht nur Hingabe, sondern auch finanzielle Mittel für ihre tägliche Versorgung. Es soll uns eine Herzensangelegenheit sein, diese Projekte weiterhin zu unterstützen und gemeinsam einen positiven Unterschied im Leben dieser Menschen zu machen. Danke an jeden von euch, der bereits einen Beitrag geleistet hat. Nur mit Eurer Großzügigkeit und Unterstützung ist all dies möglich.

Zusätzlich zu unseren Projekten in Rumänien unterstützen wir auch Menschen in den Kriegsgebieten der Ukraine. In Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Freunden aus Rumänien und unserer Hilfe erhalten vor allem alte Menschen, die nicht geflohen sind, dringend benötigte Unterstützung. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel und Medizinprodukte und im Winter warme Kleidung, aber auch Brennmaterial werden in erster Linie bereitgestellt. Die Koordination dieser Hilfe in die Kriegsgebiete erfolgt durch Pastoren in den nördlichen Grenzgebieten, die wiederum gute Verbindungen in die Ukraine haben.

Zum Schluss will ich Euch von ganzem Herzen danken für Eure ausdauernde Unterstützung und Großzügigkeit. Ich wünsche Euch allen ein schönes und gesegnetes Osterfest und verbleibe mit dem freudigen Ostergruß „Christus ist auferstanden, ja er ist wahrhaft auferstanden.“

Euer Hans Alt

Kontaktinformationen:

Spendeinformationen:

  • Raiffeisenbank Haag – Hilfsfond der Franziskanerinnen
  • Kennwort: Rumänienhilfe
  • BIC: GENODEF1HMA
  • IBAN: DE 74 7016 9388 0000 4271 95

Anhang: Osterbrief als pdf

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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