Leitartikel

40stündiges Gebet in Prien: „Kirche, die weiterlebt!“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Für eine Kirche, die weiterlebt“ – so lautete die fünfte und abschließende Predigt von Domvikar Klaus Hofstetter beim heurigen 40stündigen Gebet in der Pfarrgemeinde „Mariä Himmelfahrt“ von Prien a. Chiemsee. Dazu erklärte der Geistliche, der innerhalb der Erzdiözese München-Freising für die Berufung christlicher Berufswege tätig ist: „Habe große Hoffnung für die Zukunft unserer Kirche, weil Jesus mitten unter uns lebt. Es gibt viele Menschen, die Kirche leben und die Hoffnung machen – bei allen Grenzen, die es gibt“.

Seit gut zwei Jahren ist der vormalige für Prien und für die Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf zuständige Geistliche für den Nachwuchs zuständig, seine bisher gemachten Erfahrungen fasste er in seiner Schlusspredigt wie folgt zusammen: „Berufung ereignet sich immer im Raum der Kirche, so wie sie ist. So wie sie heute dasteht. Eine Kirche, die lebt, wo zwei oder drei in Jesu Namen beisammen sind. Denn mehr braucht es nicht. Mehr hatte auch der Heilige Korbinian nicht, als er vor 1.300 Jahren den Glauben zu uns brachte. Möge dieses Bistums-Jubiläum uns daran erinnern, dass Korbinian den Spuren des Glaubens zu seiner Zeit eine Form gab“.

Gleichsam dem Diener Gottes Samuel: „Hier bin ich!“

„Mensch, wo bist Du?“ – diese Frage stellte Klaus Hofstetter an den Anfang der Predigtreihe und er antwortete mit den Worten des jungen Dieners Samuel „Hier bin ich!“. Die Berufungsgeschichte des Samuel ist für Hofstetter die Lieblings-Berufungsgeschichte, weil damals wie heute die Lampe und das Licht Gottes noch nicht erloschen ist. In der zweiten Predigt erinnerte der Prediger daran, dass jeder Einzelne Frucht bringen kann und sagte: „Wenn wir Gottes Wort leben, bringen wir Frucht. Und jeder von uns ist ein gelebtes Wort aus der Bibel. So kann auch ein ehelos Lebender fruchtbar sein und Leben schenken. Fruchtbarkeit geschieht unter Geburtswehen“. In den weiteren Predigten hielt Klaus Hofstetter fest, dass Gott den Menschen auf Augenhöhe begegnet, dass Jeder die Sendung leben solle, da, wo Gott einen hinschickt und hinstellt. Auch der Spruch „Nobody is perfect“, also das unvollkommene Leben hat – so in der vierten Predigt –  für die Christen Gültigkeit.

Trotz schönster Frühlingswitterung, die am Wochenende zum Gang in die Natur einlud, fanden sich zur Feierlichen Abschluss-Andacht nochmals viele Gläubige in der Priener Pfarrkirche ein. Prediger Klaus Hofstetter zeigte sich hoch zufrieden über die gemeinsamen Tage in Prien, besonders begeistert zeigte er sich über den Ökumenischen Jugendgottesdienst am Samstagabend, an dem über 150 Jugendliche auf Einladung der Katholischen und Evangelischen Kirchen sowie der Neuapostolischen Kirche gekommen waren. Zufrieden zeigte sich auch Priens Pfarradiministrator Gottfried Grengel über Verlauf, Besuch und Rückmeldungen von den Kirchgängern. Unisono mit dem Gast-Prediger dankte er allen Mitwirkenden in der Kirche und den vielen Ehrenamtlichen, die sich von der Vorbereitung bis zur Schlussandacht für das 40stündige Gebet einsetzten.

Vielfältige und abwechslungsreiche Kirchenmusik an drei Tagen

Ein besonderer Dank galt noch der Kirchenmusik mit Kirchenmusiker Bartholomäus Prankl. Beim Eröffnungsgottesdienst musizierte die Capella Vocale Werke von Anton Bruckner und Mendelssohn. Das Stiftungsamt gestaltete traditionell die Männerschola mit gregorianischem Choral und beim ökumenischen Jugendgottesdienst spielte die Backbenchers-Band. Die Sonntagsmesse gestaltet die Chorgemeinschaft mit Musik von Hassler, Rinck und Hilber. Zur Schlussandacht erklangen Motetten von Hassler und Bruckner sowie traditionell das Tantum Ergo von Franz Schubert und das feierliche Te Deum mit Überchor von Karl Norbert Schmid. Den musikalischen Schlusspunkt setzte Bartholomäus Prankl selbst mit einem kleinen Orgelkonzert nach Ende der Feierlichen Andacht.

„Das 40stündige Gebet in Prien hat eine lange Geschichte und es lebt weiter“ – so ein freudiger Gläubiger beim  Zusammenstehen nach dem mehrfachen Kirchgang der letzten Tage.

Fotos:   Hötzelsperger – Eindrücke von der Feierlichen Schlussandacht, die Prediger Klaus Hofstetter zusammen mit Diakon Michael Leberle gemeinsam gestaltete.

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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