Sport

Wintersport-Start in Reit im Winkl – II

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die bayerische Wintersaison ist eröffnet. Staatsministerin Michaela Kaniber vollzog diese Handlung auf der Winklmoos-Alm bei der Bergstation der Achter-Kabinenbahn im Skigebiet Winklmoosalm-Steinplatte. Nach den heftigen Schneefällen in den letzten Tagen herrschten dort bei einer Schneehöhe von 80 Zentimetern und Sonnenschein traumhafte Verhältnisse.

Bayern sei das Reiseland Nummer eins in Deutschland und zähle zu den bedeutendsten Urlaubszielen in Europa, sagte der Moderator Oswald Pehel, Geschäftsführer des Verbands Tourismus Oberbayern München e.V. Eine ganz große Bedeutung in Bayern nehme dabei der Wintertourismus ein. Im Freistaat gebe es 265 Skigebiete mit 658 Skiliften und Bergbahnen. Mit einer Pistenlänge von 44 Kilometern sei das grenzüberschreitende Skigebiet Winklmoosalm-Steinplatte das größte. „Skifahren ist ein sehr bedeutender Bestandteil des Wintertourismus, das Schneeerlebnis und der Wintersport ziehen Tagesgäste, Urlauber und Einheimische gleichermaßen an“, sagte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, seit kurzem zusätzlich auch Tourismusministerin. Die Bewegung an der frischen Luft trage wesentlich zu Fitness, Gesundheit und zum Ausgleich für den stressigen Alltag bei.

Zu den Verhältnissen an diesem Tag sagte die Ministerin: „Wir erleben einen Traumstart in die Wintersaison. Die Berge präsentieren uns die herrlichsten Winterlandschaften.“ Aber beste Winterportbedingungen seien keine Selbstläufer, denn viele fleißige Hände hätten die Pisten präpariert, die Lifte gewartet und die Hütten gemütlich gemacht. Auch viele Ehrenamtliche hätten diesen Start ermöglicht. Stellvertretend bedankte sie sich hier bei der Bergwacht Reit im Winkl. „Ich habe größten Respekt vor der Arbeit unserer Bergwachten. Vergelt`s Gott dafür!“, so ihre Worte. Die Ministerin ging auf die Bedeutung des Tourismus ein, der Wohlstand und Arbeitsplätze in der Region bringe. Als Beispiel nannte sie die Seilbahnbetriebe. Ein Euro, der bei Seilbahnen an Wertschöpfung entstehe, führe zu weiteren fünf Euro Wertschätzung in der Gastronomie, in der Apotheke oder bei Verkehrsunternehmen. „Wir verfügen hier über Wertschöpfungen, die wir zusammenhalten müssen“, sagte sie. Zum Thema Nachhaltigkeit im Wintersport fand Kaniber deutliche Worte: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass Skifahrer immer wieder an den Pranger gestellt und als Klimasünder hingestellt werden.“ Als Beispiel dafür nannte sie die Tatsache, dass drei Viertel des Energieverbrauchs der Liftbetreiber aus regenerativen Energien stammten. Zum Stromverbrauch für Schneekanonen sagte sie, dass Bayern eine Beschneiungsquote von 25 Prozent habe im Vergleich zu Österreich von 70 Prozent und Italien von 90 Prozent.

Ein „besonderer touristischer Schatz“ sei es, dass Bayern eine Ganzjahresdestination sei als eine der ganz wenigen in Europa. „Bayern ist an 365 Tagen im Jahr schön und erlebenswert“, so die Tourismusministerin. Und das gelte gerade auch für die Wintersportorte. „Wintertourismus in Bayern ist also keine Frage des entweder oder, sondern des sowohl als auch“, in diesem Sinne erklärte sie die bayerische Winter- und Skisaison offiziell für eröffnet. Besonders freute sich Kaniber, dass diese Eröffnung von einer „echten Riesenslalom-Legende“ unterstützt werde, nämlich der Olympiasiegerin und dreimaligen Gewinnerin der Riesenslalom-Weltcupgesamtwertung Viktoria Rebensburg, neuerdings auch Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. „Ich war schnell für das Herkommen zu diesem Ereignis zu begeistern“, sagte diese. Der Skisport habe ihr so viele Werte vermittelt, was sie gerne weitergeben wolle. Dazu gehöre es auch, mit Niederlagen umzugehen. Besonders am Herzen liege es ihr, die Kinder dafür zu begeistern, sich draußen zu bewegen. „Das Schöne, was die Natur uns gibt, können sie und wir alle beim Skisport besonders erfahren“, so ihre Worte.

Der Reit im Winkler Bürgermeister Matthias Schlechter zeigte sich erfreut, dass Reit im Winkl und somit der ganze Chiemgau für die heutige Eröffnung der Wintersaison ausgewählt worden seien. Sein Dank galt den Liftbetreibern Brandner und Höflinger und dies auch für ihren damaligen Mut, das Entstehen und den Zusammenschluss der einst zwei Skigebiete in den 1950er-Jahren zu bewerkstelligen. Auch er ging auf das Thema Nachhaltigkeit ein und nannte hier als große Vorbilder die Almbauern und das Bestreben aller, ihnen die Wiesen am Ende des Winters wieder so zu überlassen wie vorgefunden.

Voll des Lobes über das in diesem Skigebiet für den Tourismus Geschaffene waren auch Klaus Stöttner, Präsident vom Tourismus Oberbayern München, und Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern. Michi Schönhuber, Juniorchef des familiengeführten Hotels und Berggasthofs SonnenAlm, sprach von einer deutlichen Steigerung des Gastbetriebs jeweils in den Wintermonaten und einer sehr guten Zusammenarbeit mit Liftbetreibern, Bergwacht und Pistenraupenfahrern und lud alle Ehrengäste zu einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück ein.

Bericht und Bilder: Sepp Hauser

Staatsministerin Michaela Kaniber (Zweite von rechts) erklärte auf der Winklmoos-Alm die bayerische Winter- und Skisaison offiziell für eröffnet. Mit dabei waren auch (von links) Bürgermeister Matthias Schlechter, Oswald Pehel, Geschäftsführer Tourismus Oberbayern München, Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg und Präsident Klaus Stöttner.

Vor der Pistenraupe von links Geschäftsführer Oswald Pehel, Dr. Thomas Geppert von DEHOGA Bayern, Viktoria Rebensburg, Staatsministerin Michaela Kaniber, Bürgermeister Matthias Schlechter, Präsident Klaus Stöttner und SonnenAlm-Wirt Michi Schönhuber.

Eröffnung – rechts mit Dr. Thomas Geppert.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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