Leitartikel

Überseer Blasmusik- und Doppelkonzert-Freuden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Blasmusik verbindet – Musikkapelle Wössen und Blaskapelle Übersee-Feldwies bestreiten sagenhaftes Doppelkonzert – Faschingsbeginn – die nicht ganz voll besetzte Schulturnhalle Übersee bot das passende Ambiente für das erste musikalische Aufeinandertreffen der beiden Achentaler Kapellen aus Unterwössen und Übersee. 

Nachdem sich der letzte Zuhörer im Sitzbereich eingefunden hatte, startete die 40-köpfige Musikkapelle Wössen, unter der Leitung von Martin Nieß, in die erste Halbzeit. Der „Moarei“ hat ein buntes Programm vorbereitet, das mit dem „Priority Marsch“ von Martin Scharnagl schwungvoll seinen Anfang nahm. Nach der Polka „Von der Seele“ und dem Walzer „Im Traumland“ sorgte das Solo für drei Flügelhörner, „Bugler’s Holiday“ von Leroy Andersson, hervorragend vorgetragen von Edi Ager, Rupert Fladischer und Anton Döllerer jun., für Begeisterung. Letzterer führte bei den Wössnern witzreich durchs Programm und sorgte für viele Schmunzler. Mit dem Hit-Medley „Gentlemen of Music“, mit bekannten Themen von Tom Jones und Neil Diamond, wurden auch modernere Melodien von den Wössnern intoniert. Der „kleine Unterwössner Rabanser“, Flori Nieß an der Snare-Drum überzeugte mit dem „Solotrommler“ von Ernst Mosch. Den Abschluss der ersten Spielhälfte bildete der aktuell oft gespielte „Kaiserin-Sissi-Marsch“. Nach der Pause betrat der Lokalmatador, die Blaskapelle Übersee-Feldwies den Spielraum und die 52 Musikanten, unter der Leitung von Thomas Lindlacher, starteten mit dem Konzertmarsch „Hoch Heidecksburg!“ furios in die zweite Halbzeit – mit der feinen „Palatschinken Polka“ gelang der Übergang zum Höhepunkt des Programms der Überseer: die Opern-Ouvertüre zu „der Kalif von Bagdad“, aus der Feder von F-A Boieldieu, wurde in einer Qualität vorgetragen, die bei Laienorchestern im näheren Umkreis seines Gleichen sucht. Anfänglich getragen und melodiös im Holzregister, im Mittelteil exakt und agil in den Läufen des Mittelsatzes, gewaltig zum Finale der Ouvertüre. Das Alles beschreibt den perfekten Vortrag der Blaskapelle. Nach dem Highlight war aber an Ausruhen nicht zu denken: mit dem fordernden „Ernst-August-Marsch“ bewies die Überseer Kapelle Ausdauer! Zügig ging es mit der böhmischen „Svatoborska-Polka“ und dem Bigbandsound von „Musik ist Trumpf“ in die Verlängerung. Die Titelmusik des 60er Jahre Ulk-Films „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ stand als Zugabe auf dem Programm. Nachdem Karl Jobst seine letzte komödiantisch geprägte Ansage faschingsreif unters Publikum gebrachte hatte, versammelten sich beide Kapellen auf der Bühne und bildeten einen gewaltigen Klangkörper, der die Polka-Hits „Ein halbes Jahrhundert“ und „Auf der Vogelwiese“ anstimmte. Das mitsingende Publikum wurde mit dem Marschklassiker „Mir sein die Kaiserjäger“ in die Nacht entlassen.

Dieser Konzertabend schreit förmlich nach einem Rückspiel, da es beide Kapellen verstanden, jeder auf seine Art, zu begeistern. Der Dank gilt den motivierten Dirigenten, Musikanten und Helfern, die diesen Abend zu einem Erlebnis werden ließen. Dem Publikum gilt der Dank für den Besuch und die großzügigen Spenden. Auf ein baldiges Wiedersehen beim Frühjahrskonzert 2024!

Bericht: Markus Genghammer – Fotos: www.kuse.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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