Kultur

Musiksommer-Dreiklang in Ruhpolding

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Alles Mozart…“ mit der Stiftsmusik St. Peter Salzburg   – Musiksommer zwischen Inn und Salzach in Ruhpolding

 Der wunderbare Dreiklang von besonderer Musik mit regional herausragenden Künstlern, Schätzen der Architektur und der Landschaft spiegelte sich symbolisch in den drei Werken der Reihe „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“ in der Pfarrkirche St. Georg wider. Mozarts heitere Ouvertüre zur Oper „La finta giardiniera“ KV 196, die eigentlich eine Sinfonie mit zwei KV-Nummer ist – nämlich 196 und 121 -, die Sinfonia concertante Es-Dur, KV 364 und die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll, KV 550 wurden mit der Stiftsmusik St. Peter Salzburg unter der Leitung von Mag. Peter Peinstingl zu einer wahren Hommage à Mozart. Dramatisch gesehen in einer Steigerungslinie vom ersten bis zum dritten Werk angeordnet, konnte der Zuhörer aufführungstechnisch und musikalisch in Wirklichkeit nur Höhepunkte erleben.

            Hervorgehoben werden muss dennoch die Sinfonia concertante für Violine und Viola und Orchester. Die Solisten Martin Osiak, Kapellmeister der Stiftsmusik St. Peter und Barnaba Poprawski von den Wiener Philharmonikern, Viola, dialogisierten im Frage- und Antwortspiel miteinander und mit dem Orchester. Das Publikum erlebte dabei zwei grundsätzlich unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten, die ihre Instrumente klangschön und virtuos spielten – Martin Osiak voller Spielfreude und mit Mozarts Schalk im Nacken, Barnaba Poprawski im gesetzt-abgeklärten Stil und eher die ernste Seite des Komponisten inszenierend. Ausdrucksstark und den Kontrapunkt betonend interpretierten sie im feinen Zusammenspiel die jeweiligen Kadenzen am Ende der Sätze.   Auch in der g-Moll-Sinfonie erfreute kammermusikalische Transparenz, so dass der Zuhörer die Melodielinien im Wechsel zwischen Dramatik und Spielerischem gut mitverfolgen konnte. Kokettierten die hohen Streicher im Andante noch mit der Oboe, begann das Menuett im Allegretto wuchtig und wurde dann von einem gesanglichen Trio abgelöst, bevor die wiederum kräftig klingende Wiederholung zu einem unvermittelten Schluss der hohen Bläser führte. Auch im Allegro assai des vierten Satzes arbeitete das Orchester diesen Kontrast wunderbar heraus und entsandte Mozarts rhythmisch und harmonisch veränderte Variationen der ursprünglichen Melodie-Passagen in die Kuppel der mit der Abendmahlsszene bemalten Apsis.

            Applausstürme und Bravorufe und dann ein Kontrast: Als Zugabe spielte der Klangkörper „Libertango“ von Astor Piazzolla, ein „Tango Nuevo“ mit einem unglaublich starken Rhythmus in den Celli und Kontrabässen. So mitreißend gespielte Musik begeistert immer, auch nach einem zärtlich berührenden Mozart-Programm.

Bericht und Fotos:       Brigitte Janoschka

1965: Applaus für Orchester und die Solisten (von links) Barnaba Poprawski, Viola, Dirigent Mag. Peter Peinstingl und Geiger Martin Osiak.

1954: Martin Osiak und Banaba Poprawski bei der Sinfonia concertante.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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