Leitartikel

Gebirgsschützen Söllhuben feiern 40 Jahre Wiedergründung 

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Gebirgsschützenkompanie (GSK) der Hofmark Söllhuben, Gemeinde Riedering kann heuer sein 40jähriges Wiedergründungsjubiläum feiern. Die Feierlichkeiten finden am Sonntag, 24. September zusammen mit den Ortsvereinen und mit den Gebirgsschützenkompanien des Bataillons Inn-Chiemgau sowie mit Vertretern vom Bund der Bayerischen Gebirgsschützen statt. Auch befreundete Gebirgsschützen aus Südtirol, Tirol und den Nachbargauen werden erwartet.

Hauptmann der GSK Söllhuben ist Hans Loferer, er heißt die Besucher auf seinem Internet-Auftritt (www.gsk-soellhuben.de) wie folgt willkommen: „Ich freue mich über Ihr Interesse an unserer Kompanie. Die Gebirgsschützen-Kompanie Hofmark Söllhuben wurde 1983 wieder gegründet. Dieses Ereignis wurde mit der Weihe der Kompaniefahne im Juni 1985 beim 6. Bataillonsfest des Gaues Inn-Chiemgau in Söllhuben feierlich begangen.

Geschichte

Über mehrere Jahrhunderte  waren die bayerischen Gebirgsschützen zum Waffeneinsatz an verschiedenen Orten Bayerns eingesetzt, um die Rechte der Landesherren-vertreten durch die Herren von Hohenaschau-, die Freiheit des Landes und den Frieden der Heimat zu verteidigen. Diese Aufgabe stellte quasi  eine frühe Form der Wehrpflicht dar. Da zum Schutz der kirchlichen Einrichtungen keine Kräfte verfügbar waren, übernahmen Gebirgsschützen auch oft diese Aufgabe. IN eher friedlichen Zeiten wurden die wehrhaften Verbindungen mehrfach wieder aufgelöst und ihm Bedarfsfall reaktiviert.

Entsprechend der Satzung wurden Wiedergründungen von Kompanien nur an jenen Orten anerkannt, wo bereits vor 1810 die Existenz einer solchen Institution nachgewiesen werden kann. Die Umfangreichen Nachforschungen des Mitgliedes der Bad Endorfer Schützenkompanie, Hans Doll, gaben den Anstoß für weitere Untersuchungen in Bayerischen Staatsarchiven durch Konrad und Hans Breitrainer. Diese führten in Folge zur Wiedergründung im Jahr 1983 als damals 13. –  heute 17 – Kompanie des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen.

Heute werden Pflege von Brauchtum und die Liebe zur Heimat gelebt, zum Beispiel beim Ausrücken zum Patronatstag vom Bund der Bayerischen Gebirgsschützen oder zur Gedenkfeier an die Schlacht am Magdalenenberg bei Wasserburg. Die Nähe zur Kirche und zum christlichen Glauben zeigt sich bei einer großen Messe, die  bei diesen Anlässen immer zelebriert wird.

Die GSK Hofmark Söllhuben hat derzeit etwa 200 Mitglieder, davon sind 75 Mitglieder aktiv. 1983 bei der Wiedergründung übernahm die Schutzherrschaft Graf Christoph von Preysing. Seit dessen Tod 2016 führt Casper Graf von Preysing die Familientradition weiter.

Ziele und Aufgaben

Die Gebirgsschützen bezeichnen sich selbst als Hüter und Verteidiger bayerischer Volkskultur. So sollen in ihrem Verständnis die getragenen historischen Waffen die Bereitschaft zur Verteidigung der Güter bayerischer Volkskultur signalisieren. Der Freistaat Bayern bittet die Bayerischen Gebirgsschützen gelegentlich zu Repräsentationsaufgaben bei offiziellen Anlässen, auch um auf diese Weise bayerische Eigenstaatlichkeit zu demonstrieren. So stellen sie bei offiziellen Besuchen von Staatsoberhäuptern in Bayern eine Ehrenformation, wie zuletzt beim G 7 Gipfel in Elmau. Die Gebirgsschützen veranstalten regelmäßig das sportliche Schießen, um im Gebrauch des Gewehrs in der Übung zu bleiben und sich im Wettbewerb zu messen. Die Fertigkeit beim Schießen war früher die Voraussetzung für den Einsatz in der Landesverteidigung und steht noch heute für die Wehrhaftigkeit der Gebirgsschützen. Das Tragen der Montur soll mit zur Erhaltung und Pflege der Tracht in den jeweiligen Heimatorten der Kompanien beitragen. Zur Denkmalpflege leisten die Söllhubener Gebirgsschützen einen Beitrag, indem sie Bauwerke wie Feldkreuze und Kapellen durch Hand- und Spanndienste erhalten helfen. So konnte nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durch deren Mitglieder im August 1984 die Aussichtskapelle wieder eingeweiht und seither gepflegt werden. Ebenso wurde  das Pestkreuz, das zwischenzeitlich durch einen Sturm zerstört war, wieder errichtet und neu geweiht werden.

Das Festprogramm am Sonntag, 24. September

Die Jubiläumsfeierlichkeiten am Sonntag, 24. September werden von Riederings Bürgermeister und Schirmherrn Christoph Vodermaier unterstützt und sie beginnen ab 8 Uhr mit dem Eintreffen der Festgäste beim Parkplatz an der Schaideringer Straße. Um 8.30 Uhr erfolgt die Aufstellung zum Kirchenzug und um 9 Uhr wird in der Pfarrkirche St. Rupert von Söllhuben eine Heilige Messe gefeiert, der sich eine Totenehrung anschließt. Gegen 10.30 Uhr beginnt dann der Festumzug durch den Ort, anschließend findet dann die weltliche Festveranstaltung mit Musik im Saal des Gasthauses Hirzinger in Söllhuben für die Kompaniemitglieder, für die geladenen Kompanien und Vereine sowie für die Ehrengäste statt.

Fotos: Berger 

  • Die aktiven Mitglieder der GSK Hofmark Söllhuben
  • Die Hauptmannschaft mit der Fahnenabordnung
  • Von links: Marketenderin Theresa Hilger, Oberleutnant Hans-Georg Schmidt, Schirmherr und Bürgermeister Christoph Vodermaier, Hauptmann Hans Loferer und Marketenderin Astrid Wagner

  Buch „25 Jahre Wiedergründung GSK Söllhuben

 Wenn am Sonntag, 24. September in Söllhuben das 40jährige Bestehen der Gebirgsschützenkompanie (GSK)  Hofmark Söllhuben gefeiert werden wird, dann wird es Gelegenheit geben, die Buch-Chronik zu erwerben, die zum 25jährigen Bestehen von Konrad Breitrainer herausgegeben wurde. Das Werk informiert auf über 240 Seiten in Texten und Bildern ausführlich über die Entstehungsgeschichte und auch über das Schießwesen, unter anderem mit den Ergebnissen von den traditionellen Herbstfestschießen, zu dem die GSK Rosenheim immer am zweiten Rosenheimer Wiesn-Wochenende einlädt.  Bis 2008 sind die Ergebnisse verzeichnet, mehrmals wurden die Söllhubener Sieger, in diesem Jahr erreichte die GSK Söllhuben einen starken zweiten Platz.  Der Umschlag des Buches weist auf besondere Beziehungen der GSK Söllhuben zur Kirche hin. So zeigt die Titelseite den Heiligen Rupert, dessen Namenstag am 24. September gefeiert wird, der der Ortskirche seinen Namen gegeben hat und dessen Patronat an den Armbinden der Gebirgsschützen zu erkennen ist. In dieser Kirche St. Rupert von Söllhuben befindet sich auf der Empore ein Votivbild. Dieses war für Kirchenpfleger Johann Schmid (Hofbauer-Hans, verstorben 2004) von Tiefenthal sowie für die Vorbereitungen zur Wiedergründung die Grundlage zur Orientierung früherer Montur-Ausgestaltung. Das Buch „25 Jahre Wiedergründung GSK Söllhuben“ kann am Festsonntag erworben werden sowie bei Zahlmeister Rupert Rothmayer, Telefon 0152-56064955 oder per email gretler52@gmail.com.

Fotos: Hötzelsperger – Buchtitel zur 25jährigen Wiedergründung der GSK Söllhuben

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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