„Ein Hendl und auch ein halbes Hendl sind nicht immer gleich“ – dies gilt allgemein und ganz vor allem für fünfte Jahreszeiten wie es das Rosenheimer Herbstfest (bis 10. September) und das Münchner Oktoberfest (ab 16. September) sind. Auf diesen Festen gibt es immer mehr Bio-Hendl.
Einer, der solche anbietet, ist der Bauer Thomas Mayer aus Prien-Munzing. Seine Bio-Hendl aber kommen nicht auf Volksfeste, sondern erfreuen in kleinerem Rahmen feste das Volk rund um Munzing im Chiemgau. Bei einem Besuch erläutert uns der Hendl-Vermarkter, warum er angefangen hat und warum seine Hendl nicht nur besser, sondern auch teurer sind. „Angefangen hat es damit, dass ich durch Fernsehen und Literatur von Hendl-Genüssen aus Massentierhaltungen Abstand genommen habe. Und da ich auf dem Hof Platz für einen eigenen Aufwuchs hatte, habe ich mir 30 kleine Gockel besorgt, um sie in natürlicher Umgebung und mit besonders ausgewähltem Futter für den eigenen Jahres-Verbrauch und ohne Verkauf nutzen zu können“. Doch die große eigene Familie und die Verwandtschaft griffen großzügig zu und so blieben dem Bauern selbst nur vier halbe Hendl. Die daraus folgende Entscheidung war, eine neue Aufzucht mit mehr jungen Hähnchen zu starten. Auch da war die Abnahme ohne Werbung schnell geregelt. „Das war dann der Startschuss für den Gedanken, das Ganze in ein Geschäftsmodell überzuführen“ – was auch schnell und gut gelang.
Doch ganz so einfach war das Ganze doch nicht bis es die frischen Naturland-Bio-Hendl direkt vom Munzingerhof gab und gibt. Bereits seit den frühen 1990er Jahren setzt sich die Familie Mayer auf eine natürliche und nachhaltige Landwirtschaft ein, die den Verzicht auf chemische Spritzmittel, künstliche Düngemittel sowie den Einsatz von Medikamenten einschließt. Die Hühner auf dem Munzingerhof wurden und werden gemäß den strengen Richtlinien von Naturland gehalten, um das Wohlbefinden der Tiere sicherzustellen. Die großzügigen Grünlandausläufe bieten den maximal rund 300 Tieren viel Platz, um sich frei zu bewegen und ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Diese sorgfältige Haltung garantiert die beste Qualität der Naturland Bio-Hendl. Zu dessen Voraussetzung gehört auch eine professionelle, schonende und außer Hof stattfindende Schlachtung. Alle sechs Wochen informiert Bauer Thomas Mayer seine Kunden (unter anderem auch regionale Gastronomen) per email, whats-app oder Telefon, dass ein Verkaufswochenende vorbereitet ist. Hierzu werden auch Vorbestellungen unter der Telefonnummer 0170-8036213 vorgenommen, Näheres und Aktuelles gibt es auch auf seiner Website www.bio-hendl-munzinger.de.
Bio, Vegan oder Politik – kein Diskussions-Thema für Munzing
Natürlich bekommt Thomas Mayer die Diskussionen zum Thema Ernährung in Gesellschaft und Politik mit. Doch das ist für ihn nicht beeinflussend. „Meine Entscheidung war ganz und gar persönlich und letztlich entscheiden sowieso die Kunden, ob sie die gegenüber Supermarkt-Angeboten höheren Preise zugunsten einem echten Hendl-Genuss und die damit verbundenen viel höheren Aufwendungen akzeptieren“.
Fotos & Text: Hötzelsperger
