Nach der Generalsanierung erstrahlt die denkmalgeschützte Falkenhütte pünktlich zum 100. Geburtstag in neuem Glanz. Am vergangenen Sonntag, den 16. Juli 2023, feierte die Sektion Oberland dieses Jubiläum gemeinsam mit Freunden und Freundinnen, Fördernden und Ehrenamtlichen mit einer Bergmesse.
Am 27. Januar 1920 beschloss die Mitgliederversammlung der Sektion Oberland den Bau einer bewirtschafteten Hütte am Fuße der Laliderer Wände. Es sollte eine einfache Unterkunft für Kletternde werden. Erst als ein Investor auf den Plan trat und am Kleinen Ahornboden ein Hotelbau drohte, entschied man sich – in Abstimmung mit Nachbarn und Nachbarinnen, Naturschutz und Gemeinde – entgegen der ursprünglichen Idee, eine bewirtschaftete Alpenvereinshütte als Unterkunft für alle Bergsteigenden zu errichten. Seitdem hat die Hütte zahlreiche Erweiterungen erfahren und einige Hüttenwirtsleute kommen und gehen sehen. Wie sehr Bergsteiger*innen und Hüttenwirte ihre „Falken“ lieben, mag man daran ablesen, dass bisher zwar viele Pächter*innen aber nur drei Familien sie bewirtschafteten.
Die Grundsanierung von 2017 war mit Gesamtkosten von 6,4 Millionen Euro das bisher größte Hüttenprojekt, das die Sektion Oberland jemals in Angriff genommen hat. „Unser Ziel war es, die denkmalgeschützte Hütte zu erhalten und für die nächsten Jahrzehnte zu wappnen. Wir wollten dieses Juwel im Karwendel sanft, aber dennoch vollständig generalsanieren, ohne dabei den legendären Charakter der Hütte zu verändern“, berichtet Dr. Matthias Ballweg als erster Vorsitzender der Sektion Oberland. Darüber hinaus wurde auch das bisherige Schlafgebäude abgerissen, neu erbaut und die Technik auf den aktuellen Stand gebracht. Wie gut das gesteckte Ziel erreicht wurde, ist auch daran zu erkennen, dass die Falkenhütte bei „Constructive Alps“, einem Architekturwettbewerb, der nachhaltiges Bauen und Sanieren im Alpenraum auszeichnet, als eines der Siegerprojekte herausgestellt wurde. Für die Generalsanierung konnte die, in der Geschichte der Sektion Oberland, einmalige Spendensumme von über 400.000 Euro gesammelt werden.
Die Feier zum hundertjährigen Bestehen war daher, neben den vielen Unterstützenden rund um die Sanierung sowie ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, vor allem auch allen Spendern und Spenderinnen gewidmet, die sich für den Erhalt der Hütte einsetzen. Bei schönstem Wetter versammelten sich rund 150 Gäste auf der Hütte, untermalt von den Vomper Musikanten. Neben einer Führung des Hüttenarchitekten Rainer Schmidt wurde die Hütte ganz traditionell von Pater Gottfried vom Georgenberg gesegnet. Auf die nächsten 100 Jahre!
Bericht und Fotos: Alpenverein München & Oberland
